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Der träumende Diamant 2 - Erdmagie

Titel: Der träumende Diamant 2 - Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Hand nach ihr aus, die Innenfläche nach oben, und wartete ab. Ihr Blut rauschte, und der Drache in ihr brannte, aber sie bewegte sich nicht.
    »Lia-Herz«, sagte ihre wahre Liebe. »Nichts von dem, was einer von uns beiden sagt, kann die heutige Nacht verändern. Egal, wie sehr du auch mit den Händen ringst, es wird unsere Geschichte nicht eher enden lassen und unserem Schicksal keine andere Wendung geben. Morgen können wir Feinde sein, wenn du das wünschst. Heute können wir die allerbesten Freunde sein.«
    Über ihr pochendes Herz hinweg hörte Lia sich sagen: »Du gehst die ganze Sache verflucht praktisch an, nicht wahr?«
    »Wagnis ist mein Beruf. Komm her.«
    Sie schloss ihre Augen und kämpfte dagegen an, kämpfte gegen den Wunsch und die Angst und ihre schmerzende Sehnsucht nach seiner Berührung.
    Seine Stimme wurde rau. »Lia.«
    Sie spürte, wie sie bröckelte, wie sie in Teile zerfiel, klein wie Motten, die hinaus ins Unbekannte flatterten. Dann machte sie einen Schritt auf ihn zu, dann noch einen.
    Und dann sank sie in seine Arme.
     
    Ihre Kleidung war ein wenig zerdrückt, vielleicht von der Zeit, die sie draußen verbracht hatte. Ihre Haare fielen herab, Strähnen hatten sich aus den Nadeln gelöst, und ihre Wangen waren nur ganz schwach vom Wind oder von der Hitze des Feuers gerötet. Diese kleinen, unvollkommenen Details bewirkten, dass sie ihm wirklicher erschien, weniger eine Kreatur, die er nur aus Mythen kannte, sondern vielmehr als eine Frau, neben der er geschlafen hatte und deren Körper er geteilt hatte, mit der er gestritten, die er bewundert und begehrt hatte, mit seinen schwarzen Hoffnungen und seinem noch schwärzeren Herzen.
    Trotz der Farbe auf ihren Wangen fühlte sie sich kühl an, als sie zu ihm trat, wie eine Blume, von Eis überzogen. Er spürte ihre Kälte durch ihre Kleidung hindurch, und legte seinen Kopf auf ihren, um seine Wange auf ihrer Haarkrone ruhen zu lassen.
    Eine nach der anderen löste er die Haarnadeln. Er ertastete sie und zog sie vorsichtig heraus. Er genoss das Gefühl
der schweren Locken, die ihm durch die Finger glitten, dunkelgold, während die Nadeln auf den Boden klirrten wie ein zinnerner Wasserfall. Sie blieb dabei reglos und hielt die Augen geschlossen, bis schließlich die letzte Strähne gelöst war und er ihr einen Finger unters Kinn legte, damit sie ihm ihr Gesicht zuneigte.
    Seine Lippen waren so kühl wie ihr Körper und weich und zart. Sie erwiderte seine Küsse, jedoch sehr zögerlich. Er fühlte sich heiß und lebendig und hungrig nach ihr; mit ebenjener Zurückhaltung hatte sie ihn entflammt. Ihre Arme waren hinaufgeglitten und hatten sich um seine Schultern geschlungen. Er legte ihr seine Hände auf die Hüften und drehte sie zum Bett, wo er auf ihre Haut hauchte und sie nach hinten drückte, bis nur noch ihre Beine über der Kante baumelten.
    »Ich schwöre dir, das ist mal eine richtige Matratze«, murmelte er. »Geradezu exotisch.«
    Sie lächelte, genau wie er gehofft hatte. Er nahm sie vorsichtig in die Arme und kniete sich auf die Bettdecke. Die Matratze war dick und sehr weich; schließlich verlor er die Balance und landete auf ihr, seine Brust an ihrer. Ihr Haar, eine Welle aus Weizen und Honig, lag ausgebreitet auf den Laken, und ihre braunen Augen waren weit geöffnet.
    Er neigte den Kopf und küsste sie, ihre Wimpern und ihre Augenbrauen, ihre Nasenspitze und ihre Mundwinkel. Ihre Hände strichen über seine Arme, hin zu seinem bloßen Rücken, und er liebkoste mit den Lippen die Unterseite ihres Kiefers und die Stelle hinter ihrem Ohr. Lautlos begann sie zu lachen und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter.
    »Das kitzelt«, flüsterte sie.
    Und so tat er es noch einmal, nur um zu spüren, wie ihr
Lachen ihn schüttelte. Dann presste er seinen Mund fester auf ihren, kostete ihren Nacken, entschlossener nun, ihr Atem ging schneller und ihre Hände auf seinem Rücken wurden ruheloser.
    Ihr Kleid war aus Kammwolle, weich, aber nicht so weich wie ihre Haut. Er drückte seine Wange an ihre Brust und lauschte ihrem Herzschlag, er suchte ihre Brüste und führte seinen Mund dorthin: schneeweiße Haut und der feste Rand ihres Mieders, einige Schichten Stoff und Draht und Fischbein - all das trennte sein Fleisch von ihrem.
    Zane ließ sich Zeit damit, Abhilfe zu schaffen. Er erkundete ihre Form, das Korsett, das sie zusammenpresste, die verborgenen Bänder, die ihre Taille einschnürten. Er schmeckte Brüsseler Spitze und sie, atmete Lias

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