Der träumende Diamant 2 - Erdmagie
Geruch ein - keine Schminke, kein Puder -, und es war so köstlich und so berauschend süß, dass er das Gefühl hatte, er könnte für alle Zeiten in ihr versinken, hier in diesem Bett, in ihren Armen, während sie ihren Kopf zurückgelegt hatte und ihre geschlossenen Wimpern deutlich und dunkel auf ihrer Haut zu sehen waren.
Er wusste nicht, ob das Liebe war. Aber was auch immer Liebe sein mochte, es konnte nicht wunderbarer sein.
Mit sicheren Händen lockerte er die Schnüre und öffnete das Mieder. Er fand eine Brustwarze, sinnlich und dunkelrosa, und er sog daran, bis Lia keuchte, bis ihre Hände durch seine Haare fuhren und ihr Körper sich unter seinem wand. So kannte er sie, seinen erstaunlichen Drachen; seine Zähne bissen sie sanft, und sie hauchte seinen Namen, ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Sie roch nach Moschus und war feucht, ihre Arme waren ausgestreckt. Sie half ihm dabei, ihr Kleid abzustreifen.
Er wartete nicht. Er fuhr mit seiner Zunge zwischen ihren Brüsten hoch und runter und leckte über ihren Bauch, der üppig, weich und gerundet war, und er biss sie auch dort. Dann war er zwischen ihren Schenkeln und den Löckchen in der warmen Farbe von Bernstein, und seine eigenen Haare lagen dunkel auf ihrer weißen Haut.
Sie wehrte sich nicht. Er hätte es bei ihr erwartet, denn sie war jung und unerfahren in diesem Spiel, und er wusste mit Sicherheit, dass sie niemals bei einem anderen Mann gelegen hatte. Doch sie wurde nur still unter ihm, ihr Körper straff, die Muskeln ihrer Beine und ihre Bauchdecke fest und glatt, und sie war so weiblich, so liebreizend, dass er sie noch einmal schmecken musste.
Er fand ihre intimste Stelle. Sie blieb angespannt; er hörte ihren Atem, etwas schneller als sonst, und seinen eigenen, seinen Herzschlag und das knisternde Feuer. Er schob einen Finger zwischen ihre Gesäßbacken, liebkoste und küsste sie und dachte: Das ist Liebe , denn sein Körper stand in Flammen, und doch bereitete er ihr Freude, bis in ihrem Keuchen sein Name zu hören war.
Das betete er an. Er betete ihren willigen Körper an, ihr wolllüstiges Denken und den atemlosen Klang seines Namens aus ihrem Mund an.
»Ich bin hier«, sagte er und stützte sich auf seine Ellbogen, während er in sie eindrang.
»Hör nicht auf«, sagte sie, und ihre Finger zogen an seinen Haaren. »Bitte, Zane.«
»Das werde ich nicht.«
Sie streckte sich unter ihm, während er in ihr war, und sie drehte ihren Kopf fort. Er murmelte ihr Worte ins Ohr, die Ja bedeuteten, und So und O Gott, mach das noch einmal . Als
sie sich zu ihm zurückdrehte, schmeckte er Salz auf ihrer Wange. Da erschrak er so, dass er ihr Gesicht mit beiden Händen umfasste und langsamer wurde. Sie biss sich auf die Lippen und schloss die Augen; ihre Wimpern waren zu einer geraden Linie zusammengepresst, und Tränen quollen zwischen ihnen hervor.
»Was ist los?« Er war gefangen zwischen ihrem Schmerz und seiner eigenen Befriedigung, und er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. »Tu ich dir weh?«
»Ja.« Und als er innehielt, bat sie sofort: »Nein, nicht. Ich will nicht, dass das aufhört.« Ihr Körper bog sich. Zane stieß tiefer, als sie ihre Beine öffnete, und als sie wieder sprach, war ihre Stimme brüchig und mehr ein Hauchen als ein Flüstern. »Ich liebe dich so sehr.«
Sie presste ihr Gesicht an seinen Nacken. Er verharrte über ihr, verwirrt und betäubt. Zu spät … sie hatte gesprochen, und schon hatte er ihre Worte gestohlen, ihr Gesicht gehoben und ihre Lippen versiegelt, sodass sie sie nicht bereuen und nichts zurücknehmen konnte. Nun gehörte sie ihm.
Sie liebte ihn.
Wieder begann er, sich zu bewegen, sein Haar fiel ihm über eine Schulter und wischte über ihre Wangen, und ihre Lippen öffneten sich. Sie hob die Wimpern und schaute ihn an.
Irgendetwas in seiner Brust lockerte sich, wild und langsam, als würde etwas auf sonderbare Art schmelzen. Er war verloren. Er war der Dorn und die Distel, die sich in ihrem Atemzug neigte. Als er in ihre Augen sah, hatte er seltsamerweise selber das Gefühl, weinen zu müssen.
Zane hatte ihr die Wahrheit gesagt. Er wusste wirklich nicht, was Liebe ist. In den verborgenen Winkeln seiner
Seele konnte er es erahnen. Er hatte Rue mit der Vernarrtheit eines kleinen Jungen geliebt, und als Mann hatte er die Gefahren seines Lebens geliebt, die Macht und den hart erkämpften Luxus. Er hatte sein Heim geliebt, Pfirsiche und Teegebäck, die Stille im schweren Londoner Nebel
Weitere Kostenlose Bücher