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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Augenblicken kam seine Stimme von einer Stelle unter der Kante der Brüstung.
    »Großer König, ich fürchte, du musst dich mir hier unten anschließen, wenn es Blütenblätter sind, die du willst.«
    Als Rauch konnte er sie nicht zu ihr bringen, und sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie er das als Drache zuwege bringen wollte.
    Sie vollzog die Wandlung, folgte seinem Geruch zum Garten,
dann zu einer Ecke mit Lauben, überwucherten Gängen und langem, süßem Gras, Reihen über Reihen von Fenstern, die schwarz über ihnen schimmerten.
    Er stand im Schutz einer der Lauben, von deren hölzernen Latten eine überwältigende Menge von Ranken und roten Rosen hingen. Ihr Duft hüllte ihn mit honigträger Muße ein. Ihr erster Atemzug nach der Wandlung in eine Frau schmeckte würzig und stechend, beinahe zu stark. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    Sie hatte sich direkt vor ihm verwandelt und diesen Atemzug eingesogen. Dann lehnte sie sich mit dem nackten Körper an ihn, küsste ihn, fest und offen, und ihre Hände umklammerten seine Schultern. Er zog sie an sich, erwiderte ihren Hunger mit seinem eigenen. Sie hörte das Rascheln von Rosenblättern, den sich verschiebenden Kies unter ihren Füßen, der sich gleichzeitig hart und wirklich und wunderbar anfühlte. So wie er.
    Er zog sie weiter in die Laube hinein, in solch dichte Schatten, dass sie ihr Bild von ihm vollkommen vergaß. Er war Hitze und Muskeln und Berührung. Sie spürte, wie er die Arme hob und über sie hielt: Rosenblätter rieselten auf sie nieder, tätschelten ihr die Nase und die Brust und die Arme, streiften über ihr Haar. Ein paar Blätter klebten noch an seinen Handflächen, als er die Arme senkte und sie wieder küsste. Eines zitterte an ihrem Mundwinkel, ein anderes auf ihrem Schlüsselbein, wo es sich perfekt an die Wölbung ihres Halses anschmiegte.
    »Da«, murmelte er. »Da. Du siehst aus wie …«
    »Du kannst mich nicht sehen.«
    »Das kann ich.« Sein Mund fand das Blütenblatt an ihren Lippen, seine Zunge erkundete seine Form, erkundete sie. »Wunderschönes Mädchen, ich kann es.«

    Maricara schloss die Augen, holte tief Luft und ließ den Kopf nach hinten sinken. »Wie was also?«, flüsterte sie.
    Der starke Mann lächelte. »Wie eine Elfenkönigin. Wie ein Drachenkönig.« Wie die Meine , hätte er beinahe hinzugefügt, küsste sie aber stattdessen mitten auf die Lippen.
    Er hätte sich Licht gewünscht. Fackellicht, Sonnenlicht - um sie wieder ganz offen sehen zu können, hinter der milchigen Haut, hinter dem gedämpften Schimmern ihres Haares, dem nachtgrauen Leuchten ihrer Augen. Ihre Lippen waren dunkel, ihr Haar und ihre Brustwarzen ebenso. O Gott, ihre Brustwarzen waren dunkel und hart unter seinen Handflächen. Er öffnete den Mund über ihrem Herzschlag, über der weichen Säule ihres Halses, seine Lippen wanderten tiefer, bis er halb geduckt das Gesicht gegen ihre Brust drückte. Er hob sie hoch und hörte über das Pochen ihres Herzens hinweg ihr tiefes Keuchen. Aber sie wog leicht in seinen Armen, besaß fast gar kein Gewicht, und sein Mund fand eine perfekte Spitze, warm und aufgerichtet. Er saugte daran und hörte, wie das Keuchen zu seinem Namen wurde.
    Er brauchte das. Er brauchte diesen Augenblick - nicht sehr lange, nicht ewig während, gerade genug, um für den Moment seine Sorgen beiseitezuwischen und das Gewicht seines Titels, der Ehre und der bitteren Angst wegen seines Bruders in der üppigen Versprechung ihres Körpers zu begraben. In ihren Küssen, ihrem Geschmack und den fest um ihn geschlungenen Beinen.
    Furcht durchlief ihn, so eindringlich und tief, dass es ihn erzittern ließ; er war ein Anführer und ein Mann, und er stand kurz vor dem Ruin all dessen, was er liebte - und er brauchte einfach diesen gestohlenen Augenblick mit ihr, um zu vergessen …

    Tief, tief in seinem Innern, an einem solch verborgenen Ort, dass er nicht einmal einen Namen dafür hatte, wusste Kimber, dass die Furcht den Sieg davontrug: Er stand kurz vorm Zusammenbrechen. Er konnte nicht an seinen Bruder denken, ohne Qualen zu empfinden; der Schmerz war so tiefgreifend, so riesig, dass er sein Blut zu verändern schien. Er schien jetzt aus Blei zu bestehen, nicht aus Fleisch, aus taubem, schwerem Blei, nutzlos gegen die grausame Kälte, die von innen wie auch von außen an ihm fraß. Er war bis zum Äußersten entschlossen, Rhys zu helfen, konnte es aber nicht. Er wünschte sich verzweifelt, seinem Stamm zu helfen. Wann immer er

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