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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Ausdruck auf
ihrem Gesicht, als er sich in die Suche nach seinem Bruder und Honor gestürzt und versucht hatte, sich so von der Jagd vereinnahmen zu lassen, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
    Schock. Schmerz. Und dann, am schlimmsten von allem, Trennung. Sie hatte den Blick gesenkt und ihn ausgeschlossen, dann war sie gegangen. Obwohl er wusste, dass sie nicht in der Lage sein würde, weit zu kommen - er hatte mit nichts weiter als einer Handbewegung Wachen auf sie angesetzt, als sie aus der Eingangstür des Herrenhauses gestelzt war -, bedauerte Kimber, sie verletzt zu haben.
    Weil sie seine Frau war. Sein Feuer und sein Herz. Wahrhaftig.
    Und er hatte sie wirklich nicht verwunden wollen.
    Aber er konnte jetzt nicht gehen, ohne zu wissen, dass sie sich in Sicherheit befand. Er musste gewiss sein, dass wenigstens eine Person, die er liebte, in Sicherheit war.
    Kimber wandte das Gesicht dem ihren zu, schloss die Augen und drückte ihr die Lippen auf die Stirn. Sie rührte sich kaum merklich, hob den Kopf, blinzelte und schaute sich in dem Kreis seiner Umarmung um. Im schwindenden Sternenlicht schienen die Rosen wolfsgrau zu schimmern, über ihnen, um sie herum und ausgestreut zu ihren Füßen waren die Formen der Blätter zu erkennen.
    »Geliebte«, sagte er. »Komm mit mir nach drinnen.«
    Sie hob eine Hand zum Gesicht und strich sich das Haar zurück. »Nein, ich … ich möchte nicht dorthin zurückgehen.«
    »Zum … zu deinem Zimmer?«
    »Nicht allein.«
    »Du wärst nicht allein. Ich komme mit dir«, meinte er ausweichend. »Zumindest vorläufig.«

    Sie seufzte, was sich wie ein Hauch auf seiner Haut anfühlte. »Nein.«
    »Du bist erschöpft. Du musst dich ausruhen.«
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Ihre Augen hatten wieder diesen hohlen Blick, den er zuletzt beim Abendessen in Seaham gesehen hatte, unheimlich müde und glänzend. »Noch nicht«, sagte sie und holte tief Luft. »Ich bin noch nicht müde genug.«
    Leise sagte er: »Mari.«
    »Noch nicht«, wiederholte sie mit fast brechender Stimme. Sie löste sich aus seinen Armen.
    »Ich werde hier sein, schwarzer Drache. Ich werde dein Anker sein. Ich werde dich nicht fliegen lassen.«
    Sie gab ein Geräusch von sich, das an ein Lachen erinnerte, aber es war leise und ging in ein Gähnen über; sie verbarg es hinter einer Hand. Kimber fand die andere, hob ihre ineinander verflochtenen Finger und wies auf den Balkon vor seinen Gemächern. »Dort. Siehst du es? Das Fenster ganz links des Wasserspeiers mit dem Schnabel und den gefiederten Flügeln - es ist offen. Dorthin werden wir gehen.«
    Er verwandelte sich mit nichts mehr als dem Glauben, dass sie ihm folgen würde, in Rauch; nach ein paar Sekunden tat sie das auch. Gemeinsam wanden sie sich durch sein Schlafzimmer hinüber zum Bett. In keinem der Räume des Herrenhauses brannte Licht, nicht einmal in der goldenen Lampe aus maurischem Glas auf dem Nachttisch flackerte eine Kerze. Jeder Drákon in der Grafschaft hatte in dieser Nacht seine Rolle zu spielen, und der eines Dieners gehörte nicht dazu.
    Seine mit französischer Seife gewaschenen, in Wind und blumiger Hitze getrockneten Laken empfingen sie weich. Er schlug sie für sie zurück und wartete dann ab, und der wunderschöne
blaue Nebel, der die Prinzessin war, sank nieder, nahm Gestalt an und körperliche Schönheit. Sie betrachtete ihn über die Matratze hinweg, runzelte leicht die Stirn und schwankte kaum merklich.
    »Ich werde hier sein«, sagte er wieder.
    Sie stieg in sein Bett, sank zwischen den Laken nieder und schloss die Augen, einen Arm über die Kissen geworfen.
    Innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen.
     
    Er wollte nur eine kleine Weile bei ihr bleiben. Es musste noch so viel getan werden, so viele dringende Dinge. Als er so neben ihr auf der Federdecke lag, überschwemmte ihn Trost wie ein süßes, süßes Betäubungsmittel. Er hatte vorgehabt, nur so lange zu bleiben, bis er sicher war, dass sie wusste, dass er sein Wort hielt.
    Sie schlief. Kimber wachte über sie, oder glaubte es zumindest. Er studierte sie - jedenfalls das, was er sehen konnte. In der vagen Dunkelheit seines Baldachinbettes sah er allerdings kaum mehr als seine Vorstellung von ihr, die geschwungene Linie ihres Kinns, ihren im Licht der Nacht weich schimmernden Oberarm - und als er das nächste Mal aufblickte, hatte sich der Himmel über dem Balkon leuchtend grün verfärbt, und durch die mit orange- und tief orchideenfarbenen Glas ausgestatteten Fenster

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