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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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sie am Leben halten, desto größer unser Vorteil.«
    Ein weiterer Unterschied zwischen Zane und seinen
neuen Kameraden betraf die Sprache. Der sehr lockere Zusammenschluss der S anf inimicus verließ sich auf ein kompliziertes Patois aus ländlichem Französisch und Ungarisch, sowohl für den geschriebenen wie auch den gesprochenen Austausch von Informationen. Die Sprache klang durcheinandergewürfelt und verwirrend und stellte die erste Voraussetzung für die Aufnahme in die Bruderschaft dar. Er hatte beinahe acht Monate gebraucht, um sie zu meistern, und für ihn war das von Bedeutung.
    Zane sprach fließend Französisch. Und Deutsch, Italienisch und Spanisch.
    Außerdem Ungarisch. Und Rumänisch.
    Das wusste selbstverständlich niemand. Er war verdammt gut darin, den Mund zu halten, wenn es sein musste. Er würde nicht den Fehler begehen, auch nur einen von ihnen zu unterschätzen, nicht einmal Grauzahn.
    Die Sanf waren außerordentlich heikel im Hinblick darauf, wen sie in ihrem Reich akzeptierten, und ihr Anführer verursachte ihm geradezu eine Gänsehaut. Und das wollte verdammt etwas heißen.
    »Es war ein besonderer Glückstreffer«, fuhr er fort und schlürfte seinen Kaffee, »dass sie so zu uns kam, wie sie es tat. Keiner wusste, dass sie so nahe war, und wir hätten uns keinen besseren Fang wünschen können. Selbst wenn sie es wollte, könnte sie den Standort der Hütte nicht nennen, geschweige denn Rhys’ Aufenthaltsort.«
    Tatsächlich handelte es sich für Zane in Wahrheit um das genaue Gegenteil von einem Glückstreffer. Rhys’ Gefangennahme war eine wohlüberlegte gewesen, nach einem genau ausgetüftelten Plan, der sich nett in das einfügte, was er im Geheimen im Schilde führte. Aber Maricara?
    Man konnte bei der Prinzessin darauf vertrauen, dass
sie einem die Arbeit durcheinanderbrachte. Sie war schon immer für Überraschungen gut gewesen.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte einer der Männer. Clem. Zane hatte ihn heimlich nach dem Mann benannt, der ihn in all die lieblichen dunklen Künste der Dieberei eingeführt und anschließend sein Möglichstes getan hatte, um ihn zu töten. Dieser Clem hier hatte die gleichen treuherzigen blauen Augen und den gleichen arglosen Gesichtsausdruck wie der Mann aus Zanes Kindheit. Er konnte sich mühelos vorstellen, wie ihm der Bursche in einem Augenblick der Unachtsamkeit ein Messer zwischen die Rippen stieß, und Zane hatte auch so schon genug Narben. Ein weiterer Grund, mit dem Dolch in der Nähe zu schlafen.
    Clem ließ Zanes Gesicht keinen Moment aus den Augen. »Sie werden nach ihr suchen, ob sie nun tot oder lebendig ist. Lebendig ist sie eine Gefahr. Tot weniger.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie nicht noch während der Jagd sagen können, ob sie noch lebt? Dass sie ihren Herzschlag, ihr Atmen nicht spüren können?«
    »Umso besser.«
    »Nein. Wenn wir sie jetzt umbringen, dann drehen sie vielleicht ab, weil nichts mehr übrig ist, das sie retten können. Aber sie werden viel aufs Spiel setzen, wenn sie wissen, dass sie noch am Leben ist. Ich kann sie zähmen, bis sie kommen. Hier in der Stadt werden sie niemals die Wandlung vollziehen. Dann werdet ihr eure Gelegenheit bekommen, Mann gegen Mann. Kein heimliches Herumstromern mehr auf dem Land. Kein Verstecken in Schänken oder Scheunen. Ihr werdet ihnen einen Schlag mitten ins Mark versetzen, wenn dann endlich die Braut des Alpha vernichtet wird. Stellt euch nur die Gesichter vor, wenn der Rest von uns ankommt und ihr ihnen die Drachenherzen zeigt.«

    Er konnte sehen, wie sehr ihnen der Gedanke gefiel, diesen stämmigen, hinterlistigen Männern. Er sah es an der Art, wie sie Blicke wechselten, wie sie die Fäuste öffneten und schlossen und in ihren feinen neuen englischen Kleidern hin und her rutschten.
    »Denkt darüber nach«, sagte er milde und hob die Gabel, um einen weiteren delikaten, zitronigen Bissen zu sich zu nehmen.
     
    »Guten Abend, Prinzessin«, sagte die Stimme. »Ich werde die Kapuze so weit anheben, dass dein Mund frei ist. Tu mir den großen Gefallen und versuche nicht, mich zu töten, während ich daran arbeite. Ich halte ein Messer in der Hand, und die Klinge ist sehr scharf. Sei also so freundlich und halte still.«
    Die dünne, gespenstische Musik, die seine Worte unterstrich, stellte sicher, dass sie ihm gehorchte, ausgestreckt auf dem Bett, mit zu Fäusten geballten Händen. Die frische Luft fühlte sich kühl auf ihrer Haut an und wundervoll; der Diamant an seiner Hand

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