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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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jeden Zweifel wie die anderen ihr Herannahen gespürt. Im nächsten Augenblick vollendete er seine Drehung und kam mit raschen, leichten Schritten auf sie zu. Er nahm ihre Hand in seine, was sie ihm erlaubte, da sie ihre Aufmerksamkeit jetzt auf die anderen Männer im Raum richtete, auf ihre Gesichter und ihre verschlossene, abweisende Haltung. Sie standen en masse in einem Streifen direkten Lichts; wenn einer den Kopf drehte, um eine Blick auf den neben ihm Stehenden zu erhaschen, entließ seine Perücke losen Mehlstaub so hell wie Schnee in der Sonne.
    Das Rechteck aus Tischen befand sich gleich hinter ihnen. Es war mit Papieren und leeren Likörgläsern übersät. Ein Schreiber saß dort und starrte zu ihr herüber, zerdrückte seinen Federkiel zwischen den Fingern, zu sehr in Gedanken vertieft, als dass er sich erhoben hätte.
    »Hoheit«, sagte der Graf. »Ich entschuldige mich. Hier habe ich ein Gewand.«
    »Kein Bedarf.« Sie befreite ihre Hand, lächelte die Männer an und bemerkte, dass sich zwei von ihnen auf den Absätzen leicht nach hinten kippen ließen. »Offensichtlich habe ich einen Ersatz gefunden.«

    »Lady Maricara.«
    »Ja.«
    Kimber wartete, bis sie ihn anblickte. Das Tageslicht hinter ihm hüllte ihn in eine Art Aura, aber sein Gesicht blieb im Schatten, und seine Augen schienen Dunkelheit auszustrahlen. Er machte eine kurze Bewegung in Richtung des Tisches. »Setzen Sie sich doch dort nieder.«
    »Nein«, warf einer der Männer ein und löste sich aus der Gruppe. »Ich bitte um Vergebung, Ihre Hoheit, aber das ist ein privates Treffen des Rates der Drákon. Wir erlauben nur Mitgliedern die Teilnahme. Vielleicht würde die Prinzessin so freundlich sein, sich in den Raum zurückzuziehen, den wir, nun - speziell für sie vorbereitet haben.«
    »Eigentlich nicht«, antwortete sie immer noch lächelnd. »Weshalb auch? Glauben Sie wirklich, die Prinzessin könnte Sie von dort aus nicht hören?«
    »Madame, ich weiß nicht, was Sie …«
    »Da Sie über mich, meine Treue und meine Zukunft debattieren, verlange ich ein Recht auf Mitsprache. Sollten irgendwelche Anschuldigungen vorgebracht werden, so möchte ich die Gelegenheit zum Antworten haben. Oder sind Sie nicht so aufgeklärt? In meinem Land hat selbst der niederste Leibeigene ein Recht auf Verteidigung.«
    Der Mann, der den Versuch unternommen hatte, sie zum Gehen zu überreden, ergriff wieder das Wort, wobei er den Kopf schüttelte. »Dies ist kein Gerichtsverfahren.«
    »Nein«, stimmte ihm Maricara leise zu. »Es klang eher wie ein Schuldspruch.«
    Ein anderer Mann drängte sich mit dem Bauch zuerst durch die anderen hindurch, und diesen erkannte sie. Es handelte sich um den Mann von gestern, Rufus Booke, denjenigen, der in die Nacht geflohen war.

    »Wer war die Frau, mit der Sie im Kurhaus gesprochen haben?«
    Maricara musterte ihn gleichmütig; der Graf blieb eine schattenhafte Erscheinung an ihrer Schulter. »Welche Frau?«
    »Die Blonde. Diejenige, die Sie getroffen haben, nachdem der Kerl zu schreien begann. In der Brunnenhalle. Neben der Tür.«
    Allem Anschein nach scherzte er nicht. Seine scharfen, braunen Augen starrten sie unter buschigen grauen Brauen an, und er umklammerte die Aufschläge seines Rockes fest mit beiden Händen.
    Maricara hob abweisend eine Schulter. »Da war keine Frau.«
    Booke ließ den Blick zu Kimber wandern. »Sie haben sie gesehen, Mylord.«
    »Nein«, sagte Kimber vorsichtig. »Das habe ich nicht. Wie ich schon zuvor bemerkte, war ich mit dem Mann und den Dienern beschäftigt. Ich habe nicht gesehen, wie die Prinzessin die Brunnenhalle verließ.«
    »Da war keine Frau«, wiederholte Maricara, dieses Mal lauter. »Warum erfinden Sie solche Dinge?«
    »Erfinden!«, entrüstete sich Sir Rufus. »So etwas auch! Ich weiß, was ich gesehen habe!«
    »Und ich weiß es nicht.«
    »Blonde Frau! Gruß! Grünes Kleid! Sie trug Amethyste. Sie hatte Sie am Arm gefasst!«
    »Ich versichere Ihnen, dass dies nicht geschehen ist.«
    »Dann, Fräulein, sind Sie eine Lügnerin - wenn nicht etwas Schlimmeres!«
    Sie gab sich Mühe, eine ruhige Miene zu wahren. Sie stemmte die Füße fest auf den Boden, auf den Teppich, dessen
rauen, geschorenen Flor sie unter ihren Zehen spürte, während der Drache in ihr sich mehr und mehr erhob.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Eine Stimme drang durch das wütende Rauschen in ihren Ohren.
    »Seien Sie vorsichtig, Booke. Sie bringen sich in Schwierigkeiten.«
    »Großer Gott,

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