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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit verloren hatte.
    »Selbstverständlich kann ich dir das sagen, dafür bin ich da«, antwortete die Brücke, ohne die Worte zu verändern. »Du gehst bei der ersten Kreuzung rechts, bei der zweiten Kreuzung links und bei der dritten Kreuzung links oder rechts, das weiß ich nicht mehr genau. Jedenfalls, die Geschichte, in der Pilan lebt, beginnt dort, wo das Feld der Schneerosen anfängt.«
    Die Brücke hatte mir den Weg gut erklärt. Mit zwei Schritten hatte ich die erste Kreuzung erreicht. Nach den nächsten drei Schritten war ich bei der zweiten Kreuzung und mit nur einem Schritt hatte ich die dritte Kreuzung erreicht, wo ich nicht wusste, ob ich rechts oder links gehen sollte. Ich war sehr überrascht, dass ich so schnell so weit gegangen war, obwohl ich keine Siebenmeilenstiefel anhatte, sondern nur meine einfachen, staubigen Schnürschuhe. Die Brücke konnte ich gar nicht mehr sehen. Alles, was ich sehen konnte, war ein Feld, auf dem überall Schneerosen blühten.
    »Wohin jetzt?«, fragte ich mich laut, weil ich wirklich nicht wusste, wohin ich nun gehen sollte.
    Plötzlich wuchs neben mir ein Baum. Das ist gut, dachte ich. Da kann ich hinaufklettern und nachsehen, wo der Weg ist. Und das tat ich auch. Ganz weit entfernt sah ich einen Feldweg, auf dem viele Leute gingen.
    Die kann ich fragen, wo ich Pilan finden kann. Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, kletterte ich von dem Baum und überquerte das Schneerosenfeld vorsichtig, damit ich die Schneerosen nicht zertrat.
    Die Leute waren wirklich sehr weit weg. Ich musste mehr als zehn Schritte machen, um sie zu erreichen. Ich zog meine Schuhe aus, band die Schnürsenkel zusammen und hängte sie mir um den Hals. Ich wollte nicht schneller laufen als die Leute, die ich etwas über Pilan fragen wollte.
    Barfuß kam ich zu einem Mann mit einem ganz hochnäsigen Gesicht, der auf einem Esel ritt.
    »Wohin gehen alle diese Leute?«, fragte ich ihn.
    »Genau dorthin, wo ich auch hingehe.«
    »Und wohin reitest du?«, fragte ich ihn so höflich wie möglich.
    »Ich reite dorthin, wo mein Esel hinwill.«
    »Und wo will der Esel hin?«, fragte ich, nicht mehr so höflich.
    »Genau dorthin, wo alle Leute hinwollen. Willst du sonst noch was wissen?«, hörte ich ihn mir hinterherrufen, denn ich war schon ein ganzes Stück vor ihm.
    Jetzt frage ich jemand anderen, dachte ich. Nicht jemanden, der auf einem Esel reitet, sondern jemanden, der auf einem Pferd sitzt.
    Es kam einer, der auf einem schwarzen Pferd saß, das überall weiße Streifen hatte. Der Mann war überhaupt nicht hochnäsig, er hatte ein freundliches Lächeln in seinem Pferdegesicht.
    »Wohin gehen alle diese Leute?«, fragte ich ihn.
    »Genau dorthin, wo ich hinreite.«
    »Das weiß ich«, unterbrach ich ihn. »Dass du dorthin gehst, weil dein Pferd hinwill und dein Pferd dort hinwill, wo alle Leute hingehen. Aber warum wollen alle Leute dorthin?«
    »Ja, hast du es nicht gehört?«, fragte er verwundert. »Hast du es nicht gehört, dass unser König einen Bräutigam für seine Tochter sucht? Wir alle gehen zum Schloss, um unser Glück zu versuchen.«
    »Das weiß ich«, antwortete ich.
    »Wenn du es weißt, warum fragst du dann?«, wollte der Mann wissen.
    »Weil ich Pilan suche. Ich muss ihn finden. Weißt du, wo er ist?«, fragte ich ihn voller Hoffnung, dass er mir helfen könne.
    »Prilan? Nie gehört. Ich habe auf meinem Weg sehr viele Menschen getroffen, aber keiner davon hieß Prilan.«
    »Pilan, er heißt Pilan und ist der größte Held und der allerschönste Mann in diesem Land«, sagte ich.
    »Wenn das so ist, dann hast du ihn schon gefunden. Ich bin der größte Held und der allerschönste Mann in diesem Land«, antwortete er und ritt davon.
    Ich wollte schon meine Schuhe anziehen und schnell davongehen, aber das tat ich nicht, weil ich eine alte Frau sah, die viele Taschen trug.
    »Kannst du mir helfen?«, rief sie mir zu.
    Nicht gerade begeistert von dieser Idee sagte ich Ja und nahm zwei der Taschen von ihren Schultern und wir gingen zusammen weiter. Auf dem Weg erzählte sie mir, dass sie eine Händlerin sei. Sie ginge zum Königshof, weil sie erwarte ein gutes Geschäft zu machen. Sie machte mir ein bisschen Hoffnung, denn sie hatte schon von Pilan gehört, aber sie hatte ihn noch nie kennen gelernt, denn er hatte noch nie etwas bei ihr gekauft. So gingen wir eine ganze Weile nebeneinander her, bis sie sagte, sie wäre müde und müsse sich nun ein wenig erholen. »Aber geh ruhig weiter,

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