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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Verhör jetzt fertig bist, müssen wir uns unterhalten, um ein paar Entscheidungen zu treffen.“
    „Ich habe meine bereits getroffen. Ich will dich nie wieder sehen.“
    „Tut mir leid, aber der Wunsch wird sich leider nicht erfüllen. Du hast mich am Hals, Liebling, weil das Baby, das da in dir heranwächst, meins ist.“

15. KAPITEL
    A cht Tage später wurde Sunny aus dem Krankenhaus entlassen. Sie konnte ohne Hilfe gehen, wenn auch nur sehr langsam und unsicher. Von Ausdauer konnte keine Rede sein. Außerdem musste Sunny ein Nachthemd und dazu einen Morgenmantel tragen – eine Kombination, die Chance ihr gekauft hatte, weil sie nicht den geringsten Druck um ihren Leib aushalten konnte.
    Sunny hatte keine Ahnung, was sie machen sollte. Ihre körperliche Verfassung ließ nicht zu, dass sie nach Atlanta flog, mal ganz abgesehen davon, dass sie schlecht in einem Nachthemd herumspazieren konnte. Aber irgendwo musste sie bleiben. Sobald sie erfahren hatte, dass sie bald entlassen würde, hatte sie im Telefonbuch nach Hotels mit Zimmerservice gesucht und telefonisch reserviert. Bis sie sich wieder selbst versorgen konnte, hielt sie das für die beste Lösung.
    Im Krankenhaus hatte sie noch gehofft, dass Margreta vielleicht kommen und sich bis zur kompletten Genesung um sie kümmern würde, nun, da Hauer tot war und sie sich beide nicht mehr länger verstecken mussten. Doch obwohl Margreta glücklich und erleichtert klang, hatte sie Sunnys Vorschlag, nach Des Moines zu kommen, abgelehnt. Die beiden Schwestern hatten Telefonnummern ausgetauscht, mehr nicht. Seither hatte Margreta sich nicht mehr gemeldet.
    Sunny konnte es sogar nachvollziehen. Margreta würde immer Schwierigkeiten haben, normale Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Wahrscheinlich reichte ihr der Kontakt zu Sunny über die Distanz völlig aus. Sunny versuchte, den Kummer zu verdrängen, als ihr klar wurde, dass sie nie die Schwester haben würde, die sie sich immer gewünscht hatte. Und überhaupt war sie in diesen Tagen viel zu oft melancholischer Stimmung.
    Zum Teil lag das an den hormonellen Veränderungen. Beiden geringsten Anlässen brach sie in Tränen aus, völlig lächerlich, zum Beispiel war ihr das während einer Fernsehsendung über Gartenbau passiert. Sunny hatte in ihrem Krankenhausbett gelegen und daran gedacht, dass sie sich lange einen Garten mit wunderschönen Blumen gewünscht hatte, es aber nie möglich gewesen war, den Wunsch wahr werden zu lassen. Prompt schossen ihr die Tränen in die Augen, kullerten ihr groß und rund über die Wangen. Sunny glaubte, schier in Selbstmitleid zu ertrinken.
    Eine Depression sei beim Genesungsprozess völlig normal, hatte eine der Schwestern versichert. Das ginge vorbei, sobald sie wieder ganz gesund sei.
    Die größte Schuld an dieser absoluten Tiefstimmung jedoch trug Chance. Er besuchte Sunny jeden Tag. Einmal brachte er sogar diesen Furcht einflößenden Mann mit, den sie in jener Nacht nach dem Schusswechsel gesehen hatte. Zu Sunnys blankem Erstaunen stellte Chance den Mann als seinen Bruder vor. Mit ausgesuchter Höflichkeit hatte Zane ihr zur Begrüßung die Hand geschüttelt, dann hatte er ihr Fotos von seiner hübschen Frau und drei wunderbaren Kindern gezeigt – und mindestens eine halbe Stunde von den neuesten Streichen seiner Tochter Nick erzählt. Wenn auch nur die Hälfte von den Geschichten stimmte, sollte sich die Welt besser zügig für die Zukunft wappnen.
    Als Zane aufbrach, war Sunny noch betrübter. Er hatte all das, was sie sich immer gewünscht hatte: eine Familie, die er von Herzen liebte und die ihm dieselben Gefühle entgegenbrachte.
    Wenn Chance zu Besuch kam, mied er das Thema, das zwischen ihnen lag wie eine giftige Schlange. Er hatte getan, was getan werden musste. Nichts auf der Welt würde ihn von dieser Überzeugung abbringen. Unwillig lernte Sunny zu respektieren, dass er weder Erklärungen noch Entschuldigungen abgab. Stattdessen redete er von seiner Familie in Wyoming unddem Berg, den er sein Zuhause nannte, auch wenn mittlerweile nur noch die Eltern dort lebten. Er hatte vier Brüder und eine Schwester, ein volles Dutzend Neffen und eine Nichte – Nick –, die er offensichtlich vergötterte. Seine Schwester war mit einem ehemaligen FBI-Agenten verheiratet, der jetzt für ihn arbeitete, ein Bruder war Rancher und hatte die Enkelin eines alten Familienfeindes zur Frau genommen. Ein weiterer Bruder war Exkampfpilot und verheiratet mit einer Orthopädin. Zane hatte

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