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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wir es als Belohnung oder Strafe benutzen. Wieso fragst du? Sammelst du Tipps für die Zeit, wenn du selbst mal Vater bist?“
    Chance war ehrlich entsetzt. „In diesem Leben wird das ganz bestimmt nicht passieren!“
    „Sicher? Das Schicksal hat die dumme Angewohnheit, dich anzuspringen und dich beim Hintern zu packen, wenn du es am wenigsten erwartest.“
    „Nun, im Moment hat niemand seine Griffel an meinem Hintern, und ich gedenke auch, dafür zu sorgen, dass es so bleibt.“ Chance deutete mit dem Kopf zu der Akte, die auf Zanes Schreibtisch lag. „Da gibt es ein paar Dinge, die wir besprechen sollten.“

2. KAPITEL
    D ieser Auftrag war mal der Beweis, dass Murphys Gesetz nie seine Gültigkeit verlor.
    Sunny Miller saß entnervt in einer Halle des Salt Lake City Airport und wartete darauf, dass ihr Flug aufgerufen wurde – falls das überhaupt geschah. Mittlerweile bezweifelte sie das. An vier Flughäfen hatte sie heute immer wieder warten müssen, trotzdem befand sie sich noch gute tausend Meilen von ihrem Ziel entfernt. Eigentlich hätte sie den direkten Flug von Atlanta nach Seattle bekommen sollen, aber der war wegen technischer Probleme ausgefallen. Alle Passagiere waren auf andere Maschinen verteilt worden, doch keiner der Flüge ging direkt.
    Von Atlanta war sie bis nach Cincinnati gekommen, dann weiter bis nach Chicago. Von Chicago ging es nach Denver, von dort aus nach Salt Lake City. Immerhin bewegte sie sich Richtung Westen, das war ja schon mal etwas. Und der Flug von Salt Lake City sollte tatsächlich in Seattle landen – falls jemals zum Boarding aufgerufen würde.
    So wie der Tag bisher verlaufen war, rechnete Sunny mit dem Schlimmsten.
    Sie war müde und hatte außer Erdnüssen noch nichts im Magen. Ihre Befürchtung, dass der Flug plötzlich aufgerufen und die Maschine in Rekordzeit ohne sie abheben würde, hinderte Sunny daran, sich etwas zu essen zu besorgen. Wenn Murphy das Ruder übernahm, war alles möglich. Sie nahm sich vor, diesen Murphy irgendwann zu finden und ihm ordentlich eins auf die Nase zu geben.
    Die Vorstellung heiterte sie etwas auf. Sunny setzte sich in dem harten Plastikstuhl gerade hin und holte ihr Taschenbuch hervor. Sicher, sie war erschöpft und hungrig, aber davon würde sie sich nicht unterkriegen lassen. Wenn sie einesperfektioniert hatte, dann die Fähigkeit, aus jeder Situation das Beste herauszuholen. Manche Aufträge liefen wie geschmiert, andere waren die Hölle. Solange sich gute und schlechte die Waage hielten, konnte Sunny damit umgehen.
    In fester Gewohnheit hatte sie den Riemen des Lederaktenkoffers über den Kopf gezogen und sich auf die Schulter gelegt. So leicht könnte ihr kein Dieb den Koffer entreißen. Manche Kuriere ketteten sich die Tasche ans Handgelenk. Aber die Firma, für die Sunny arbeitete, war der Ansicht, das ziehe zu viel Aufmerksamkeit auf sich. Handschellen schrien praktisch laut: „Hier wichtige Papiere!“
    Nach dem Vorfall in Chicago war Sunny doppelt vorsichtig und behielt immer eine Hand auf dem Koffer. Sie hatte keine Ahnung, was darin war. Das musste sie auch nicht, ihr Job war es, den Inhalt von Punkt A nach Punkt B zu bringen. Als letzten Monat irgendein grünhaariger Punk ihr den Koffer von der Schulter gerissen hatte, war sie sowohl erniedrigt als auch stinkwütend gewesen. Sie war immer vorsichtig, aber scheinbar nicht vorsichtig genug. Und jetzt prangte ein dicker schwarzer Vermerk in ihrer Personalakte.
    Außerdem beunruhigte es Sunny zutiefst, dass sie sich so hatte überrumpeln lassen. Mit den ersten Schritten hatte man ihr beigebracht, auf alles vorbereitet zu sein, indem man stets wachsam die Umgebung im Auge behielt. Wenn es irgendeinem Strolch mit grünen Haaren gelang, sie zu überrumpeln, dann konnte sie weder so aufmerksam noch so gut gegen alles gewappnet sein, wie sie bis zu jenem Tag gedacht hatte.
    Allein bei der Erinnerung kroch ein ungutes Gefühl in ihr hoch. Sie beschloss, das Buch wieder in die Tasche zu stecken und lieber die Augen offen zu halten.
    Ihr knurrte der Magen. In ihrer Tasche hatte sie etwas Proviant, aber der war für absolute Notfälle geplant. Sunny sah zu den Abflugschaltern hinüber, wo zwei Leute vom Bodenpersonalgeduldig die Fragen mehrerer Passagiere beantworteten. An den unzufriedenen Mienen der Passagiere war deutlich abzulesen, dass es sich kaum um gute Neuigkeiten handelte. Was bedeutete, dass genügend Zeit bleiben müsste, in der Sunny sich etwas zu essen besorgen

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