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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Koffer hatte Sunny zwar zurück, nur steckte sie jetzt in einem Dilemma: Es war ihre Bürgerpflicht, den Mann anzuzeigen. Während sie dann Formulare ausfüllte und Fragen beantwortete, würde wahrscheinlich ihr Flug ohne sie abheben.
    „Idiot“, murmelte sie und blickte auf den Überwältigten hinunter. „Wenn ich deinetwegen meinen Flug verpasse …“
    „Wann geht die Maschine?“, fragte ihr Retter.
    „Das weiß ich nicht. Aber sie könnten den Flug jeden Moment aufrufen. Ich frage mal eben nach. Bin gleich wieder zurück.“
    Er nickte. „Ich behalte solange unseren Freund hier im Auge und rede mit der Flughafenpolizei, bis Sie zurück sind.“
    „Dauert nur eine Minute.“ Sunny eilte auf den Schalter zu, vor dem sich eine aufgebrachte Menge angesammelt hatte. Ein Blick auf die Anzeigetafel erklärte ihr, warum die Leute jetzt so viel verärgerter waren als vorhin: Aus dem „Verspätet“ war inzwischen ein „Annulliert“ geworden.
    „Mist“, fluchte sie leise vor sich hin. „Mist, Mist, Mist!“ Damit war ihr die letzte Hoffnung, den Auftrag pünktlich erfüllen zu können, genommen. Es sei denn, es geschah noch ein Wunder. Zwei Wunder an einem Tag sind allerdings wohl zu viel verlangt, dachte sie missmutig.
    Sie musste in der Firma anrufen. Aber zuerst würde sie sich mit der Flughafenpolizei wegen dieses Blödmanns auseinandersetzen. So ging sie zurück und stellte fest, dass inzwischen Bewegung in das Stillleben gekommen war. Der Dieb stand auf eigenen Füßen und sollte gerade von zwei Wachmännern in ein Büro eskortiert werden, in das keine neugierigen Blicke dringen konnten.
    Ihr Held wartete auf Sunny. Als er sie näher kommen sah, sagte er etwas zu den beiden Sicherheitsleuten, dann ging er ihr entgegen.
    Ihr Puls beschleunigte sich ein wenig. Er war, ihr fiel keinanderes Wort ein, einfach eine Augenweide. Seine Kleidung war nichts Besonderes – schwarzes T-Shirt unter brauner Lederjacke, ausgewaschene Jeans und Stiefel –, aber er trug diese Sachen mit Selbstsicherheit und wahrer Eleganz. Zu schade aber auch, dass sie ihn nach diesem unerwarteten Zwischenspiel nicht wiedersehen würde. Für einen kurzen Augenblick erlaubte Sunny sich, diesen Umstand zu bedauern. Dann nahm sie sich zusammen. Sie durfte nicht zulassen, dass sich mehr entwickelte – falls es überhaupt möglich wäre – weder mit ihm noch mit jemand anderem. Sie achtete sehr darauf, es nie so weit kommen zu lassen. Es wäre dem Mann gegenüber nicht fair, und sie selbst konnte sich einen emotionellen Aufruhr nicht leisten. Eines Tages vielleicht würde sie bereit sein, zur Ruhe zu kommen und sich niederzulassen, würde jemanden finden, den sie lieben und heiraten und mit dem sie Kinder haben konnte. Aber jetzt noch nicht. Es war zu gefährlich.
    Als er vor ihr stand, nahm er mit wunderbar altmodischer Höflichkeit ihren Arm. „Alles mit Ihrem Flug geklärt?“
    „In gewisser Hinsicht. Er wurde gestrichen. Ich müsste heute Abend in Seattle sein, aber daraus wird wohl nichts. Jede Maschine, mit der ich heute geflogen bin, wurde entweder umgeleitet oder hatte Verspätung. Und jetzt geht kein Flug mehr, der mich noch rechtzeitig hinbringen könnte.“
    „Chartern Sie eine Maschine“, schlug er vor, während sie zusammen zu dem Büro gingen, in dem der Dieb vermutlich schon vernommen wurde.
    Sunny lachte leise auf. „Ich weiß nicht, ob mein Chef solche Reisekosten eingeplant hat, aber es wäre eine Idee. Ich muss sowieso in der Firma anrufen, wenn wir hier fertig sind.“
    „Falls es hilft … ich bin im Moment frei. Ich war zu einem Kunden bestellt, der mit dem letzten Flug aus Dallas ankommen sollte. Aber er war nicht in der Maschine.“
    „Sie sind Charterpilot?“ Sie konnte es nicht glauben. Das war einfach zu schön, um wahr zu sein. Vielleicht hatte sie sich heute ja doch irgendwie das Recht auf zwei Wunder verdient.
    Selbstsicher lächelte er sie an. Sunny bemerkte ein kleines Grübchen, das auf seiner Wange erschien. Grundgütiger, auch noch Grübchen!
    Er hielt ihr die Hand hin. „Chance McCall. Pilot, Diebfänger und Mann für alle Fälle. Stets zu Diensten, Ma’am.“
    „Sunny Miller, übermüdeter Kurier und auserkorenes Ziel für Diebe. Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mr. McCall.“
    „Chance“, korrigierte er lässig. „Kommen Sie, kümmern wir uns erst um unser kleines Problem, dann rufen Sie Ihren Boss an und fragen ihn, was er von einem Charterflug hält.“
    Während er die

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