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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verschränkten Armen musterte sie ihn skeptisch. „Selbst wenn du unverschämt neugierig bist?“ Sie stieß abfällig den Atem aus. „Du willst mich doch nur manipulieren, damit ich alles Mögliche ausplaudere.“
    „Und? Funktioniert es?“
    „Für einen Moment habe ich mich tatsächlich schuldig gefühlt. Aber dann hat die Vernunft wieder eingesetzt.“
    Er sah aus, als wolle er sich auf eine Debatte einlassen, doch dann blitzten seine Augen amüsiert auf, und ein Lächeln umspielte seinen wunderschönen Mund. „Ich merke schon, du wirst mir eine Menge Probleme bereiten.“ Dann nahm er die beiden Fallen auf, drehte sich um und ging Richtung Wasserloch.
    „Und warum das?“, rief sie hinter ihm her.
    „Weil ich fürchte, dass ich mich in dich verliebe“, rief er über die Schulter zurück, gerade bevor er um die Biegung des Canyons verschwand.
    Sunny bekam ganz plötzlich weiche Knie, im wahren Sinne des Wortes. Sie musste sich an der Felswand abstützen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Meinte er es ernst? Würde einMann so etwas überhaupt aussprechen, wenn er nicht schon längst etwas für eine Frau empfand?
    Ihr Herz hämmerte rasend, als hätte sie einen Wettlauf hinter sich. Mit einer Menge Dinge konnte Sunny fertig werden, an die andere Leute nicht einmal dachten, wie zum Beispiel um ihr Leben zu rennen. Doch wenn es um Liebesbeziehungen ging, hätte sie genauso gut hinterm Mond leben können – oder in der Wüste, im wahrsten Sinne des Wortes. Nie hatte sie einen Mann so nahe an sich herangelassen, dass er ihr etwas bedeutete. Denn sie musste jederzeit die Möglichkeit behalten, ohne Zögern und Bedauern zu verschwinden. Doch diesmal konnte sie sich nicht absetzen, der Canyon hielt sie gefangen. Dieses Mal steckte sie in echten Schwierigkeiten. Denn sie hatte sich bereits verliebt – Hals über Kopf, voll und ganz, mit Haut und Haaren, wie immer man es nennen wollte.
    Sunny schwankte zwischen euphorischer Ekstase und blankem Horror. Sich in Chance zu verlieben war das Letzte, an das sie gedacht hatte. Aber jetzt war es zu spät. Was als zartes Pflänzchen begonnen hatte, war längst zu einer voll erblühten Blume geworden, und zwar in dem Moment, als er nicht mit ihr geschlafen hatte, obwohl Sunny es ihm praktisch angeboten hatte. Irgendetwas sehr Ursprüngliches in ihr hatte ihn als den Mann erkannt, der ihr bestimmt war. Chance war alles, was sie sich je von einem Mann erträumt hatte, in den Fantasien, die sie sich zu Ende zu denken nie erlaubt hatte.
    Doch jene Grenzen und Vorbehalte galten oben in der Welt, nicht unten in dem von der Sonne erhitzten Loch in der Erde, in dem Sunny und Chance die einzigen Menschen waren. Mit einem Mal fühlte Sunny sich extrem verletzlich, so als hätte man sie jeglichen Schutzes beraubt und sie jeglichen Gefühlen direkt ausgesetzt, als hätte sie jemand nackt ins Meer gestoßen. Emotionen schwappten jetzt in großen Wellen über sie, rissen sie mit und trugen sie davon in unbekanntes Gebiet. DieSchutzschilde, die Sunny über Jahre aufgebaut hatte, waren mit einem Schlag alle nutzlos geworden.
    Heute Nacht würden sie sich lieben, und damit würde auch eine der letzten Schutzmauern fallen. Mit jemandem zu schlafen bedeutete Sunny mehr als einfach nur Sex, es war ein Versprechen. Sie machte sich zum Geschenk, und die Erfahrung würde sich ihr einbrennen und bleiben, für den Rest ihres Lebens.
    Natürlich wusste sie, mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen hatte. Sie benutzte keinerlei Verhütungsmittel. Wenn sie erst einmal miteinander geschlafen hatten, würden sie nicht mehr in der Lage sein, die Uhr zurückzudrehen und eine platonische Beziehung zu führen. Was, wenn sie schwanger wurde und Rettung ausblieb? Sie musste sich die Hoffnung bewahren, dass sie nicht ewig hier festsitzen würden. Und was würde sie tun, wenn sie schwanger wurde und sie dann gerettet wurden? Ein Baby bedeutete Komplikationen. Wie konnte sie für die Sicherheit des Kindes garantieren? Sich Chance, das Baby und sie als glückliche Familie vorzustellen gelang Sunny einfach nicht. Sie würde immer noch ständig unterwegs sein, denn das war der einzige sichere Weg.
    Chance auf Abstand zu halten und eine platonische Beziehung mit ihm zu führen war die einzige vernünftige Alternative. Unglücklicherweise schien sich die Vernunft verabschiedet zu haben. Sunny fühlte sich, als hätten Wellen sie weit hinausgetragen und als könnte sie nicht mehr zurück an Land gelangen. Jetzt

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