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Der Traum der Hebamme / Roman

Der Traum der Hebamme / Roman

Titel: Der Traum der Hebamme / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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anderen zugedacht hatte.
    Erneut würgte Albrecht und erbrach sich.
    »Hugold!«, rief Eustasius seinen Diener. »Mehr Elixier, rasch!«
    Der junge Gehilfe verneigte sich rasch und huschte davon.
    »Die Fratzen … die Höllenfratzen!« Ächzend wies Albrecht auf eine Wand, auf der absolut nichts zu sehen war.
    Elmar kniete neben ihm nieder und legte ihm die Hand auf die Stirn. Sie war eiskalt, obwohl Schweißtropfen darauf perlten.
    »Da ist nichts, mein Fürst … Das Gift gaukelt Euch etwas vor«, versuchte er ihn zu beruhigen.
    Es klopfte, der verängstigte Hugold kam mit einem schmalen Gefäß herein und reichte es dem Magister, der den Becher auffüllte.
    »Flößt ihm das ein, sonst überlebt er nicht!«, flehte Eustasius den Truchsess an und schaffte es, so viel Verzweiflung in seinen Blick zu legen, dass Elmar der Aufforderung nachkam.
    Auch der erfahrene Ränkeschmied hatte begriffen, dass sein Lehnsherr dem Tode geweiht war, wenn nicht ein Wunder geschah. Dieser Trank war seine einzige Hoffnung. Schlimmer konnte es nicht werden, höchstens besser.
    Aber Albrecht krümmte sich immer stärker vor Schmerzen, während ihm Tränen über die aschgrauen Wangen liefen.
    Aufgebracht drehte sich Elmar zu den anderen um und brüllte: »So holt doch endlich einen Priester!«
    Das übernahm sofort Gerald, denn er musste die Kontrolle über den Eingang zum Palas behalten. Er lief nach unten, wo die Männer nun auf den Bänken saßen und hofften, dass jemand eine gute Nachricht überbrachte. An der Tür wartete er persönlich, bis der Geistliche kam: ein alter, dürrer Mann mit selbstgerechter Miene, dessen schäbige Kutte einen beißenden Gestank verströmte. Gerald kannte ihn. Das war Sebastian, ein Eiferer der schlimmsten Sorte, der Lukas’ Frau Marthe in Freiberg nach Kräften das Leben schwer gemacht hatte.
    In Albrechts Kammer angekommen, starrte der Pater auf den Fürsten, der sich in Qualen wand und in seinen Exkrementen und seinem Erbrochenen lag.
    »Ich kann ihm keine Absolution erteilen, denn er ist nicht in der Lage, seine Sünden zu beichten und aufrichtig zu bereuen«, erklärte Pater Sebastian hochfahrend.
    Elmar ließ Albrecht behutsam sinken, dann stürzte er auf den zu Tode erschrockenen Pater zu und packte ihn am Halsausschnitt der Kutte.
    »Du wagst es, du erbärmlicher Wicht!«, brüllte er ihn an. »Tu sofort, was man von dir erwartet, oder ich schneide dir die Gurgel durch!« Er zog seinen Dolch und setzte ihn dem Pater an die Kehle.
    »Ihr legt Hand an einen Mann Gottes … Dafür werdet Ihr in der Hölle büßen«, stammelte Sebastian.
    »Gut möglich«, erwiderte Elmar grimmig. »Aber du wirst noch vor mir dort sein.«
    Angsterfüllt schielte Sebastian nach links und rechts, ob ihm jemand zu Hilfe kommen würde angesichts dieses ungeheuerlichen Vorgehens. Doch niemand schien den wutentbrannten Truchsess zur Besinnung rufen zu wollen.
    Der Pater wagte kaum noch zu atmen aus lauter Furcht, die Klinge könnte in sein Fleisch schneiden. Sollte er hier als Märtyrer sterben? Dann wäre ihm das Himmelreich sicher.
    Elmar drückte noch ein bisschen fester zu. Sebastian konnte das Weiße in seinen Augen sehen, ihm schmerzte schon alles vom eisernen Griff des Ritters, der fast zwei Köpfe größer war als er, kampfgestählt, das Töten gewohnt und nun völlig außer sich.
    Als ihm vor lauter Angst etwas Warmes die dürren, schmutzigen Beine hinabrann, begriff der sonst so unerbittliche Pater, dass ihm das Zeug zum Märtyrer nicht gegeben war.
    »Ich tu’s«, wimmerte er.
    Sofort ließ Elmar los.
    Sebastian murmelte: »Ego te absolvo«, schlug ein Kreuz und rannte hinaus, bevor ihn jemand daran hindern konnte.
    Wenn das auch nicht die erhofften Sterbesakramente waren, schien diese nachlässig erteilte Absolution Albrecht etwas aufzurichten. Er hob den Kopf und ächzte mit flackerndem Blick: »Nach Meißen! Wir müssen nach Meißen!«
    Schon stand Sophia, die es gar nicht erwarten konnte, diesen Raum zu verlassen.
    »Mein Fürst, Ihr könnt jetzt unmöglich reisen«, wagte der Truchsess einzuwenden.
    »Das ist ein Befehl!«, schrie Albrecht, unerwartet laut für seinen Zustand.
    Sowohl Elmar als auch Gerald begriffen, dass der Markgraf im Wahn redete. Doch Elmar war zu besorgt, um jetzt zu widersprechen. Und Gerald stand wie auf glühenden Kohlen; er fragte sich schon die ganze Zeit, wie lange die Leute dort unten in der Halle wohl noch ruhig blieben und wann jemand Lukas erkennen würde.
    Er half dem

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