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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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führte, und blieb reglos stehen, als plötzlich alle durcheinandersprachen, ohne dass sie auch nur ein Wort verstand. Ian fuchtelte zur Untermalung seiner Rede dramatisch mit den Händen, und die Umstehenden sahen ihn mit großen Augen an.
    Plötzlich zog Ian Catherine in den Kreis seiner staunenden Familie, redete eilig weiter und zeigte dabei ein ums andere Mal auf sie.
    Endlich kam Robbie ihr zu Hilfe und füsterte ihr leise zu: »Ian erzählt ihnen gerade, wie du ihm bei der Flucht vor den Engländern geholfen hast. Er macht eine echte Heldin aus dir.«
    Catherine rang nach Luft. »Aber ich will gar keine Heldin sein. Schließlich hast du ihn hierher zurückgebracht, nicht ich. Dir gebührt also das Lob. Sag es ihnen«, bat sie ihn, während sie sich noch ein wenig dichter an ihn schob, als jemand einen Arm ausstreckte und ihr vorsichtig über die Haare strich. »Sag ihnen, dass er seine Rückkehr dir verdankt, nicht mir.«
    »Nein, Cat. Ich bleibe besser möglichst anonym.«
    »Aber das will ich auch«, krächzte sie erstickt und schob sich auf seine andere Seite, als jemand ihre Hand ergriff.
    Robbie zog sie in die Hütte, und obwohl Catherine blinzeln musste, weil es plötzlich dunkel um sie war, legte sie ihren Knüppel auf den Boden und nahm mit einem Seufzer der Erleichterung auf dem angebotenen kleinen Hocker Platz. »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte sie und blickte auf seine Silhouette in der Tür.
    »Du wirst bei Ian und bei Gwyneth bleiben, und ich suche Cùrams Baum.«
    Eilig sprang sie wieder auf. »Nimm mich bitte mit.«
    »Nein, Catherine, das wäre einfach zu gefährlich.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern und fuhr mit eindringlicher Stimme fort. »Wenn du nicht willst, dass ich noch öfter in das alte Schottland kommen muss, musst du mich diese Sache zu Ende bringen lassen. Sobald ich die Wurzel habe, kehren wir in unsere Zeit zurück.«
    »Aber ich kann dir bei der Suche helfen.«
    »Und wie willst du das tun?«
    »Indem ich … ich könnte … oh, ich weiß es nicht«, räumte sie widerstrebend ein, machte aber einen Schritt zurück und verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust. »Ich kann zumindest dafür sorgen, dass du nicht zusammengeschlagen oder getötet wirst.«
    Er trat nochmals auf sie zu, legte ihr erneut die Hände auf die Schultern und erklärte: »Du sprichst noch nicht mal Gälisch. Und du musst auf Ian aufpassen. Er braucht nämlich sicher etwas Zeit, um sich wieder einzugewöhnen. Schließlich war er lange fort.«
    Sie packte die Vorderseite seines Plaids. »Weißt du überhaupt, wonach du suchst? Oder wo?«
    »Mary glaubt, dass sie Cùrams Unterschlupf gefunden hat. Ich gehe davon aus, dass der Baum ganz in der Nähe ist. Gleich morgen früh reite ich los.« Sein Griff um ihre Schultern wurde fester, und er sah sie durchdringend an. »Du wartest hier auf mich.«
    In diesem Augenblick kam Ian durch die Tür. Er hatte einen Arm um seine Frau gelegt, seine Tochter hatte ihrerseits einen Arm um ihn gelegt, und Niall kam, das Baby auf dem Arm und das kleine Mädchen an der Hand, ebenfalls herein. Catherine machte sich von Robbie los, schnappte sich ihren Hocker, trug ihn in die Ecke und nahm ein wenig abseits Platz. Nicht dass ihr das irgendetwas nützte. Die beiden anderen Frauen stürzten nämlich auf sie zu, zogen sie wieder auf die Beine und führten sie hinter die im Raum hängende Decke, hinter der ein schmales Bett verborgen war.
    Catherine hatte keine Ahnung, was sie zu ihr sagten, ehe sie sich’s jedoch versah, hatten sie sie ausgezogen und hielten ihr ein paar wunderschöne, farbenfrohe Kleidungsstücke hin, die Gwyneth aus der Truhe am Fußende des Bettes zog.
    Auch danach hatte sie keine Zeit mehr, über Robbies Anweisung zu grübeln, sich zu überlegen, was sie machen sollte, oder auch nur darüber nachzudenken, was in aller Welt sie plötzlich alles aß. Es kam nämlich das gesamte Dorf in kleinen Gruppen in die Hütte, um Ian zu Hause zu begrüßen, jeder brachte irgendetwas zu essen mit, und alle drängten Cat, von allem zu probieren, was es gab.
    Als es schließlich dunkel wurde, musste sie mehrfach ein Gähnen unterdrücken; allmählich wurde ihr von all dem Essen schlecht.

    Wieder wurde sie von ihrem Schutzengel gerettet, der sie zu einem Spaziergang durch das Dorf aus der kleinen Hütte zog und mit ihr im hellen Licht des Frühlingsmondes in Richtung der Festung lief. Statt dass er sie jedoch zu Ian zurückbrachte, als es ihrem Magen

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