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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wieder besser ging, zog er sie durch eine Tür der Burg, die mindestens so hoch wie einer der Riesenmammutbäume im Yellow-Stone-National-Park war.
    »Niall lebt inzwischen hier«, erklärte er und führte sie an mehreren staunenden Leuten vorbei durch den großen, hohen, spärlich möblierten Rittersaal in Richtung einer schmalen Treppe, durch die man in eine der oberen Etagen kam. »Er hat uns ein Zimmer angeboten.«
    Catherine machte Halt. »Uns?«
    Robbie zog sie weiter durch einen schmalen Gang. »Erinnerst du dich noch? Du träumst das alles nur.«
    Er öffnete eine kleine Holztür, führte sie in einen dunklen, kühlen Raum, trat vor einen riesigen Kamin, ging dort in die Hocke und streckte eine Hand über den bereitliegenden Scheiten aus. Catherine achtete nicht darauf, wie er diesmal Feuer machte, sondern schlang sich die Arme um den Bauch, stellte sich mitten in das Zimmer und sah sich um.
    An einer Wand entdeckte sie ein Bett, das verglichen mit modernen Betten ziemlich klein, aber verglichen mit dem Bett in Caitlins Hütte recht komfortabel war. Am Fußende des Betts stand eine Truhe, und die Wände waren mit gewebten Stoffen und mit Teppichen behängt. Außerdem entdeckte sie ein schmales Fenster, vor dem ein halb zur Seite gezogenes Schaffell hing.
    »Gleich wird es wärmer.« Robbie kam zu ihr zurück, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett. »Es gibt jede Menge Decken«, fuhr er fort. »Am besten schüttelst du die erst mal richtig aus, um das Ungeziefer loszuwerden, und legst dich dann damit direkt vor den Kamin.«
    Er setzte sich aufs Bett, zog sie zwischen seine Knie, verschränkte seine Hände hinter ihrem Rücken und sah sie reglos an. »Caitlins Haus ist voll«, erklärte er. »Bis Ian und Gwyneth morgen wieder in ihre alte Hütte ziehen und du bei ihnen wohnen kannst, bist du hier oben sicher.« Er löste seinen Griff um ihre Hände, legte ihr die Arme um die Taille und sah sie fragend an. »Bist du mutig genug, um heute Nacht alleine hierzubleiben, Cat?«
    »W…wo wirst du denn sein?«
    Er schüttelte unglücklich den Kopf. »Ich kann nicht bei dir bleiben. Wenn ich das täte, würden wir beide morgen früh vor einem Priester stehen und vor allen Dorfbewohnern getraut.«
    »Wie bitte?«
    »Wir haben das Jahr 1210, Catherine. Männer und Frauen, die das Bett teilen, müssen entweder heiraten oder bereit sein, die Konsequenzen ihres Tuns zu tragen. Erinnerst du dich an den Krieger, der dich an dem Bach im Wald gefunden hat? Er hätte dich nicht angerührt, bevor ihr nicht vor einem Priester gestanden hättet. Schließlich bringt eine Frau nichts anderes in die Ehe mit als ihren guten Ruf.« Als er sie lächelnd ansah, blitzten seine Zähne weiß im Licht des Feuers. »Das und vielleicht eine Mitgift in Form von einem Pferd, ein paar Schafen und, wenn der Mann Glück hat, vielleicht sogar einer Milchkuh.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wo wirst du die Nacht verbringen?«, wiederholte sie.
    Er zog ihren Knüppel aus der Schlinge, warf ihn auf das Bett, legte sein Schwert daneben und zog sie erneut an seine Brust. »Hinter dem Paravent da drüben steht ein Nachttopf, frisches Trinkwasser findest du in dem Krug«, er wies auf das Gefäß, das auf einem Tisch stand. »Kurz nach Sonnenaufgang wird jemand zu dir kommen, der dich wieder zu Ian bringt.«
    »Robbie.«
    Er küsste ihre Nasenspitze. »Ich reite noch heute Abend los«, erklärte er ihr sanft, und bevor sie protestieren konnte, bedeckte er ihre Lippen abermals mit seinem warmen, süßen, allzu verführerischen Mund.
    Catherine aber weigerte sich standhaft, auf die Liebkosung einzugehen, und so trat er einen Schritt zurück, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, sah ihr in die Augen und versprach: »Ich gebe dir mein Wort, dass ich gesund und sicher wiederkomme, kleine Cat. Mary wird auf mich aufpassen, und ich werde mir die Wurzel holen, bevor Cùram auch nur merkt, dass ich in der Nähe bin.«
    »Ich glaube, ich liebe dich.«
    Zehn Schläge ihres wild klopfenden Herzens lang sah er sie völlig reglos an, dann aber fing er an zu lächeln und wollte von ihr wissen: »Du glaubst, dass du mich liebst?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Schließlich ist dies alles nur ein Traum.«
    »Ja, genau. Und in deinen Träumen ist es sicher, laut zu sagen, was du fühlst, nicht wahr? Aber glaubst du, dass du mich auch noch liebst, wenn du aus diesem Traum erwachst?«
    »Ich weiß es nicht. Das ist ja das Seltsame an Träumen.«
    »Ja.

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