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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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ist es?«
    »Fast siebzehn Uhr.«
    »Und welcher Tag ist heute?«
    »Ah…« Sie zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht genau. Ich habe in der letzten Zeit nicht so darauf geachtet, welches Datum gerade ist.«
    »Wie lange war ich denn bewusstlos?«
    »Wir haben Sie heute Morgen hinter der Hütte gefunden.«
    »Dann ist heute also Donnerstag?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Robbie beschloss, sie etwas zu fragen, was sie sicher wusste. »Und in welchem Zustand bin ich?« Er hob den Kopf, um an sich herunterzublicken, und auch wenn er nur die alte Decke sah, in die er eingewickelt war, machte ihm der Schmerz in seiner rechten Seite deutlich, dass eine achthundert Jahre alte Wunde am nächsten Tag genauso höllisch wehtat wie eine Verletzung in der Gegenwart.
    »Sie haben einen tiefen Schnitt oberhalb der rechten Hüfte.« Catherine stellte die leere Tasse auf dem neben dem Bett stehenden Hocker ab. »Und einen Schnitt in der rechten Schulter. Außerdem haben Sie jede Menge Blut verloren.«
    »Aber jetzt hat die Blutung aufgehört?«
    Sie nickte. »Ich habe beide Wunden genäht. Die kleineren Kratzer habe ich gereinigt.« Zögernd beugte sie sich über ihn und legte ihre feingliedrige Hand an seine Stirn, zog sie aber schnell wieder zurück. »Fieber haben Sie anscheinend nicht«, stellte sie errötend fest. »Aber trotzdem müssen Sie, so schnell es geht, zu einem Arzt.«
    Robbie versuchte darüber hinwegzukommen, dass sie mit einer Nadel in ihm herumgestochert hatte. »Fleisch zu nähen ist eine ziemlich widerliche Angelegenheit.« Er zog eine Braue hoch. »Vor allem braucht man dafür zumindest ein paar grundlegende Kenntnisse über die menschliche Anatomie.«
    Jetzt kehrte ihr Lächeln zurück. »Der Unterschied zwischen Menschen, Pferden und Kühen ist kleiner, als man denkt.«
    Jetzt zog Robbie auch die zweite Braue hoch.
    »Mein Dad war Tierarzt«, meinte sie. »Ich habe ihm in meiner Highschoolzeit immer in den Ferien geholfen. Aber auch wenn ich glücklicherweise einen Seidenfaden bei meinem Nähzeug hatte, wird der Arzt Sie sicher noch mal nähen. Ich wollte nur die Blutung stillen und die Wunden verschließen, um die Gefahr einer Infektion zu verringern.«
    »Danke, Catherine.« Robbie nickte leicht, blickte auf die Kinder, die mit weit aufgerissenen Augen neben dem Ofen standen, und wandte sich dann wieder an sie. »Wie haben Sie mich in die Hütte geschafft?«
    »Mit einer Schubkarre«, erklärte sie. »Das hier sind meine Kinder, Nathan und Nora«, fügte sie hinzu und winkte die beiden zu sich heran. »Nathan ist acht und Nora sechs.« Als die beiden näher kamen, legte sie ihnen die Hände auf die Schultern und erklärte Robbie: »Ohne ihre tatkräftige Hilfe hätte ich es nicht geschafft.«
    »Danke.« Robbie nickte auch den beiden Kindern zu.
    »Haben Sie auch einen Namen?«, wollte Catherine wissen.
    »Robbie MacBain. Ich lebe am Fuß des Berges in dem weißen Bauernhaus mit der großen Scheune und dem direkt danebenliegenden Hühnerstall. Ich glaube, den kennen Sie.«
    Wieder überzog eine wunderhübsche Röte ihr Gesicht.
    Robbie überlegte, wie er von diesem Berg herunterkommen sollte und wie er Catherine Daniels dazu überreden könnte, dass sie mit ihm ging.
    »Sicher werde ich bereits gesucht, unter anderem von vier heranwachsenden Jungen, die inzwischen wahrscheinlich halb verhungert sind«, sagte er in der Hoffnung, dass sie die Tatsache, dass er vier Teenager zu Hause hatte, als beruhigend empfand. »Haben Sie vielleicht eine Idee, wie ich sie wissen lassen kann, dass mit mir alles in Ordnung ist?«
    »Mama kann wirklich schnell rennen«, mischte sich Nathan ein. »Sie kann ihnen ja sagen, dass Sie hier oben sind.«
    »Aber draußen ist es dunkel«, sagte Catherine schnell. »Und ich lasse meine Kinder nicht alleine, wenn es dunkel ist. Morgen früh werde ich Hilfe holen, heute ist es dafür bereits zu spät.«
    »Sie könnten mir ja auch heute Abend helfen runterzulaufen«, bot ihr Robbie an, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Sie würden nicht mal einen Kilometer schaffen, ohne dass die Wunde wieder aufreißt«, meinte sie.
    »Das kriege ich schon hin. Suchen Sie mir einfach einen Stock, auf den ich mich stützen kann.«
    »Das würde immer noch nichts daran ändern, dass es draußen stockdunkel ist. Außerdem weht ein ziemlich frischer Wind, und seit heute Nachmittag ziehen dicke Wolken am Himmel auf. Es sieht so aus, als ob sich ein Unwetter zusammenbraut.«
    Robbie starrte

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