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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sie an. Er wusste bereits ziemlich viel über Catherine Daniels. Sie war ein bisschen stur, relativ dominant, lief schneller als der Blitz, war kühn genug gewesen, seinen Truck zu stehlen, und vor allem schlau genug, ihn zu ihrem eigenen Schutz an die Bettpfosten zu fesseln. Sie war bereit, das Leben eines völlig Fremden zu retten, gewitzt genug, das mit dem Wenigen zu tun, was ihr zur Verfügung stand, und verzweifelt genug, um ihre Kinder Tausende von Kilometern durch das Land zu schleifen, dachte er. Sie war einfach perfekt.
    »Wie wäre es dann damit, dass Sie mich losbinden und mir zumindest bis zum Toilettenhäuschen helfen?«, fragte er.
    Nora tauchte unter Catherines Arm hindurch, rannte in die entgegengesetzte Ecke der kleinen Hütte und presste sich dort Schutz suchend gegen die Wand.
    »Das werde ich bestimmt nicht tun, Mr MacBain«, antwortete Catherine, schob Nathan neben den Ofen und winkte auch Nora dorthin. »Wir müssen eine andere Lösung finden.«
    Robbie lachte leise auf. »Ich bin wohl kaum eine Gefahr für Sie oder für Ihre Kinder. Sie haben selbst gesagt, dass ich mich nur mit Mühe auf den Beinen halten kann, ich kann also höchstens mir selber etwas tun. Also bringen Sie uns bitte nicht beide in Verlegenheit.«
    Sie errötete noch stärker als zuvor, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn nachdenklich an. Dann wandte sie sich abrupt an ihren Sohn.
    »Geh raus und such zwei dicke Stöcke.«
    »Nein, Mom!«, zischte Nathan. »Er ist viel zu groß.«
    »Aber er ist nicht in der Verfassung, um uns irgendwelche Scherereien zu machen«, versicherte sie ihm. »Also geh«, wiederholte sie und schob ihn Richtung Tür. »Nora, stell dich draußen neben den Holzstapel. Du brauchst keine Angst zu haben, ich lasse die Tür einen Spalt breit auf.«
    Da sie offenbar zu dem Ergebnis kam, dass es draußen weniger erschreckend als im Inneren der Hütte war, lief Nora ihrem Bruder hinterher.
    Catherine trat erneut neben das Bett.
    »Sie haben keine Kleider an, Mr MacBain«, erklärte sie ihm flüsternd. »Deshalb hülle ich Sie am besten in die Decke ein.«
    »Wo ist mein Plaid?«
    »Ihr Plaid? Es … hier.« Sie trat an den Tisch und griff nach dem MacBain’schen Stoff. »Das Plaid, das Sie vorhin getragen haben, ist blutig und zerfetzt. Nehmen Sie also das hier.«
    »Hier sind die Stöcke, Mama.« Nathan schleifte zwei riesengroße Äste durch die Tür.
    »Leg einen von ihnen neben das Bett«, wies Catherine den Jungen an. »Und den anderen behältst du selbst.« Sie drehte das Kind zu sich herum. »Ich will, dass du neben uns zum Toilettenhäuschen gehst, und falls Mr MacBain irgendwelchen Unsinn machst, schlägst du ihm damit, so fest du kannst, in die rechte Seite.« Während sie dies sagte, bedachte sie Robbie mit einem warnenden Blick.
    »Du willst, dass ich ihn schlage?«, wisperte Nathan und wich erschrocken einen Schritt zurück. »Aber dann wird er doch sicher wütend.«
    Catherine schüttelte den Kopf. »Er wird umfallen wie ein Stein. Aber du schlägst ihn nur, wenn ich es sage, klar?« Sie wartete, bis Nathan nickte, und fügte dann hinzu: »Und jetzt geh raus zu deiner Schwester und lass die Tür einen Spalt breit auf.«
    Sie sah dem Jungen hinterher, und als sie sich wieder an Robbie wandte, blickte der sie grinsend an. »Sie gehen wirklich kein Risiko ein, oder?«
    »Ich bin nicht gerne wehrlos, Mr MacBain«, antwortete sie und löste den Knoten oberhalb von seinem rechten Handgelenk.
    »Da Sie im Begriff sind, mir beim Anziehen zu helfen, nennen Sie mich vielleicht besser einfach Robbie«, meinte er und ließ den Arm auf der Matratze liegen, nachdem er von ihr losgebunden worden war.
    Sie ging um das Bett herum und zog wortlos den zweiten Knoten auf.
    Als er endlich frei war, hob Robbie langsam beide Arme und spannte seine Schultermuskeln an.
    »Ahhhh«, seufzte er wohlig. »Langsam wurde ich schon steif.«
    »Sie haben wirklich Glück gehabt.« Sie starrte ihn aus ihren großen Rehaugen an. »Wenn die Wunde in Ihrer Seite ein bisschen tiefer oder ein paar Zentimeter höher gewesen wäre, würden wir uns jetzt nicht mehr unterhalten. Wie haben Sie sich eigentlich so schwer verletzt?«
    Robbie setzte sich vorsichtig auf, legte eine Hand auf die pochende Seite und schüttelte den Kopf. »Ich bin gestolpert und dabei auf mein eigenes Schwert gefallen.«
    »Und was haben Sie hier oben in diesem Aufzug und mit einem Schwert gemacht?«
    »Ich habe für das Sommerfestival geprobt«,

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