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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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anzufassen«, wisperte ihr Sohn.
    Auch Catherine hatte keine große Lust, den Fremden zu berühren. Er schien ausschließlich aus Muskeln zu bestehen, und er war derart warm und so erschreckend männlich, dass sie sich nicht sicher war, ob die Nähe eines solch beeindruckenden Exemplars der Gattung Mann oder aber die Anstrengung, ihn zu bewegen, ihre Muskeln zittern ließ.
    »Dann stell dich daneben und versuch, die Karre unter ihn zu ziehen«, schlug sie dem Jungen vor. »Du kannst auch helfen, Nora. Stell dich auf die andere Seite, Nathan gegenüber, und wenn ich den Mann hochgehoben habe, ziehst du mit aller Kraft.«
    Keins der Kinder rührte sich. »Los, ihr beiden«, flehte Catherine. »Jetzt seid bitte nicht feige. Ich brauche eure Hilfe, wenn ich sein Leben retten will. Endlich können wir mal echte Helden sein.«
    Wie erwartet, hauchten diese Worte Nathan neues Leben ein. Er packte seine Seite des Schubkarrens und blickte seine Schwester an.
    »Los, Schwester«, drängte er. »Auch du kannst eine Heldin sein.«
    Nora wirkte alles andere als überzeugt, aber trotzdem griff sie zögernd nach dem rostigen Metall.
    Catherine nickte anerkennend mit dem Kopf. »Okay. Bei drei. Eins. Zwei. Drei!« Stöhnend zerrte sie an dem Koloss.
    Auch wenn er sich kaum bewegte, schafften ihre Kinder es, den Karren so weit unter ihn zu schieben, dass er sich damit transportieren ließ.
    »Wir haben es geschafft«, juchzte Catherine glücklich, schnappte sich die Griffe, um den Karren aufzurichten, und brauchte nochmals ihre ganze Kraft, um die Schubkarre daran zu hindern, dass sie auf die Seite fiel. Eilig flüchtete sich Nora hinter ihren Baum.
    »Ihr zwei seid meine Helden«, wisperte Catherine. »Jetzt müssen wir ihn nur noch zu der Hütte bringen, ohne dass der Karren umfällt und er den ganzen Berg hinunterrollt.«
    Was alles andere als einfach war.
    Mehr als einmal wäre der Verletzte beinahe aus dem Schubkarren gekullert, und fast hätten sie mit dem Gefährt die Hüttenwand gerammt. Eine noch größere Herausforderung war es, ihn durch die schmale Haustür zu bugsieren, aber schließlich hatten sie ihn bis ans Bett geschafft, auf die Matratze kullern lassen und richteten sich keuchend auf.
    »Sind wir nicht ein wirklich tolles Team?« Catherine nahm ihre Kinder in den Arm. »Gut gemacht, Kiddies. Nathan, nimm den Eimer und den großen Topf und hol Wasser aus der Quelle. Nora, du bringst den Rest Feuerholz von draußen rein.«
    Sie klopfte beiden auf den Rücken und schob sie Richtung Tür. »Wir müssen uns beeilen«, sagte sie und klappte auf der Suche nach dem Nähzeug ihren Koffer auf. »Ich muss ihn sauber machen, aufwärmen und zusammennähen.«
    Nathan blieb noch einmal stehen. »Und was dann?«
    Catherine sah von ihrem Koffer auf. »Und dann … keine Ahnung«, gab sie zu. »Ich schätze, dann laufen wir drei runter in den Ort und sagen irgendwem, dass er hier oben liegt.«
    Dieser Plan schien ihren Kindern zu gefallen, denn sie liefen eilig aus dem Haus.
    Catherine legte ihre Nähsachen neben das Bett, zündete die letzten Kerzen an und drehte sich wieder nach dem Hünen um.
    Er kam ihr irgendwie bekannt vor.
    Vielleicht hatte sie ihn ja in Dolans Outdoor-Shop gesehen, als sie dort die Mützen und die Handschuhe erstanden hatte, oder ihre Wege hatten sich anderswo im Ort gekreuzt.
    Plötzlich trat sie einen Schritt zurück.
    Nein, das war unmöglich.
    Aber je genauer sie den Riesen mit dem muskulösen Körper und den dichten braunen Haaren ansah, umso klarer wurde ihr, dass er es war.
    Verdammt und zugenäht. Sie war einfach vom Pech verfolgt. Der Mann, den sie bestohlen hatte und vor dem sie zweimal weggelaufen war, vergoss sein Blut in ihrem Bett.

6
    A ls Robbie wieder zu sich kam und drei gedämpfte Stimmen hörte, blieb er völlig reglos liegen und überlegte, in welcher Lage er sich wohl befand.
    Ihm war warm und die Schmerzen, die er hatte, machten deutlich, dass er noch am Leben war. Das war schon mal nicht schlecht. Doch aus irgendeinem Grund konnte er seine Hände nicht bewegen, und er hatte keine Ahnung, in welcher Zeit er sich befand und wie schwer er verwundet war.
    Alles in allem hätte er es schlechter treffen können, auch wenn er von der Unterhaltung der drei Stimmen kaum etwas verstand – es ging um ein hübsches Schwert, einen so genannten Bigfoot, einen kaputten Wagen, einen Job, um Näherei und Plätzchen.
    Wegen des Bigfoots und des Wagens nahm er an, dass er wieder im einundzwanzigsten

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