Der Traum des Satyrs
Wie eine Zauberformel, die sie beide davon abhalten sollte, das hier mehr zu wollen als sie sollten.
Für einen kurzen Augenblick hielt Dominic inne und betrachtete sie forschend, während seine Muskeln sich bei jedem Atemzug leicht hoben und senkten. Und dann, in einer einzigen überheblich wirkenden Bewegung, drang er tief in sie ein, bis Knochen auf Knochen traf und seine Lenden ihre Scham küssten. Bewusst langsam zog er sich wieder zurück und stieß erneut tief in sie hinein.
Silber blitzte aus dunklen Höhlen unter seinen dichten Brauen auf, während er zusah, wie ihre Körper sich trafen und wieder voneinander lösten, um sich erneut zu vereinen. Seine Hand glitt die Unterseite ihres Schenkels hinauf, um ihr Knie hoch anzuheben und ihren Schoß weit zu öffnen für die kräftigen Stöße, mit denen er sich nun in sie versenkte, mit einer Leidenschaft, die ihre Sinne überwältigte.
Die Sehnen an Dominics kräftigem Hals spannten sich an, und die Muskeln seiner Arme und Schultern wölbten und streckten sich wieder. Flache stramme Brustwarzen hoben sich auf seiner Brust hervor, deren glatte Haut hier und da von längst verheilten Kampfverwundungen gezeichnet war, jede einzelne ein Zeugnis der Gefahren, denen er in seiner Welt ins Auge sehen musste. Das Mondlicht spielte auf seiner Haut und ließ seine Züge wild und schroff erscheinen. Plötzlich konnte Emma sich nicht mehr entsinnen, warum sie ihn jemals anders als schön gefunden hatte.
Ihr Blick fiel auf seine Lippen. Er redete wieder mit dieser faszinierenden Stimme, in dieser Sprache, die sie nicht verstand. Nicholas und die anderen waren in der Lage, nichtsahnende Menschen mit ihrer Stimme zu bezaubern, wenn sie wollten. Besaß dieser Mann eine ähnliche Gabe?
Die Hand an ihrem Knie glitt unter ihren Po und hob ihn leicht an, in einem Winkel, der angenehmer für ihn war – und für sie, denn nun rieb sein Glied bei jeder Bewegung an ihrer Klitoris. Innerhalb kürzester Zeit erwachte ihre Leidenschaft erneut und intensiv, und ihr Atem stockte, als ein weiterer Orgasmus nahte, langsam und süß dieses Mal …
Stunden später lag Dominic auf den Laken, ein Bein leicht angehoben, und sah Emma zu. Sie saß neben ihm und reinigte seine Männlichkeit mit einem feuchten Tuch, das sie danach in einer der Schalen mit klarem lauwarmen Wasser ausspülte, die sie am Bett postiert hatte – früher am Abend, als sie noch geglaubt hatte, sie würde Carlo damit waschen.
Danach ging sie zum Waschtisch, um das Tuch dort auszuwringen und ihre Hände zu waschen. Aus den Augenwinkeln registrierte sie ihr Nachthemd und ihren Morgenrock, die in einem Haufen aus Seide auf dem Teppich lagen, und Scham überflutete sie wie ein durchsichtiges Gewand – das einzige, das sie im Augenblick trug.
Was würde ihre Familie von ihr halten, wenn sie sie jetzt so sehen könnte? Würden die anderen schlecht von ihr denken, falls sie jemals herausfanden, was sie heute Nacht getan hatte? Nein, das könnte sie nicht ertragen. Sie durften es nie erfahren!
Sie fuhr mit den Händen über ihren Bauch. Hatten die Vereinigungen der letzten Stunden ausgereicht, um mit Sonnenaufgang die Geburt auszulösen?
Es war notwendig, dass Carlo dann bei ihr war, zumindest für das Ritual, das daraufhin folgen würde. Würde er mit Tagesanbruch zurückkehren? Sollte sie nach ihm suchen? Ihre besorgten Gedanken schweiften zu ihm ab.
»Emma.«
Überrascht, ihren Namen zu hören, warf sie einen Blick auf Dominic. Sie hatte ihn nicht kommen hören, doch nun stand er neben ihr, stark und männlich.
Er hielt ihr seine behandschuhte Hand hin, und sie starrte sie misstrauisch an. Als wäre er überrascht, zu sehen, dass er ihr diese Hand geboten hatte, senkte er sie wieder und streckte stattdessen die andere ohne Handschuh aus.
»Komm!«
Mehrere Male hatte er sie nun schon genommen, und er schien genau zu wissen, wo und wie er sie berühren musste, um sie in höchste Erregung zu versetzen und ihre Leidenschaft immer wieder zu entfachen – so sehr, dass sie selbst in drei Stunden sinnlicher Freuden nicht nachließ. Der Sucher, ein körperliches Erbe seines Satyrbluts, hatte immer wieder wunde Stellen an ihrem Körper geheilt und für Erleichterung gesorgt.
»Vielleicht haben wir schon genug getan«, murmelte sie. »Es könnte unklug sein, noch weiterzumachen – für uns beide.«
Dominic runzelte die Stirn und wies mit dem Kopf zum Fenster, auf den Mond, der noch immer dort draußen schien und
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