Der Traum des Satyrs
sind, habe ich vor, mir noch ein wenig mit dir die Zeit zu vertreiben, bevor wir weitermachen mit … allem.«
»Ich bin kaum der Typ Frau, der zu Zeitvertreib einlädt.« Sie schob ihre Brille ein wenig höher auf die Nase, um eine Barriere zwischen sich und Dominic zu schaffen. »Wie alt bist du?«
»Fünfundzwanzig.«
»Da hast du es! Ich bin älter als du, und schon allein aus diesem Grund würden wir gar nicht zusammenpassen. Männer heiraten keine älteren Frauen, es sei denn, diese Frauen sind reich, was ich aber nicht bin.«
Auf seinen Lippen erschien der Anflug eines Lächelns. »Zwei Jahre sind gar nichts. Ich versichere dir, an Erfahrung bin ich Jahrhunderte älter als du. Und Reichtum besitze ich genug für uns beide. Die Angehörigen meines Volkes entrichten einen Teil ihrer Einkünfte an mich für gewisse Pflichten, die ich in ihrem Namen erfülle, und ich habe davon bisher nur wenig ausgegeben.«
Die Erinnerung an seine Pflicht schien seine Entschlossenheit, Emma zur Heirat zu überreden, zu stärken. Er drückte seine Unterarme links und rechts von ihrem Kopf gegen die Wand und umschloss sie mit seinem Körper und seinem Duft. Doch er hielt sich an die Regeln und berührte sie nicht.
Ohne Vorwarnung nahm er ihr die Brille ab und legte sie, ohne den Blick von ihr zu wenden, auf ein Regal zu seiner Rechten, außerhalb ihrer Reichweite. Sie hob ihre Hände, um ihn davon abzuhalten, doch dann besann sie sich eines Besseren. Wenn sie ihn berührte, würde sie ihn wollen, und das käme ihm nur gelegen. Jedes äußerliche Anzeichen einer körperlichen Reaktion an ihr würde sein Recht, sie zu heiraten, in den Augen der anderen untermauern.
»Sechs Minuten«, erklärte sie mit dünner Stimme.
Dominics Mund schwebte über ihrer Haut, und sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals, ihrem Kinn, ihrer Wange, ihren Lippen. Sie erbebte, und ein kleines verräterisches Stöhnen entfloh ihren Lippen. Zählte sein Atem eigentlich als Berührung? Auf jeden Fall sollte er das.
»Deine Worte weisen mich ab. Aber dein Körper erinnert sich an meinen«, flüsterte er ihr ins Ohr, als hätte er alle Zeit der Welt.
Emma konzentrierte sich auf das Ticken der Uhr.
»Dein Körper erinnert sich an unsere gemeinsame Nacht, als wäre es gestern gewesen. Er erinnert sich daran, wie mein Schwanz zwischen deine Beine glitt und in dich eindrang. Du könntest das wieder haben, Emma. Jede Nacht. Das Gefühl meiner Stöße. Das süße Gefühl, von mir ausgefüllt zu werden.«
Sie spürte das dumpfe Pochen ihrer Scham, die sich nach dem sehnte, was er ihr anbot. Ein weiteres Stöhnen stieg in ihr auf, doch sie unterdrückte es.
»Nicht so süß, wie du offenbar gern annimmst«, schwindelte sie. Gehörte diese benebelte Stimme wirklich ihr? Verzweifelt warf sie einen weiteren Blick zur Uhr. »Viereinhalb Minuten.«
Er lächelte nur überaus zuversichtlich, doch als er sprach, klang seine Stimme ernst. »Lass mich dich heiraten, Emma. Willst du nicht auch eins mit mir werden und fühlen, wie deine weiche Weiblichkeit sich für meine harte Männlichkeit öffnet? Wie mein heißer Samen in deinen Leib strömt? Wie dein Körper in der Ekstase des Höhepunktes keucht und pulsiert?«
Unter ihren Röcken zogen ihre Schamlippen sich heftig zusammen, brennend vor Verlangen nach dem, was Dominic ihr da ausmalte. Sie kniff Augen und Lippen fest zusammen und versuchte, ihn auszusperren. Nur noch drei Minuten.
Doch sie wusste schon, dass es zu spät war, denn sie hatte gespürt, wie ihr das Blut heiß in die Brust geschossen war. Eingeengt in ihr Kleid, schwollen ihre Brüste über dem Korsett an, und ihre Brustwarzen verwandelten sich in harte Knospen, die durch das Mieder hindurch sichtbar waren. Sie drückten gegen das kühle Leder seiner Jacke, während er seinen Oberkörper langsam hin und her wiegte und darüberstreifte, so dass Emma ein Schauer nach dem anderen durch den Körper lief. Sie konnte nicht einmal behaupten, dass er die Regeln brach, denn ihr verräterischer Körper hatte
ihn
berührt und nicht umgekehrt.
Sie hob die Hände und fasste ihn an seinen muskelbepackten Oberarmen. Er hörte auf, sich zu bewegen, und wartete, bis sie die Augen öffnete. Dann ließ er seinen wissenden Blick betont zu ihrem Busen wandern.
Sie presste die eine Hand flach auf ihr Mieder, und als sie ihn mit der anderen von sich schob, ließ er es zu. Sie stürzte an ihm vorbei, blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und zupfte am Ausschnitt
Weitere Kostenlose Bücher