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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Tochter und ich hier Gefangene?« Sie drehte an dem Ring an ihrem Finger, den Nicholas für die Hochzeitszeremonie aus seiner Schmucksammlung gestiftet hatte. Er war mit Diamanten und Rubinen besetzt und hatte einst Königin Kleopatra  VII . von Ägypten gehört, die auch nur eine Schachfigur im Spiel einflussreicher Männer um Macht gewesen war. Wie passend, dachte Emma.
    »Du bist nicht die Einzige, deren Pläne durchkreuzt wurden. In der Anderwelt war ich mit einer anderen verlobt«, erklärte er.
    Ihr Herz machte einen Satz. Er war verlobt gewesen? Liebte er eine andere Frau?
    »Es sollte nicht mehr als eine arrangierte Ehe zwischen zwei Fremden werden«, sprach er weiter. Offenbar hatte er ihre Gedanken gelesen. »Bevor ich hierherkam, löste ich das Verlöbnis auf.«
    »Du bist ja geradezu ein Märtyrer, wenn es um mich geht. Erst tust du Carlo einen Gefallen, indem du mit mir schläfst. Und jetzt tust du deiner Welt einen Gefallen, indem du mich heiratest.« Gereizt breitete sie ihre Hände aus. »Wie stellst du dir denn vor, dass das hier zwischen uns funktionieren soll? Es ist davon auszugehen, dass ich nicht in deine Welt gehen kann, ohne dabei Schaden zu nehmen, aber ich werde Rose nicht allein dorthin schicken. Niemals – selbst wenn dein Volk sie rufen sollte!«
    »Solange ich am Leben bin, wird man sie nicht rufen.«
    »Dann hoffe ich, dass dein Tod noch lange auf sich warten lässt.«
    »So wie ich«, erwiderte er mit einem seltenen Anflug von Humor, der aber ebenso schnell wieder verschwunden war. »Was das Funktionieren unserer Ehe angeht, so werde ich dein Bett aufsuchen, wenn ich die Erlaubnis habe, in deine Welt zu kommen, doch wir werden so getrennt leben, wie du mit Carlo gelebt hast.«
    Also war sie nun in einer weiteren lieblosen Ehe gefangen. Gebunden an einen Mann, für den sie nur eine Verpflichtung darstellte – und ein gelegentliches Gefäß für seinen Samen. Ein Schluchzen entwich ihr, und sie schlang die Arme um ihre Mitte in dem Versuch, ihre Gefühle im Zaum zu halten.
    »Emma.« Seine Stimme wurde weicher, und er kam näher, als wollte er sie berühren.
    »Lass mich!«, stieß sie hervor und wich zurück. »Sag mir nur eines, und dann geh – warum Rose? Warum musste man sie für diese schreckliche Pflicht erwählen?«
    Dominic erstarrte. Ihre Feindseligkeit schien ihn, im Gegensatz zu der Ablehnung ihrer Familie, zu verletzen. Doch er sagte nur: »Erinnerst du dich an das Amulett, von dem ich gesprochen habe – jenes, das du als Verhütungsmittel nutzen wolltest? Es stammte aus dem Tempel des Bacchus und verfügte über besondere Eigenschaften. Ich denke, das hat auf irgendeine Weise zu ihrer Wahl beigetragen.«
    »Dann ist es also meine Schuld?«, fragte sie herausfordernd.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, doch es ist auch nicht meine. Es ist nicht möglich, alle Faktoren zu kennen, die zu ihrer Auswahl beigetragen haben, ebenso wie es unmöglich ist, zu wissen, warum
ich
vor fünfzehn Jahren dazu auserwählt wurde, den Handschuh zu tragen. Seit jenem Tag ist jeder neue Sonnenaufgang ein Sieg für mich, weil es bedeutet, dass ich eine weitere Nacht des Kampfes überlebt habe. Ich lebe, um das Böse zu bekämpfen, so dass gute Menschen ihr Leben führen können.«
    »Ich will ein solches Leben aber nicht für meine Tochter.« »Es ist ihre Bestimmung. Ich kann das nicht ändern.«
    »Sie hat nicht darum gebeten.«
    »Das tut niemand, der die Dämonenhand erhält. Aber ich kann sie lehren, wie sie überlebt. Ich kann sie vorbereiten – wenn ich die Erlaubnis habe, hierherzukommen.«
    »Du willst dieses Leben für dich selbst auch nicht«, sagte Emma langsam, überrascht angesichts dieser Erkenntnis. »Ich hatte angenommen, dass du dieses Leben für dich gewählt hast, aber …«
    Er bewegte die Schultern, als wäre es ihm unangenehm, dass sie eine Schwachstelle in seinem Panzer gefunden hatte, und er versuchte, seine Verteidigung wieder zu erneuern. »Ich bin eine Waffe, Emma. Und das ist alles, was ich bin. Lass nicht zu, dass deine Fantasie etwas Besseres aus mir macht.«
    Der Morgengesang einer Lerche durchbrach die Spannung zwischen ihnen. Der Himmel begann, heller zu werden.
    »Ich muss gehen.« Er sah sie an und fuhr sich frustriert mit der Hand durch sein schwarzblaues Haar. »Und ohne eine Einladung, die mir gestattet, durch das Portal zu kommen, kann ich nicht zu dir zurückkehren.«
    Er wartete einen Herzschlag lang, doch die erhoffte Einladung blieb

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