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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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nichts, da bin ich mir sicher. «
    » Sagt schon, Grady.«
    Der ältere Mann holte tief Luft. »Heute Morgen wollten wir ein Wegetor erschaffen, um Flüchtlinge zurückzuschicken, und sie funktionierten nicht. Das ist schon einmal passiert. Die Gewebe fielen auseinander und lösten sich auf.«
    Perrin runzelte die Stirn. »Und andere Gewebe funktionieren?«
    »Das tun sie«, sagte Neald schnell.
    »Wie ich bereits sagte, mein Lord«, sagte Grady. »Ich bin mir sicher, dass sie funktionieren werden, wenn wir es erneut versuchen. Uns fehlte einfach die Übung.«
    Es war unwahrscheinlich, dass sie bei dieser Schlacht für einen Rückzug auf das Reisen zurückgreifen mussten - nicht mit zwei Asha’man und einer so großen Streitmacht. Aber es war trotzdem beunruhigend, dass es nicht zur Verfügung stand. Man konnte nur hoffen, dass es ihnen bei anderen Geweben nicht ähnlich erging. Er verließ sich auf Grady und Neald, dass sie den ersten Sturm der Weißmäntel verwirrten und durcheinanderbrachten.
    Vielleicht sollten wir umkehren, dachte er und unterdrückte den Gedanken sofort. Es behagte ihm gar nicht, diese Entscheidung zu treffen. Der Gedanke an den Kampf Mann gegen Mann machte ihn krank, war ihr wahrer Feind doch der Dunkle König. Aber man hatte ihn dazu gezwungen.
    Sie ritten weiter. Sein Hammer hing in der Schlaufe an seiner Seite. Springer hatte angedeutet, dass er sich nicht von einer Axt unterschied. Für den Wolf war eine Waffe so gut wie die andere.
    Ein Stück entfernt ritten die Geflügelten Wachen von Mayene; ihre rotlackierten Harnische glänzten, und sie sahen aus wie anmutige Falken, die bereit waren, sich auf ihre Beute zu stürzen. Dahinter ritten Alliandres Soldaten ernst und entschlossen, wie Felsen, die etwas zerschmettern wollten. Langbogenmänner aus den Zwei Flüssen waren wie junge Eichen, flink und robust zugleich. Aiel wie Giftschlangen mit rasiermesserscharfen Zähnen. Weise Frauen, die man nur zögernd mitgenommen hatte, wie Gewitterwolken, in denen unberechenbare Energien brodelten. Perrin wusste nicht, ob sie für ihn kämpfen würden.
    Der Rest seines Heeres war weniger beeindruckend. Tausende Männer von unterschiedlicher Erfahrung und Alter - manche davon Söldner, Flüchtlinge aus Maiden, ein paar Frauen, die die Töchter und die Cha Faile erlebt und darauf bestanden hatten, an der Seite der Männer ausgebildet zu werden. Er hatte sie nicht davon abgehalten. Die Letzte Schlacht stand bevor. Wer war er, jene abzuweisen, die kämpfen wollten?
    Allerdings hatte er darüber nachgedacht, Faile zu verbieten, heute mitzukommen, aber er hatte genau gewusst, wie das enden würde. Stattdessen hatte er sie hinten platziert, umgeben von Weisen Frauen und Cha Faile, begleitet von den Aes Sedai.
    Perrin hielt die Zügel fester und lauschte dem Marschtritt. Nur wenige Flüchtlinge besaßen Rüstungen. Arganda hatte sie als leichte Infanterie bezeichnet. Perrin hatte einen andere Bezeichnung für sie: Unschuldige mit Schwertern. Warum folgten sie ihm? Begriffen sie nicht, dass sie als Erste sterben würden?
    Sie vertrauten ihm. Sollte das Licht sie verbrennen, sie vertrauten ihm allel Er legte die Hand auf den Hammer, roch die feuchte, von Furcht und Aufregung durchsetzte Luft. Das Donnern der Hufe und Schritte erinnerte ihn an den dunklen Himmel. Donner ohne Blitze. Blitze ohne Donner.
    Das Schlachtfeld lag vor ihnen, eine breite grüne Grasfläche, an deren anderem Ende Truppen in Weiß Aufstellung genommen hatten. Das Heer der Weißmäntel trug auf Hochglanz polierte silberne Brustpanzer, ihre Wappenröcke und Umhänge leuchteten weiß. Diese grasige Ebene war ein guter Ort für eine Schlacht. Es wäre auch ein guter Ort für Getreideanbau gewesen.
    Um eine Sache zu verstehen, muss man ihre Einzelteile und ihren Zweck verstehen.
    Was war der Zweck seiner Kriegsaxt gewesen? Zu töten. Darum war sie geschmiedet worden. Zu etwas anderem war sie nicht zu gebrauchen gewesen.
    Aber der Hammer war anders.
    Perrin zügelte Traber scharf. Neben ihm hielten die Asha’man an, und die verschiedenen Marschreihen kamen ebenfalls zum Stehen. Gruppen drängten sich zusammen, als sie langsamer wurden; gebrüllte Befehle ersetzten die Marschlaute.
    Die Luft rührte sich nicht, der bewölkte Himmel war scheußlich. Der in der Luft liegende Staub und die in ihren Rüstungen schwitzenden Männer verhinderten, dass Perrin das Gras oder die fernen Bäume riechen konnte. Pferde schnaubten, einige nagten am Gras.

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