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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Schwestern sind noch nicht fertig«, erwiderte der Wächter feindselig.
    Gawyn knirschte mit den Zähnen, aber daran ließ sich nichts ändern. Er und Sleete traten zurück und warteten, bis endlich! - drei Aes Sedai aus einem bewachten Zimmer traten. Sie sahen besorgt aus. Sie gingen los, begleitet von zwei Soldaten, die etwas in ein weißes Tuch Eingehülltes trugen. Die Leiche.
    Schließlich traten die beiden Wächter zögernd zur Seite und ließen Gawyn und Sleete passieren. Sie eilten den Korridor entlang und blieben vor einem kleinen Lesezimmer stehen. Gawyn zögerte neben der Tür und warf einen Blick zurück in den Korridor. Er konnte ein paar Aufgenommene sehen, die flüsternd um die Ecke spähten.
    Mit diesem Mord waren es vier tote Schwestern. Egwene hatte alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass die Ajahs wieder ihr Misstrauen gegeneinander richteten. Sie hatte jeden zur Aufmerksamkeit ermahnt und Schwestern angewiesen, nie allein zu gehen. Die Schwarze Ajah kannte die Burg gut, ihre Mitglieder hatten jahrelang dort gelebt. Mit Wegetoren konnten sie in die Gänge schlüpfen und morden.
    Zumindest war das die offizielle Erklärung für die Todesfälle. Gawyn war sich da nicht so sicher. Er betrat den Raum. Sleete folgte ihm.
    Chubain persönlich war da. Der gut aussehende Mann blickte Gawyn mit herabgezogenen Lippen entgegen. »Lord Trakand.«
    »Hauptmann«, erwiderte Gawyn und schaute sich in der kleinen Kammer um. Ein Schreibtisch stand an der gegenüberliegenden Wand, darauf eine nicht entzündete Kohlenpfanne. In der Ecke brannte eine Stehlampe aus Bronze; ein kreisrunder Teppich bedeckte beinahe den ganzen Boden. Unter dem Tisch wies er einen feuchten dunklen Fleck auf.
    »Glaubt Ihr wirklich etwas zu finden, das den Schwestern entgangen ist, Trakand?«, fragte Chubain und verschränkte die Arme.
    »Ich suche nach anderen Dingen«, sagte Gawyn. Er ging auf die Knie, um den Teppich zu untersuchen.
    Chubain schnaubte, dann ging er hinaus in den Korridor. Die Burgwache würde bleiben, bis die Diener gekommen waren, um alles sauber zu machen. Gawyn hatte bloß ein paar Minuten.
    Sleete trat zu einem der Wächter, die im Türrahmen standen. Ihm gegenüber benahmen sie sich nicht so feindselig wie gegenüber Gawyn. Er hatte noch immer nicht herausgefunden, woran das eigentlich lag.
    » Sie war allein?«, fragte Sleete den Mann mit seiner tiefen Stimme.
    »Ja.« Der Wächter schüttelte den Kopf. »Sie hätte den Rat der Amyrlin nicht ignorieren sollen.«
    »Wer war sie?«
    »Kateri Nepvue von den Weißen Ajah. Seit zwanzig Jahren Schwester.«
    Gawyn grunzte, während er weiter über den Boden kroch und den Teppich untersuchte. Vier Schwestern aus vier verschiedenen Ajahs. Zwei hatten Egwene unterstützt, eine Elaida, und eine war neutral gewesen und erst kürzlich wieder heimgekehrt. Alle waren zu verschiedenen Tageszeiten auf verschiedenen Ebenen des Turms ermordet worden.
    Zweifellos sah es wie das Werk der Schwarzen Ajah aus. Sie suchten nicht nach bestimmten Zielen, sondern nach welchen, die sich anboten. Aber etwas daran war falsch, das sagte ihm sein Gefühl. Warum nicht in der Nacht in die Quartiere der Schwestern Reisen und sie im Schlaf umbringen? Warum hatte niemand Machtlenken von den Orten gespürt, an denen die Schwestern getötet worden waren?
    Sleete inspizierte sorgfältig Tür und Schloss. Als Egwene Gawyn die Erlaubnis gegeben hatte, die Orte der Verbrechen zu besuchen, hatte er sie gefragt, ob er Sleete mitnehmen dürfe. Bei ihren früheren Begegnungen hatte sich der Behüter nicht nur als sorgfältig erwiesen, sondern auch diskret.
    Gawyn suchte weiter. Etwas machte Egwene nervös, davon war er überzeugt. Sie war nicht völlig ehrlich, was diese Morde anging. Er fand keine Furchen im Teppich oder den Bodenfliesen, keine Schnitte in den Möbeln des kleinen Zimmers.
    Egwene hatte behauptet, die Mörder kämen durch Wegetore, aber dafür hatte er keinen Beweis gefunden. Sicher, er wusste noch nicht viel über diese Wegetore, und Berichten zufolge konnte man sie über dem Boden erzeugen, damit sie nichts zerschnitten. Aber warum sollten sich die Schwarzen Ajah diese Mühe machen? Davon abgesehen war dieser Raum so klein, dass es seiner Meinung nach sehr schwer gewesen wäre, ohne eine Spur zu hinterlassen in ihn hineinzukommen.
    »Gawyn, kommt her«, sagte Sleete. Der Behüter kniete noch immer neben dem Eingang.
    Gawyn gesellte sich zu ihm. Sleete schob mehrmals den Riegel des

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