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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sein. Nur weil du mehr Flicken als Umhang trägst, heißt das nicht, dass ich dir nacheifern will.«
    »Und du willst kein Lord sein«, sagte Thom und bückte sich, um seinen Verdienst einzusammeln.
    »Das bin ich auch nicht!«, erwiderte er. »Ganz egal, was Tuon sagte, verdammt. Ich bin kein verdammter Adliger.«
    »Hast du je einen Bauern darüber jammern hören, dass seine Mantelnähte zu sehen sind?«
    »Man muss kein Lord sein, um sich halbwegs vernünftig anziehen zu wollen«, murrte er.
    Thom lachte, klopfte ihm auf den Rücken und sprang vom Podest. »Mat, es tut mir leid. Ich handle nach Instinkt, und mir war nicht klar, dass du das bist, bis ich das zu dem Arm gehörende Gesicht sah. Und da war das Messer bereits auf dem Weg.«
    Mat seufzte. »Thom«, sagte er grimmig, »ein alter Freund ist in der Stadt. Der, der die Leute mit herausgerissener Kehle zurücklässt.«
    Thom nickte und sah beunruhigt aus. »Während meiner Pause hörte ich, wie ein paar Gardisten davon sprachen. Und wir hängen in der Stadt fest, bis du dich entscheidest…«
    »Ich öffne diesen Brief nicht«, sagte Mat. »Verin könnte mir den Befehl hinterlassen haben, auf den Händen bis nach Falme zu kriechen, und ich müsste es verdammt noch mal tun! Ich weiß, dass du die Verzögerung hasst, aber dieser Brief könnte für eine noch schlimmere Verzögerung sorgen.«
    Thom nickte zögernd.
    »Lass uns ins Lager zurückgehen«, sagte Mat.
     
    Das Lager der Bande befand sich eine Meile außerhalb von Caemlyn. Thom und Mat waren nicht zu Pferd gekommen - Fußgänger waren weniger auffällig, und Mat würde keine Pferde in die Stadt bringen, bevor er einen vertrauenswürdigen Stall gefunden hatte. Der Preis für gute Pferde wurde lächerlich. Er hatte gehofft, das hinter sich lassen zu können, nachdem er die seanchanischen Länder hinter sich gelassen hatte, aber Elaynes Heere kauften jedes gute Pferd, das sie finden konnten, und die weniger guten auch. Darüber hinaus hatte er gehört, dass Pferde im Moment gelegentlich auch einfach verschwanden. Fleisch war Fleisch, und selbst in Caemlyn standen die Menschen kurz vor dem Hungertod. Das verschaffte Mat eine Gänsehaut, aber es war nun einmal die Wahrheit.
    Er und Thom unterhielten sich auf dem ganzen Rückweg über den Gholam, entschieden kaum mehr, als alle zu alarmieren und Mat jede Nacht in einem anderen Zelt schlafen zu lassen.
    Mat schaute über die Schulter, als sie einen Hügel erklommen. Caemlyn leuchtete im Licht der Fackeln und Lampen. Helligkeit hing wie Nebel über der Stadt, das Glühen erhellte die prächtigen Turmspitzen und Türme. Die alten Erinnerungen in seinem Kopf kannten diese Stadt - er erinnerte sich daran, sie angegriffen zu haben, bevor Andor überhaupt eine Nation gewesen war. Caemlyn hatte es keinem Angreifer leicht gemacht. Er beneidete die Adelshäuser nicht, die versucht hatten, es Elayne wegzunehmen.
    Thom trat an seine Seite. »Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, seit wir das letzte Mal hier waren, nicht wahr?«
    »Verdammt, das tut es wirklich«, erwiderte er. »Was hat uns bloß dazu gebracht, diese albernen Mädchen zu jagen? Das nächste Mal können sie sich selbst retten.«
    Thom musterte ihn. »Wollen wir nicht wieder das Gleiche tun? Wenn wir zum Turm von Ghenjei reisen?«
    »Das ist etwas anderes. Wir können sie nicht bei ihnen lassen. Diese Schlangen und Füchse …«
    »Ich beschwere mich nicht. Ich bin bloß nachdenklich.«
    Das schien er in letzter Zeit oft zu sein. Blies Trübsal und liebkoste Moiraines abgenutzten Brief. Es war doch bloß ein Brief. »Komm schon«, sagte Mat und wandte sich wieder der Straße zu. »Du sprachst davon, wie wir reinkommen, um die Königin zu sehen?«
    Thom ging auf der dunklen Straße an seiner Seite. »Es überrascht mich nicht, dass sie dir noch nicht geantwortet hat. Vermutlich hat sie alle Hände voll zu tun. Es ist davon die Rede, dass Horden von Trollocs in die Grenzländer eingefallen sind, und Andor hat sich von der Thronfolge noch nicht erholt. Elayne …«
    »Kennst du auch gute Neuigkeiten? Erzähl sie mir, falls es möglich ist. Ich würde gerne auch mal so etwas hören.«
    »Ich wünschte, Der Königin Segen wäre noch geöffnet. Gill hatte immer etwas zu erzählen.«
    »Gute Neuigkeiten«, drängte Mat.
    »In Ordnung. Nun, der Turm von Ghenjei befindet sich genau dort, wo Domon sagte. Ich habe es von drei anderen Schiffskapitänen gehört. Hinter einer Ebene mehrere Hundert Meilen nordwestlich

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