Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
schwierig. Aes Sedai waren noch schlimmer. Königinnen die schlimmsten von dem ganzen Haufen. Und sie war verdammt noch mal alle drei. Wie sollte er sie dazu bringen, ihm ihre Schmieden zu überlassen? Er hatte Verins Angebot zum Teil auch deshalb angenommen, weil er geglaubt hatte, auf diese Weise schneller nach Andor zu kommen und mit der Arbeit an Aludras Drachen anfangen zu können!
    Voraus erhob sich das Lager der Bande auf einer kleinen Reihe von Hügeln, der höchste befand sich in der Mitte. Mats Streitmacht hatte sich mit Estean und den anderen vereint, die nach Andor vorausgereist waren, und die Bande war endlich wieder vollzählig. Feuer brannten; in diesen Tagen bereitete es keinerlei Probleme, totes Holz zu finden. Rauch hing in der Luft, und Mat hörte Männer sich unterhalten. So spät war es noch nicht, und er bestand nicht auf einem Zapfenstreich. Wenn er sich schon nicht entspannen konnte, dann zumindest seine Männer. Möglicherweise war es für sie die letzte Gelegenheit vor der Letzten Schlacht.
    Trollocs in den Grenzlanden. Wir brauchen diese Drachen. Und zwar schnell.
    Er erwiderte den Gruß einiger Wachtposten und trennte sich von Thom. Er wollte sich ein Bett suchen und seine Sorgen überschlafen. Dabei fielen ihm ein paar Veränderungen auf, die dem Lager guttun würden. So, wie sich die Hügel erhoben, konnte leichte Kavallerie durch den dazwischenliegenden Korridor galoppieren und angreifen. Nur jemand mit großem Wagemut würde eine solche Taktik versuchen, aber er hatte sie damals während der Schlacht vom Marisintal im alten Coremanda ausgeführt. Nun, nicht er selbst, aber jemand, dem diese alten Erinnerungen gehörten.
    Er akzeptierte diese Erinnerungen immer mehr einfach als die seinen. Er hatte nicht darum gebeten - ganz egal, was diese verfluchten Füchse behauptet hatten -, aber er hatte sie mit der Narbe um seinen Hals bezahlt. Bei mehr als nur einer Gelegenheit waren sie nützlich gewesen.
    Schließlich erreichte er sein Zelt und wollte sich frische Unterwäsche holen, bevor er sich ein anderes Zelt für die Nacht suchte, als ihn eine Frauenstimme ansprach. »Matrim Cauthon!«
    Verdammte Asche. Dabei hatte er es beinahe geschafft. Zögernd drehte er sich um.
    Teslyn Baradon war keine hübsche Frau, allerdings hätte sie einen ganz passablen Teebaum abgegeben mit diesen knochigen Fingern, den schmalen Schultern und dem hagerer) Gesicht. Sie trug ein rotes Kleid, und im Laufe der vergangenen Wochen hatten ihre Augen größtenteils die nervöse Scheu verloren, die sie seit ihrer Zeit als Damane gezeigt hatte, und nun fixierte sie ihn mit scharfem Blick.
    »Matrim Cauthon«, sagte sie und kam näher. »Ich muss mit Euch sprechen.«
    »Nun, so wie es aussieht, tut Ihr das bereits«, sagte Mat und ließ den Zelteingang los. Wider besseres Wissen verspürte er eine gewisse Sympathie für Teslyn, aber er würde sie nicht hineinbitten. Genauso wenig wie er einen Fuchs in seinen Hühnerstall einladen würde, ganz egal, wie nett er den fraglichen Fuchs auch finden würde.
    »In der Tat«, erwiderte sie. »Habt Ihr die Neuigkeiten über die Weiße Burg gehört?«
    »Neuigkeiten? Nein, ich hörte keine Neuigkeiten. Nur Gerüchte … Davon jede Menge. Teilweise heißt es, die Weiße Burg wäre wieder vereint, wovon Ihr vermutlich sprecht. Aber ich hörte genauso oft, dass sie sich noch immer im Kriegszustand befindet. Und dass die Amyrlin die Letzte Schlacht anstelle von Rand gefochten hat, und dass sich die Aes Sedai entschieden haben, ein Heer aufzustellen, indem sie die Soldaten selbst zur Welt bringen, und das fliegende Ungeheuer die Weiße Burg angegriffen haben. Bei dem Letzteren handelt es sich vermutlich bloß um Geschichten über Raken, die aus dem Süden kommen. Aber ich glaube, an der über die Aes Sedai, die ein Heer aus Säuglingen großziehen, ist vermutlich etwas dran.«
    Teslyn schenkte ihm einen strengen Blick. Er schaute nicht weg. Sein Vater hatte immer behauptet, er sei sturer als ein verdammter Baumstumpf.
    Bemerkenswerterweise seufzte Teslyn; ihre Miene wurde weicher. »Natürlich habt Ihr recht, skeptisch zu sein. Aber wir können die Neuigkeiten nicht ignorieren. Selbst Edesina, die sich närrischerweise auf die Seite der Rebellen geschlagen hat, möchte zurückkehren. Morgen früh wollen wir aufbrechen. Da Ihr für gewöhnlich spät zu Bett geht, wollte ich Euch heute Abend besuchen, um mich bei Euch zu bedanken.«
    »Ihr wollt was?«
    »Mich bedanken, Meister

Weitere Kostenlose Bücher