Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Hilda zu besänftigen.
    „Aber Hilda, das ist doch nur Spaß, ein Spiel!“
    Die Zigeunerin nahm Hildas Hand in ihrer Hände. Hilda wollte sich losreißen, aber schien nicht zu können, als würde sie unter Hypnose stehen.
    „Das ist eine sehr weise Entscheidung“, erklärte die Zigeunerin.
    „Ja. Ich weiß“, sagte Hilda und hatte plötzlich Tränen in ihren Augen.
    Sie strich noch einmal über Hildas Handrücken.
    „Alles wird gut.“
    Dann stand sie auf, ging ein paar Schritte und verschwand hinter dem Nachbar-Strandkorb. Hilda starrte dorthin, wo die mysteriöse Frau gerade noch gehockt hatte.
    „Siehst du, alles wird gut“, versuchte Emilia ihre Freundin weiter zu besänftigen. Dann sprang sie plötzlich auf und griff nach etwas, was auf der Erde lag. Es war ein Tuch, bestickt mit Blumen.“
    „Schau mal, das hat sie verloren! Wir müssen es ihr bringen.“
    „Wir werden sie nicht finden.“ Hilda klang ganz nüchtern und ruhig.
    „Aber wieso denn nicht?“
    „Schau dich doch um. Siehst du sie noch irgendwo?“
    Emilia schaute sich um. Die Frau war weit und breit nicht zu sehen. Wo war sie nur so schnell hin?
    „Vielleicht ist sie auf der Toilette.“
    „Ja, aber dann sieh erst in der Herrentoilette nach.“
    „Warum das denn? Du bist ganz schön betrunken.“
    Emilia eilte zu den Toiletten und kam unverrichteter Dinge zurück
    „Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. An der Bar hat sie auch niemand gesehen. Seltsam.“
    Emilia sah sich das Tuch genauer an.
    „Das sieht fast genauso aus wie die anderen beiden, die wir gefunden haben. Das gibt’s doch gar nicht.“
    „Doch sowas gibt es. Das Leben ist eben …was weiß ich … irgendwie manchmal nicht zu erklären. Aber das macht ja nichts, oder?!“
    Hilda lächelte endlich wieder.
    „Das macht überhaupt nichts“, bestätigte Emilia und prostete Hilda zu.