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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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du meine Beziehung idealisierst …“
    „Natürlich ist sie nicht ideal. Aber Marco ist kein Bernhard und du bist dumm, wenn du ihn weiter vergraulst. Weißt du was? Dir geht’s bei Marco einfach zu gut!“ Emilia kletterte über Hilda, die immer noch zwischen Badewanne und Wand hockte und marschierte, die Arme verschränkt, auf den Balkon. Oh je, sie stand auf Marcos Seite, auch wenn er Mist gebaut hatte und konnte dagegen nichts machen. Hilda übte zu viel Macht aus und Marco war das Opfer, trotz allem. Sie identifizierte sich mit Marco und sah in dem Moment ganz deutlich, dass es nicht richtig war, dass einer den anderen in einer Beziehung beherrschte. Weder auf Bernhards Weise, noch auf Hildas Art.
    Emilia hörte, wie Hilda sich schwerfällig im Badezimmer aufrappelte.
    Sie rechnete mit allem, mit einem Wutausbruch sondergleichen, weil Emilia noch nie so mit ihr gesprochen hatte. Aber es blieb still. Hilda kam auch nicht zu ihr auf den Balkon, sondern ging in den Flur. Emilia bekam einen Schreck. Wollte sie etwa abhauen? Emilia folgte ihr. Hilda machte keine Anstalten, die Wohnung zu verlassen. Sie war dabei, die beiden Blumentücher von der Garderobe zu nehmen, und drehte sich zu Emilia um. Ihr Gesichtsausdruck war überraschend friedlich.
    „Weißt du, wozu ich mal wieder Lust hätte?“
    Emilia versuchte, sich ihre grenzenlose Erleichterung nicht anmerken zu lassen.
    „Wozu?“, fragte sie vorsichtig.
    „Einen Abend durch die Stadt zu bummeln und in den Biergarten gehen.“
    „An der Spree.“
    „Ja, genau. Das war damals so ein schöner Abend.“
    „Ja, das war es.“
    „Und da hat dein neues Leben angefangen.“
    Emilia wollte aufbegehren. Warum dachte Hilda immer, das wäre der Anfang ihres neuen Lebens gewesen? Aber sie hielt sich zurück. Wie es auch sein mochte, Emilia wollte daran nicht weiter herumdoktern. Vielleicht hatte Hilda auch gar nicht so unrecht. Emilia hatte sich an diesem Abend lebendig gefühlt wie lange nicht mehr.
    „Heute Abend?“, fragte Emilia, aber Hilda schüttelte bestimmt den Kopf.
    „Das würde ich nicht durchhalten. Ich bin todmüde. Aber vor allem deshalb nicht, weil du dich mit deinem Architekten treffen musst.“
    „Ich? Heute noch? Wie kommst du denn darauf?“
    „Doch, mach das, treff ihn. Lass das nicht anbrennen.“
    „Du rätst mir, mich mit einem Fremden aus dem Internet zu treffen?“
    „In dem Fall schon. Es ist der Richtige, der richtige Moment, ich spüre das.“
    Emilia prustete. Hilda war wieder Hilda, aber irgendwie auch nicht. Es kam ihr so vor, als hätten sie die Rollen getauscht. Hilda heulte und sprach von esoterisch angehauchten Ahnungen und Gefühlen, während Emilia auf ihren neu erworbenen kühlen Kopf stolz war.
    „Mal sehen. Er ist gerade mit seinen Kindern im Kino, aber vielleicht ruft er heut Abend noch an.“
    „Ich glaub, ich muss jetzt was essen und dann schlafe ich.“
    „Ich habe noch Auflauf im Kühlschrank und du kannst Jos Zimmer haben, wenn du willst. Jo ist bis morgen bei seiner neuen Freundin. Er hat vorhin gesehen, was los ist, als du auf dem Sofa geschlafen hast und gleich sein Zimmer angeboten.“
    „Jo ist ein prima Kerl. Sag ihm das. Nur dass er schon wieder ne neue Freundin hat, macht mich fertig! Wenn man jung ist, ist alles so einfach!“
    „Ach, gar nichts ist da einfacher. Jo scheint es sich nur nicht so schwer zu machen. Ich weiß nicht, woher er das hat. Von mir jedenfalls nicht!“
    Hilda grinste.
    „Wahrscheinlich hast du recht.“
    „Klar, wir machen dir nur vor, dass alles wieder ins Lot kommt.“ Emilia holte den Auflauf aus dem Kühlschrank und stellte ihn in die Mikrowelle. Hilda holte Teller aus dem Schrank.
    „Wenigstens verstehe ich jetzt, warum man das in so einem Zustand so schwer glauben kann. Ich hoffe, du verzeihst mir meine Ungeduld mit Dir.“
    „Nur wenn du mir versprichst, mir auf eine dringende Frage, die ich habe, eine hundertprozentig ehrliche Antwort zu geben.“
    Hilda sah Emilia an, weil ihr Ton plötzlich so streng war.
    „Ja, natürlich. Worum geht es?“
    „Wirst du mir wirklich ehrlich antworten?“
    „Ich verspreche es.“
    „Kennst du diesen Miguel, mit dem ich chatte?“
    „Ich, nein, ich kenne ihn nicht.“
    „Du bist dir sicher, nichts eingefädelt zu haben?“
    „Nein, absolut nicht!“
    „Aber warum kennst du dann seinen Namen?“
    „Ich?“ Hilda schien verunsichert und drückte Messer und Gabel in ihren Händen, mit denen sie gerade den Tisch decken

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