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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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Stelle umarmt. Aber sie zuckte nur mit den Schultern, während er die Hände wieder runternahm, und begutachtete verlegen die kleinen Pflastersteine zu ihren Füßen.
    „Okay, ich gebe es auch zu: Ich hatte gehofft, du würdest mich zum Kaffee einladen, als du noch mal zurückgekommen bist. Aber dann kam nur diese überhebliche Besserwisserei.“
    Miguel freute sich noch mehr.
    „Ich war sauer auf dich … Sowas unfreundliches aber auch!“, beschwerte er sich. Emilia fühlte sich einfach nur glücklich. Es kam ihr so vor, als läge die Welt komplett im Dunkeln und nur sie und Miguel standen im warmen Leuchtkreis dieser einen Laterne.
    „Ich hatte mir mit der Nadel in den Finger gestochen, weil du mir einen Schreck eingejagt hast. Wie soll man da freundlich bleiben?!“, führte Emilia ihren schönsten kleinen Streit, den sie je hatte, fort.
    „Das geschieht dir recht“, versuchte Miguel mit strenger Stimme zu antworten, aber sie gehorchte ihm nicht.
    Emilia schlug spielerisch mit der Hand nach ihm. Miguel hielt ihre Hand fest. Die Berührung ging durch und durch. Es war das schönste Gefühl, das sie je gehabt hatte.
    „Na, das fängt ja gut an“, kommentierte Emilia und hielt Miguels Blick stand.
    „Das finde ich auch“, sagte Miguel und ließ Emilias Hand für den Rest der Nacht, in der sie bis zum Morgengrauen durch die Stadt spazierten, nicht mehr los.
     

 
    Epilog
     
    Es war ein herrlich milder Oktoberabend. Emilia und Hilda saßen im gleichen Strandkorb wie damals im Frühling. Emilia kam es so vor, als seien inzwischen Ewigkeiten vergangen, dabei hatte ihr letztes Treffen im Biergarten an der Spree gerade mal vor einem guten halben Jahr stattgefunden. Sie genossen schon ihren dritten Cocktail und Emilia musste Hilda alles ganz genau erzählen. Von der Nacht, wie sie stundenlang mit Miguel durch die Stadt spaziert war, und ihrem ersten Kuss zum Abschied. Wie sich alles einfach nur richtig anfühlte, wie sie sich ihre Lebensgeschichten erzählt hatten, sie von Bernhard und von Erik, er von der Mutter seiner Kinder und zwei Schwestern, denen er nacheinander auf den Leim gegangen war. Hilda wollte alles genau wissen. Vor allem, warum es bei Miguel zu all den Trennungen gekommen war. Mit der Mutter seiner Kinder hatte er sich auseinander gelebt. Am Schluss waren sie so verschiedene Wege gegangen, dass sie sich nichts mehr zu sagen hatten. Sandra war wie das Gegengift zu seiner zwölfjährigen Beziehung davor, in der er sich in den letzten zwei Jahren nur noch lebendig begraben gefühlt hatte. Sie passten überhaupt nicht zusammen, aber sie riss ihn aus seiner depressiven Verfassung. Mit ihrer älteren Schwester Sabine hatte er sich schon mehr zu sagen. Sie war ein Energiebündel und steckte ihn mit ihrer Lebenslust an. Allerdings stellte sie sich bald als notorische Fremdgängerin heraus.
    „Der Brief, den die Freundin an einen anderen schreibt?“, fragte Hilda nach.
    „Genau.“
    Hilda lauschte gebannt auf Emilias Bericht.
    „Durch sowas müssen wir wohl alle mal durch“, seufzte Emilia.
    „Allerdings.“ Hilda nickte heftig mit dem Kopf. Marco wohnte noch immer bei einem Freund. Sie hatten inzwischen ein Gespräch geführt, aber Hilda sagte, sie könne ihm nicht sofort verzeihen. In Wirklichkeit war es Marco, der nicht sofort zurückwollte. So viel hatte Emilia zwischen den Zeilen herausgehört. Hilda hatte sich nämlich einiges in dem Gespräch mit Marco anhören müssen. Nun rang Hilda mit der Angst, dass Marco nicht mehr zurückkommen würde, aber das gab sie natürlich nicht zu. Emilia glaubte insgeheim, dass Marco es genau richtig anstellte, und dass er irgendwann wieder bei Hilda einziehen würde, ganz bestimmt.
    Auf einmal hockte sich eine Frau mit dicken schwarzen Locken und bunten Kleidern vor sie hin. Sie hatte makellose braune Haut, blitzende Augen und strahlend weiße Zähne.
    Sie schaute kurz zu Emilia. Dann wandte sie sich jedoch Hilda zu und fixierte ihren Blick mit ihren Augen.
    „Du siehst so aus, als würdest du gern mehr über die Zukunft wissen wollen.“
    „Ja!“, sagte Hilda, riss sich aber im selben Augenblick von den hypnotischen Augen der Frau vor ihr los, und hob abwehrend die Hände vor das Gesicht:
    „Nein!“
    „Wieso denn nicht?“, schaltete sich Emilia ein. „Eine Wahrsagerin kannst du doch gerade gebrauchen.“ Sie lachte Hilda aufmunternd an. Doch Hilda machte ein todernstes Gesicht.
     „Nein!“ Sie schrie fast. Emilia zuckte zurück und versuchte

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