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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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verloren, auch wenn sie die Maske der Höflichkeit immer noch aufrechterhielt. Sie wagte nicht, ihren Gemahl anzusehen, aber sie hörte, wie er nach Luft rang und dann hustete, um es zu verbergen.
    »Eine Einladung an den Hof? Wie freundlich von Euer Majestät. Und die Verbannung. Höchst großzügig.« Das Blut rauschte so laut in Margarets Ohren, dass sie ihre eigenen Worte kaum hören konnte. Ihr Verstand aber funktionierte noch, und sie überlegte fieberhaft, wie sie das Haus Cuttifer vor neuerlichem Unheil bewahren konnte. Konnten sie Anne überreden, dem König zu gehorchen? Und was würde geschehen, wenn sie seine Einladung ausschlug?
    Sir Mathew, der genau wusste, was in seiner Frau vorging, nahm den Faden auf. »Aber natürlich, Sire, wir wären höchst erfreut, wenn es uns gelänge, Lady Anne Eure - äh - Einladung zu übermitteln.« Einladung in diesem Zusammenhang war eine höfliche Umschreibung für Befehl.
    Der König verneigte sich dankend, und die Cuttifers hielten den Atem an. Würde er sie fragen, wo Anne sich aufhielt? Aber Edward drängte nicht weiter. Ihm war wichtig, Annes Ver-trauen zu gewinnen. Und er glaubte den Cuttifers, dass sie seine Nachricht weitergeben würden.
    Dies war eine Nacht voller Schrecken und Überraschungen. Als der König erfreut nickte, um sich für die Hilfsbereitschaft der Cuttifers zu bedanken, zog er eine kleine Schriftrolle hervor. Sie war mit seinem persönlichen Wappen, der strahlenden Sonne, versiegelt. Er reichte sie Sir Mathew, der sie kniend entgegennahm, wie damals, als er zum Ritter geschlagen wurde.
    »Ich danke Euch, edler Ritter. Und Euch, Mylady. Bitte sorgt dafür, dass dies Anne de Bohun überbracht wird, so schnell Ihr es ermöglichen könnt.« Der König erhob sich und warf sich den Mantel über. In diesem Augenblick kehrte Walter aus der Küche zurück, in seinem Gefolge die staunenden Diener. Sie schleppten so viel Essen und dampfenden Wein in großen Krügen herbei, dass davon gut zwanzig oder dreißig hungrige Männer satt geworden wären. Die Dienerschar gab einen sehr achtbaren Anblick ab. Alle waren ordentlich und sauber in die Livrée des Hauses Cuttifer gekleidet, und das Essen duftete köstlich.
    Der König lächelte seine Gastgeberin charmant an und hatte sogar den Anstand, sie verlegen anzuschauen. »Nun, ich befürchte, ich habe alle schon viel zu lange vom Schlafen abgehalten. Aber da dieses vorbildliche Haus sich so viel Mühe gemacht hat, möchte ich mich erkenntlich zeigen.« Mit diesen Worten ging der König auf die Dienerschar zu, griff schnell mit seinen langen Fingern in seine Gürteltasche und zog für jeden aus dem Gesinde eine Goldmünze hervor. Dies löste ein gewisses Durcheinander aus, denn die Diener versuchten, ihr Geschenk entgegenzunehmen und gleichzeitig die schweren, mit köstlichen, heißen Speisen beladenen Platten zu jonglieren. Aber bald war es geschafft, und Sir Mathew bedeutete den Dienern, wieder in der Küche zu verschwinden. Alle konnten sich auf ein frühes und unerwartet reichliches Frühstück freuen.
    Der König drehte sich lächelnd zu dem Kaufmann und seiner Gemahlin um. »Ihr wart äußerst großherzig, Sir Mathew und Lady Margaret. Ich danke Euch für Eure Hilfe und für Eure große Treue gegenüber Lady Anne. Sie und ich werden das nicht vergessen. Nun ist es für uns alle höchste Zeit, zu schlafen.« Im Schein des Feuers zeigte sich eine tiefe Erschöpfung auf dem Gesicht des Königs. Er war gekommen, um etwas zu erreichen, was für ihn sehr wichtig war, aber es hatte ihn große Anstrengung gekostet, die Cuttifers um diesen Gefallen zu bitten.
    Lady Margaret hatte Mitleid mit ihm. Sicher, er war als Sieger nach London zurückgekehrt, aber er war in einem Strom von Blut gekommen. Und er würde sein Lebtag nicht mehr ruhig schlafen können. »Majestät, dürfen wir Euch eine Begleitung zum Palast rufen lassen?«
    Edward Plantagenet schüttelte den Kopf. »Dies ist meine Stadt und meine Heimat. Sie birgt keine Gefahr für mich, Lady.« Ein letztes Lächeln zu Lady Margaret, dann war der König fort.
    Nachdem Walter das Haus wieder verriegelt und verschlossen hatte, herrschte einen Augenblick lang betroffenes Schweigen. Gemahl und Gemahlin blickten sich fragend an. »Und was sollen wir jetzt machen, Frau?«
    Kapitel 61
    Wieder war alles anders geworden. Wegen des Briefes. Seines Briefes. Jenes Schriftstück, das ihr heute von Mathew Cuttifers Boten überbracht worden war.
    Wie alles um sie ins Wanken

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