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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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dieser >wichtigen Angelegen-heit< ebenfalls erforderlich?« William, der scheinbar ganz davon in Anspruch genommen war, den Lehm von den Stiefeln zu stampfen, verzog keine Miene. »Gewiss, Euer Majestät. Mistress Deborah sucht sie schon überall.«
    Anne oben im Heu war immer noch wie gelähmt von ihrer Vision der brennenden Hand, doch nun verblasste ihr Entsetzen vor Verlegenheit. Und dann musste sie plötzlich so heftig lachen, dass sie sich die Hand vor den Mund schlug, um nicht gehört zu werden. Wie sollte sie die Scheune nur verlassen, ohne gesehen zu werden?
    »Also gehen wir, William. Außerdem stelle ich fest, dass meine Kritik an Eurer Aufmachung auf mich ebenso zutrifft. Ich muss mich umziehen.«
    Als die beiden Männer eilig die Scheune verließen, trug die Morgenluft Williams Stimme an Annes Ohr. »Da wäre noch etwas, Majestät. In Euren Haaren ... das Stroh.«
    Stille. Dann eine andere Stimme. Deborah.
    »Anne? Anne, du musst sofort herunterkommen. Wir haben einen Besucher.«
    Kapitel 28
    Von der Herzogin von Burgund hieß es, sie habe ein Händchen für das einfache Volk. Wie wahr. Und diese Gabe, allen ein Gefühl von Wichtigkeit zu geben, zeigte sie besonders gut an diesem Tag in der Stube der Riverstead Farm, wo sie auf ihren Bruder und seine Gastgeberin wartete.
    »Das ist einfach köstlich, Dame Lisotte! Diese Quarkspeise ist wunderbar sahnig. Und trotzdem so leicht und bekömmlich. Und dieser angenehme Geschmack. Was das wohl ist?«
    Deborah hatte die Köchin angewiesen, die Herzogin mit allem, was Küche und Keller hergaben, zu bedienen, während Anne gesucht wurde. Und der König.
    »Wir machen sie selbst, Euer Gnaden, aus unserer eigenen Milch. Ich würze sie mit kandierten Holunderblüten aus dem Küchengarten. Die mag meine Herrin besonders gern.«
    »Und das ist die reine Wahrheit, Euer Gnaden!«
    Anne betrat die Stube, ein Bild völliger Gelassenheit. Ihr hoch geschnittenes Kleid aus violettem Samt, dessen Ärmel mit einem zwischen Moosgrün und Smaragdgrün changierenden Damast gefüttert waren, strahlte in dem winterlichen Licht in stummer Pracht.
    »Verzeiht, dass ich nicht hier war, Euch zu begrüßen. Ich war noch nicht fertig angekleidet.«
    »Und ich ebenso, liebe Schwester. Auch ich wurde noch angekleidet, meine ich.«
    Die drei Frauen sanken in einen tiefen Knicks, als Edward Plantagenet die Stube betrat. Er wechselte einen flüchtigen Blick mit Anne. Seine hochgezogenen Augenbrauen schienen zu fragen: »Wie ist es möglich, dass du dich umgezogen hast und vor mir da bist?« Anne lächelte sittsam und senkte ihren Blick, wie es der Anstand gebot, beobachtete dabei aber entzückt, dass Margaret und ihr Bruder sich liebevoll umarmten.
    »Ach, liebste Schwester, Ihr seid richtig aufgeblüht in Eurer Ehe. Das ist eine große Freude für mich.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Euer Majestät.« Die Herzogin machte einen perfekten Hofknicks.
    »Solche Förmlichkeiten für Euren lang vermissten Bruder? Nein. Das kann warten, bis ich meinen Königstitel wiedererlangt habe.« Edward verhielt sich aber nicht weniger förmlich. Er verneigte sich vor seiner Schwester, bedeutete ihr, Platz zu nehmen, und setzte sich ihr zur Seite auf eine Bank am Kamin. Deborah, Lisotte und Anne blieben stehen. Das gehörte sich so.
    Edward lächelte zu Anne hinüber. »Diese Lady, Euer Gnaden, hat sich als gute Freundin und Retterin erwiesen. Sie hat mich aufgespürt und mir Eure großzügige Botschaft mit Eurer Einladung nach Brügge überbracht. Und der bin ich gefolgt, kaum dass Lady Anne genesen war.«
    Margaret sah ihre Freundin und dann wieder ihren Bruder an. »Genesen, Bruder?«
    Anne errötete und studierte interessiert die Spitzen ihrer bestickten Pantoffeln. Ein gequälter Ausdruck flog über Edwards Gesicht, und er sagte: »Ja. Ich habe Lady Anne mit meinem Pferd niedergeritten und sie beinahe getötet.«
    Margaret wusste nicht, wie sie auf diese Nachricht reagieren sollte. In der darauf folgenden, peinlichen Stille gab Anne Deborah und Lisotte ein Zeichen, die Stube zu verlassen. »Ich habe eine starke Konstitution, Euer Gnaden«, sagte sie. »Es war ein Unfall. Vielleicht war es Gottes Wille« - unwillkürlich bekreuzigten sich alle drei -, »dass wir uns auf diese Weise wieder begegnen sollten.«
    Margaret streckte ihre Hand aus. »Setzt Euch zu uns, Lady Anne. Eure Reise war sicher lang, und es war sehr kalt. Louis de Gruuthuse, zuverlässig wie er ist, hat mir persönlich Nachricht

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