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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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angemessenen Ausdruck - »eine Verbindung gehabt. Sie stehen sich immer noch nahe.«
    Der Herzog unterbrach sie. »Woher wisst Ihr das? Wieso stehen sie sich nach so langer Zeit immer noch nahe?«
    Das war zu viel. Die englische Lady sprach nun, ohne an die Folgen zu denken. »Weil Liebe andauert, Karl. Wahre Liebe wird nicht einfach fortgeworfen. Wenigstens nicht von meinem Bruder. Und auch nicht von Anne de Bohun.« Sie funkelte ihn böse an.
    Einen Augenblick lang herrschte eisiges Schweigen, dann brach der Herzog in Gelächter aus. »Das ist besser. Ich habe mich schon gefragt, wo meine wahre Frau geblieben ist. Ich dachte bereits, eine Fremde stecke in ihren Kleidern.«
    Margaret stockte der Atem vor Wut. Dann trat ein Ausdruck von Erleichterung in ihre Augen, und Tränen rannen über ihre Wangen. »Oh, Karl.«
    Sie rannte zu ihm, und er zog sie an sich. Er zitterte ein wenig, aber allmählich wurde sein Atem wieder ruhiger. Er nahm sie bei der Hand und führte sie, einen Finger an die Lippen gelegt, zu einer Fensterbank. Dabei schüttelte er den Kopf und zeigte mit der anderen Hand zur Tür des Sonnenzimmers. Margaret wusste erst nicht, was er meinte. Doch dann begriff sie. Er fürchtete, belauscht zu werden. Natürlich!
    »Haben Euer Gnaden Hunger? Oder vielleicht Durst?« Das war das Erste, was ihr einfiel, und sie kam sich recht dumm dabei vor. Aber sie sprach so laut und deutlich, dass man sie vor der Tür verstehen musste. »Hier, mein Herr, vielleicht mögt Ihr diese in Honig gedünsteten Pflaumen und die Mandelplätzchen. Beides zusammen schmeckt köstlich, vor allem mit ...«
    Derweil flüsterte Herzog Karl ihr ins Ohr: »Nicht hier. Und nicht jetzt. Später - sag ihm das. Es ist für uns alle zu gefährlich, solange ich nicht mehr über Louis' Pläne weiß.« Konnte er seine Frau noch länger hinhalten? Vielleicht, nur vielleicht.
    »Sehr wohl, mein Herr. Ich werde aus der Küche andere Speisen kommen lassen, die Euch besser munden mögen.«
    Herzogin und Herzog erhoben sich, und er sagte lächelnd: »Ja, Frau. Das wäre schön.« Er machte eine wegwerfende Geste in Richtung Tür und nickte.
    Margaret, Herzogin von Burgund, drehte sich forsch auf dem Absatz um und ging entschlossen zur Tür des Sonnenzimmers. Edward und Karl mussten sich treffen, dafür würde sie sorgen. Anne de Bohun würde ihren Willen bekommen.
    Karl sah seine Frau hinausgehen, und sein Lächeln erstarb. Durfte er seiner Herzogin erlauben, ihren Willen durchzusetzen? Sollte er sich mit Edward treffen?
    Und wenn ja, was dann?
    Kapitel 27
    »Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?«
    Edward von England und Anne de Bohun waren dem überfüllten Haus entflohen und hatten sich in die große Scheune ins Heu zurückgezogen.
    »Das haben wir doch schon besprochen, Edward.«
    Der König drehte sich lachend auf den Rücken. »Vielleicht. Aber sag es noch einmal, Anne. Mir zuliebe.«
    Anne saugte nachdenklich an einem Strohhalm und schwieg. Er sah sie an.
    »Also gut, wenn du so ein Sturkopf bist, dann sage ich dir eben, was ich will. Mit einem einzigen Wort. Dich. Dich will ich, Mylady. Keine Trennung mehr. Nie mehr.« Edward sprach ernst, ohne Übertreibungen, aber er bekam keine Antwort.
    »Und an dieser Stelle sagst du: >Edward, genau das möchte ich auch.<« Der König stützte seinen Kopf in die Hand und sah Anne in die Augen. »Oder besser noch, du sagst, dass du mich willst. Dass ich dein sehnlichster Wunsch bin, auf immer und ewig.«
    Anne schloss ihre Augen. Er war ihr viel zu nah, sein männlicher Duft wetteiferte mit dem Duft von Heu und Stroh. »Ich muss gar nichts sagen, denn du weißt doch, was ich denke.«
    »Wirklich, Anne? Weiß ich wirklich, was du denkst ...« Seine Hand legte sich langsam um ihr Handgelenk, und er zog sie zu sich, so dass sie dicht beieinanderlagen. »... so gut, wie ich deinen Körper kenne?«
    Anne versuchte sich aufzurichten. »Ihr seid gefährlich, Edward Plantagenet. Sehr gefährlich.«
    Er ließ sie los. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du dich in der Zeit unserer Trennung in eine Art von Quälgeist verwandelt hast, Anne. Sag, dass du nichts mehr für mich empfindest!«
    »Quäle mich nicht, Edward!« Sie war plötzlich wütend, und dann kam das Entsetzen, denn das staubflimmernde Licht in der Scheune war plötzlich verschwunden. Dunkelheit schwarz wie Tinte umfing sie. »Edward?« War das ihre Stimme? Oder die Stimme einer anderen? »Edward!« Nein, sie war das, die

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