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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Wahrheit von denen, die mit Lügen handeln.«
    Noch ein Atemzug und der Mann verstummte.
    »Nein! Nein, kommt zurück. Was meint Ihr? Kommt zurück!«
    Leif beugte sich hinab und hob den Boten aus Annes Armen. Der Soldat sah trotz seiner stattlichen Größe in Leifs Armen aus wie ein Kind. »Es hat keinen Zweck, Lady. Er hat aus dem Reich der Toten gesprochen. Nun ist er weitergezogen, und wir können ihn nicht zurückholen.«
    Anne faltete ihre Hände, damit sie nicht so zitterten. »Wie soll ich dieses Rätsel nur lösen?«
    Leif drehte sich zu ihr um, den Soldaten immer noch in seinen Armen. Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, weil er in der offenen Tür im Gegenlicht stand.
    »Wir alle suchen die Wahrheit, Lady. Ich werde Euch helfen, sie zu finden.« Mir diesen Worten verschwand er.
    Annes Knie zitterten, als sie versuchte aufzustehen. Was nun? Was sollte sie tun?
    Und wie konnte sie dem englischen König helfen?
    Kapitel 2
    Es war riskant, sehr riskant, und es geschah in Sichtweite der Küste.
    Im eiskalten Wind verkrampften sich die Kiefermuskeln von Edward Plantagenet, und er brachte kaum ein Wort zustande. Trotzdem, vor seinen Männern wollte er kämpferisch aussehen - so wie es von einem König in der Schlacht erwartet wurde. Allerdings wusste er nicht einmal, ob er, technisch gesehen, im Moment überhaupt noch König war. War man immer noch König, wenn man aus dem eigenen Land flüchtete?
    In den vergangenen Tagen war ihm seine Entscheidung richtig vorgekommen. Nach einem einwöchigem Wahnsinnsritt mit wenig Essen und noch weniger Schlaf hatten er und sein jüngster Bruder Richard of Gloucester in Kings Lynn eine Kogge beschlagnahmt, die Norwich Lass. Nachdem sie es bis zur Küste geschafft hatten, war die See ein verlockender Fluchtweg. Was blieb ihnen auch anderes übrig mit Warwick auf den Fersen.
    Und nun, mochte es richtig sein oder falsch, nahm der Kampf seine Fortsetzung, diesmal allerdings nicht an Land, sondern auf See. Und keiner von ihnen konnte schwimmen. War dies nach einem Feldzug voller Fehler der letzte, endgültige Fehler? Der Fehler, der ihnen allen den Tod bringen würde?
    Die Norwich Lass war ein robustes Schiff, aber eine Seeschwalbe war sie dennoch nicht. Jetzt versuchte sie schlingernd, ihren Kurs zu ändern. Eine hanseatische Karacke, die sich beim Kreuzen vor der holländischen Küste als die Überlegene gezeigt hatte, hielt direkt auf sie zu. Wie hatte er nur vergessen können, dass die Schiffe der Hanseatischen Liga diesen Teil des Nordmeers auf das Genaueste kontrollierten und englische wie französische Schiffe gleichermaßen auf Distanz hielten - beziehungsweise sich als Beutestücke einverleibten. Aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Ausgelaugt von der tagelangen Flucht vor Warwick und seinem anderen Bruder, dem abtrünnigen George of Clarence, sammelte Edward Plantagenet seine letzten Kräfte zusammen. Er bewegte die steifen Schultern und straffte Rücken und Beine, um sich zu wappnen. Dann fand er die rechten Gesten und Worte für seine Kameraden. »Richard, die Männer sollen Aufstellung nehmen, Bogenschützen hier vor mich - geschossen wird nur auf meinen Befehl. Hastings und Rivers bilden die Nachhut, wenn ich bitten darf. Meine Herren, an die Waffen. Und nun, Kapitän, fertig zum Angriff.«
    Seine Stimme klang laut und klar, und die erhobene Hand mit des Vaters Schwert zitterte nicht. Ein Wunder.
    Will Conyers, der Kapitän der Norwich Lass, war wütend. Der König hatte gut reden, wenn er sagte, er und seine kleine Anhängerschar seien bereit, gegen die offensichtliche Übermacht der Hanseatischen Liga zu kämpfen. Aber das würde ihnen kaum helfen, wenn die beiden Schiffe aufeinanderstießen. Ein lächerlich ungleicher Kampf war das. Sie waren dem Untergang geweiht.
    Doch der König war dem drohenden Schicksal gegenüber anscheinend gleichgültig, ebenso seine Männer. Gehorsam stellten diese sich auf dem glitschigen Deck nah zusammen - es waren ihrer nicht mehr als zwanzig, die etwa zehn Bogenschützen eingeschlossen. Keinem von ihnen fiel es leicht, sich dem Rhythmus des schlingernden Schiffs anzupassen, trotzdem zogen sie ihre Schwerter und legten ihre Pfeile an. Die Bogenschützen schickten ein Stoßgebet zu Gott, dass die Sehnen von der Gischt nicht weich geworden waren.
    Will wandte sich kopfschüttelnd ab von diesen Narren. Er rief ein hastiges »Danke schön, Majestät«, dann brüllte er seine Männer an, die Rahen noch härter herumzuziehen, und

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