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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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geglaubt, dich interessiert der Klimawandel gar nicht. «
    »Was weißt du denn über den Klimawandel?«
    »na ja, ich weiß, dass die Erde so warm ist wie seit achthunderttausend Jahren nicht mehr. Die Erde wärmt sich immer mehr auf und die Pole schmelzen…«, Heip hob eine Hand und zeigte Koch an, leise zu sein. Koch erkannte, wie Heip langsam seine Hand zum Halfter führte und langsam seine Pistole herauszog. Koch hielt die Luft an, er bekam Angst. Er spürte sein Herz klopfen und er merkte, dass er begann, zu zittern. Regungslos saß er da und sah, wie Heip langsam aufstand. Er duckte sich ein wenig und schlich an Koch vorbei. Im Hintergrund hörte Koch leise Schritte, die immer näher kamen. Koch war es peinlich, dass seine Angst so offensichtlich war. Er meinte, etwas tun zu müssen und wollte aufstehen, aber Heip, der gerade vor ihm stand, legte ihm die Hand auf die Schulter, damit Koch sitzen blieb. Ganz vorsichtig ging Heip bis zum Ende der Couch, duckte sich noch mehr. So verharrte er einen Moment, dann hörten sie eine leise Stimme aus dem Hintergrund, »Hallo«, es war Maries sanfte Stimme, »ist hier jemand?«
    Koch atmete tief aus, und auch Heip entspannte sich sofort, »Ja, Marie«, Heip stand jetzt ganz auf, »wir sind hier.«
    Marie kam zu den beiden und setzte sich neben Koch. Heip hatte sich bereits wieder auf die andere Couch gesetzt, »Ich hatte schon Angst, euch wäre etwas passiert, als ich nichts von euch gehört hatte, als ich runter kam.«
    »Wieso bist du überhaupt hier? Solltest du nicht schlafen?«
    »Meine Schicht ist gerade vorbei, da konnte ich nicht sofort schlafen und dachte, ich schaue bei euch mal vorbei.«
    »Du hast uns einen schönen Schreck eingejagt«, Koch lachte erleichtert.
    Marie legte ihre Hand auf Kochs Oberschenkel und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter, »Das tut mir leid, war keine Absicht.«
    In Koch regten sich Gefühle, die er so nicht erwartet hatte. Er liebte und vermisste seine Ana, doch er fühlte sich auch zu Marie hingezogen. Nein, war es nicht eher Ming Shu, die er die ganze Zeit heimlich anhimmelte? Warum saß er jetzt hier, erregt durch Maries Berührungen. Anscheinend merkte Marie seine Verwirrung und setzte sich wieder gerade hin, ihre Hand beließ sie aber auf seinem Oberschenkel, »Und was macht ihr so während der Nachtschicht?«
    »Wir reden über den Klimawandel«, auch Heip hatte das eben Geschehene anscheinend bemerkt, denn in seiner Stimme lag eine gewisse Heiterkeit.
    »Ach ja«, Marie wirkte leicht desinteressiert, »aber was ich mich immer frage, ist die Panik, die darum gemacht wird. Ich meine, was ist so schlimm daran, wenn es wärmer wird? Mir ist es bei uns eh viel zu kühl. Und Berlin oder Frankfurt mit Palmen, ist doch schön, oder?«
    »Klingt vielleicht bei der ersten Überlegung so«, Heip lehnte sich zurück, »aber in Wirklichkeit wird die Klimaerwärmung bei uns zu einer Eiszeit führen.«
    Jetzt lehnte Marie sich etwas vor, stütze sich mit beiden Händen auf Kochs Oberschenkel. Seine Erregung war jetzt kaum noch zu verbergen, wenn man nah genug an der Mitte seines Körpers war. Und Maries Hand war sehr nahe dran. Für eine Sekunde schien es so, als hätte Marie seine Erregung auch bemerkt, denn es schien ihm so, als ob sie ganz kurz einen verstohlenen Blick auf die Beule in seiner Hose warf und ihn dann zuzwinkerte. Aber Koch schob den Gedanken zur Seite, das konnte nicht sein. Seine Hormone spielten verrückt, er hatte schon zu lange nicht mehr die Nähe und die Wärme einer Frau gespürt.
    »Das musst du mir erklären«, Marie klang jetzt viel interessierter, »wieso führt eine Erderwärmung zu einer Eiszeit. Das ist doch nicht logisch.«
    »Auf den ersten Blick nicht«, Heips Nicken konnte man im Mondlicht erkennen, »da gebe ich dir Recht. Aber man muss wissen, wie das Wetter entsteht, damit man das kapiert. Das ist eine längere Geschichte.«
    »Ich habe nix anderes vor«, Marie lehnte sich noch etwas mehr nach vorne und legte ihren Kopf fast in Kochs Schoß.
    »Weißt du Marie, wir bekommen unsere Wärme direkt aus der Karibik. Normalerweise sind wir für dieses recht angenehme Klima zu weit nördlich, warte«, Heip stand auf, ging zur Thermoskanne, schüttelte sie kurz und hörte, ob noch Kaffee drin war. Dann nahm er drei Becher, schenkte sie voll und brachte zwei davon Marie und Koch, dann setzte er sich mit seiner wieder hin, »der so genannte transatlantische Strom versorgt uns mit der Wärme. Das Wasser kommt

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