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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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schien mehr von der Sache zu wissen, als wir alle.« Joanne stimmte ihm zu.
    »Der Typ heißt Anton Mediev, Prof. Dr. Mediev um genau zu sein«, Anastasia hatte die volle Aufmerksamkeit aller, »ich wusste es, er kam mir gleich so bekannt vor.«
    »Wer ist dieser Mediev?« Koch sah sie fragend an.
    »Mediev ist ein Monster. Er war früher in der sowjetischen Armee. Er ist ein Genie als Wissenschaftler und ein Monster als Mensch. Ich dachte, er sei schon lange tot«, sie machte eine Pause, ging mit ihrer leeren Tasse zur Thermoskanne und schenkte sich nach. Sie blieb dort eine Weile regungslos stehen, schloss dann ihre Augen und musste sich am Tisch abstützen. Robert wollte schon zu ihr eilen, um ihr zu helfen, als sie langsam weiter redete, »Mediev war…Mediev ist ein Genie. Er war in der Sowjetunion einer der höchst dekorierten Offiziere. Welchen Rang er innehatte, keine Ahnung. Ich interessiere mich nicht für die Armee. Er hatte biologische Kampfstoffe mitentwickelt. Da hatte er auch nicht vor Tests an Menschen zurückgeschreckt. Als die Sowjetunion zusammengebrochen war, verkaufte er sich an den meistbietenden. Ich wusste nicht, dass….«, sie stockte einen Moment, dann sank sie endgültig in sich zusammen, »ich bin so blöd, das ist es…ich weiß, was los ist«, sie schüttelte den Kopf. Dann stand sie auf und ging wieder zu den anderen, »Jetzt hat sich alles zusammengefügt, jetzt macht alles Sinn«, ihre Stimme wurde wieder fester. Sie schaute ihren Mann an, »Schatz, erinnerst du dich, als ich dir den ersten Ausdruck aus ProMED gezeigt hatte? Ich hatte gesagt, es käme mir bekannt vor.«
    »Ja, du hattest von deinem Dejavu geredet.«
    »Vor etwa drei Jahren gab es hier schon einmal einen Krankheitsfall – so ähnlich wie das, was jetzt ausgebrochen war. Damals war ein Soldat von einem Tier angefallen worden und starb kurz danach. Sein Kamerad, der mit ihm auf Streife in Priyat war, starb auch, obwohl er nicht angefallen worden war. Man hatte einen Spezialisten ins Lager geschickt, der sich das Ganze anschauen sollte…«
    »…Mediev«, Kempe unterbrach sie.
    Anastasia nickte, »Ganz genau, Prof. Mediev. Er kam und untersuchte alles ganz genau. Aber den beiden Männern konnte er nicht helfen. Aber er hatte eine Menge Material gesammelt. Die Soldaten aus dem Lager hatten damals ausgesagt, dass er direkt nach dem Tod der beiden Soldaten abgereist war und sein komplettes Labor mitgenommen hatte. Danach sei er untergetaucht. Die Proben waren mit ihm verschwunden.«
    »Wenn ich das richtig verstehe«, Robert rieb sich das Kinn. Anastasia kannte das, denn das machte er immer, wenn er nachdachte, »dann denkst du, Mediev hatte Proben von diesem Virus erhalten und hat sich damit aus dem Staub gemacht?«
    »Ja, denk mal drüber nach, ein Spezialist für biologische Kampfstoffe entdeckt einen tödlichen Virus. Daraufhin taucht er unter und all seine Proben mit ihm. Dann bricht drei Jahre später eine Epidemie aus und er taucht auf einmal wieder auf. Und denkt mal dran, wie der drauf war. Moroz hatte richtig Angst vor ihm. Mediev hat ihn unter Kontrolle.«
    »Wenn das so stimmt«, Heip meldete sich seit langem wieder zu Wort, »dann ist das, was Moroz macht, entweder auf allerhöchsten Befehl oder absolut illegal.«
    »Was ist besser für uns?« Kempe schmiss einen Kugelschreiber quer über den Tisch, der prallte von der Tischplatte ab und flog nur ein paar Zentimeter an Koch vorbei, da er blitzschnell reagierte und ein Stück zur Seite ging, »sorry.«
    »Beides ist nicht ideal«, Heip zuckte mit den Schultern, »wenn es auf allerhöchsten Befehl ist, dann sind wir alle hier so etwas wie Bauernopfer. Dann ist dem Militär auch egal, wenn tausende Menschen sterben. Die wollen ihre Informationen über diesen Virus nicht preisgeben. Dann wird das Militär alles dafür tun, dass wir hier nicht, oder zumindest nicht mit dem Virus, rauskommen. In diesem Fall bleiben wir nur am Leben, wenn wir keines dieser Tiere fangen. Das heißt, leben wir, dann sterben noch unzählige andere Menschen. Wenn Mediev in illegale Machenschaften verstrickt ist und mit Moroz zusammenarbeitet, nun, dann kommen wir so oder so hier nicht lebend raus, ob mit oder ohne Probe. Wir haben aber vielleicht die Möglichkeit, höhere Stellen über das, was hier vor sich geht, zu informieren und dann wird Moroz hoffentlich abgelöst. So hätten wir vielleicht eine Chance. Nun, das sind die Möglichkeiten.«
     
    Alle sahen sich ratlos an. Beide

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