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Der Turm der Seelen

Der Turm der Seelen

Titel: Der Turm der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Verkäuferinnen aus Worcester.
‹Willst du nicht mit mir in mein Darrenhaus kommen, meine Kleine? Dort könntest du mir helfen, ein paar alte Erinnerungen aufzufrischen
.›
»
    «Und jede von ihnen wurde, wenn vielleicht auch nur ganz kurz, von der zerstörerischen Wesenheit   … Rebekah Smiths in Besitz genommen. Ich hoffe bloß, dass keine von ihnen ein zweites Mal in Lakes Auto gestiegen ist. Ich hoffe bloß, sie haben keinen dauerhaften psychischen Schaden erlitten.»
    Simon St.   John zog eine Grimasse. «Das hängt davon ab, was dieser verfluchte Conrad mit ihnen gemacht hat. Unterm Strich war das vielleicht gar nicht viel. Ich schätze, wenn er niemandenmitbringen konnte, hat er in der Hopfendarre über den Fotos masturbiert. Und sie war für ihn da.»
    «Wie eine Droge.»
    «Er begehrte sie. Bis zu seinem Tod. Ich weiß nicht, wie man das Phänomen beschreiben soll; ob es ansteckend ist, wie die Verticillium-Welke, oder einfach zeitweise auftritt. Und ich weiß auch nicht, ob es ein bösartiger Geist ist oder ein
Abdruck
. Soll ich ein bisschen poetischer werden? Soll ich sagen, die Wesenheit ist mit dem Rauch von Rebekahs Verbrennung aus der Hopfendarre entwichen? Wurde sie zusammen mit ihrer Asche auf das Feld gebracht? Woher zum Teufel sollen wir das wissen?»
    «Und solange Sie dieser Wesenheit keine weibliche Aura anbieten, in die sie eintreten kann, werden Sie es vermutlich nie erfahren.» Sie sah ihm in die Augen und entdeckte Angst hinter seiner Aggression.
    «Haben Sie so etwas schon einmal gemacht, Merrily?»
    «Fragen Sie mich das im Ernst?»
    «Was ich sagen wollte, ist, dass über diesen Fall nichts im Lehrbuch steht, oder? Wenn sie kommt,
falls
sie kommt, müssen Sie sich ihre Anwesenheit vollkommen bewusst machen und zugleich genug spirituelle Stärke aufbringen, um sie abzuwehren. Und dabei werden Sie ziemlich allein dastehen.»
    «Das hoffe ich nicht», sagte Merrily.
    Simon St.   John lächelte müde.
« Er
betrachtet es vielleicht als eine kleine Prüfung für Sie. Nur   … verlassen Sie sich nicht darauf, dass der Fallschirm aufgeht, wenn Sie irgendwann die Reißleine ziehen wollen.»
    Merrily suchte in Simons hellblauen Augen nach einem Zeichen dafür, dass er sie auf den Arm nahm. Doch sie fand nur schmerzvolle Erfahrung.

45   Drukerimaskri
    Charlie lehnte sich mit einem leutseligen Lächeln zurück und ließ seinen Tee so kalt werden, wie es bei diesem Wetter möglich war. Obwohl er Lol nicht die ganze Zeit ansah, fühlte sich Lol unter intensiver Beobachtung.
    «Wenn wir pokern wollen», sagte Charlie schließlich, «müssen Sie mir jetzt mal ein paar Karten zeigen, mein Junge.»
    «Ron Welfare?» Zögernd sprach Lol den Namen aus, den er von Frannie Bliss bekommen hatte. «Police Constable Ron Welfare. Soweit ich weiß, haben Sie früher mit ihm gearbeitet.»
    «Tot», sagte Charlie.
    «Ron Welfare hat mit einem Mann gesprochen, der gesehen hat, wie eine Frau, die sehr nach Rebekah Smith aussah, zur Hopfendarre ging und von einem Mann hereingelassen wurde, der sehr nach Conrad Lake aussah.»
    Charlie sagte nichts.
    «Es gab wahrscheinlich noch weitere Zeugen, aber die meisten hatten Familienmitglieder, die immer noch für Lake arbeiteten. Der erste Zeuge wohnte außerhalb und war zu Besuch bei seiner Mutter.»
    Lol konnte nicht einschätzen, ob Charlie Howe nur mit ihm sprach, weil er als Stadtrat Volksnähe beweisen wollte, ob ihn die alte Geschichte irgendwie beunruhigte oder ob er einfach nur neugierig war.
    «Ron Welfare war so überzeugt davon, eine Spur gefunden zu haben, dass er sogar in seiner Freizeit an dem Fall arbeitete», sagte Lol. «Aber die Polizei wollte es nicht riskieren, Lake richtig in die Mangel zu nehmen, einfach, weil er der Kaiser von Frome war und ihm das halbe Tal gehörte und Rebekah Smith ohnehin als asozial und minderwertig angesehen wurde.»
    «Sie könnten eigentlich doch Journalist sein», sagte Charlienachdenklich. «Andererseits reden die meistens ganz anders.»
    «Als Ron schließlich seinen Vorgesetzten Bericht erstattete, wurde ein Detective damit beauftragt, die Sache nachzuprüfen. Inzwischen hatte Ron auch gehört, dass der Brennofen des Darrenhauses mehr als zwei Tage durchgängig geheizt worden war, obwohl die Hopfensaison schon lange vorbei war.»
    «Das ist nicht ungewöhnlich», sagte Charlie Howe. «Diese Brennöfen wurden nicht nur zum Trocknen von Hopfen benutzt. Wie ein Bürgerrechtsaktivist mit einer Schwäche für die

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