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Der Turm der Seelen

Der Turm der Seelen

Titel: Der Turm der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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«‹Rauchen Sie immer nach dem Sex?› ‹Nein, nur wenn   …› Was hat er damit gemeint, dass er mit seinem Vater sprechen will?»
    «Sein Vater, der
Chovihano
, ist seit ungefähr zwanzig Jahrentot. Und die zwanzig Jahre davor hat er nicht mit Al gesprochen, weil er vom rechten Weg abgekommen ist, weil er eine
Gaujo
geheiratet hat. Das ist eine Todsünde, wird mit lebenslanger Verdammung bestraft. Sally hat mir erzählt, Al und sein Vater hätten sich in den vergangenen drei Jahren besser verstanden als in den vierzig zuvor.»
    «Mal ehrlich», sagte Merrily.
« Glauben
Sie das alles?»
    «Warum nicht? Die sprechen mit ihren Vorfahren, wie wir mit Gott sprechen.»
    «Und wie halten Sie es?»
    «Ich habe da eine ziemlich strenge Regel. Ich rede mit den Lebendigen, und ich versuche Gott zu hören. Wenn ich heutzutage irgendetwas anderes sehe oder höre, stelle ich den Empfänger ab, und zwar
pronto

    «Damit sagen Sie, dass Sie mehr gesehen und gehört haben als die meisten von uns.»
    Er lachte.
    «Und Sie haben damit eine schlechte Erfahrung gemacht, oder?»
    «Ich habe reihenweise schlechte Erfahrungen gemacht, Mrs.   Watkins. Ich habe mich zu Tode gefürchtet. Ich habe um mich selbst Angst gehabt, um meine Freunde und am allerschlimmsten um meine Frau, meine Seelenfreundin.»
    Merrily sagte zurückhaltend: «Israel glaubt, dass alle Exorzisten bis zu einem gewissen Grad übersinnlich begabt sein sollten. Also könnte es sein, dass Sie in diesen Dingen viel besser sind als ich.»
    «Aber er sagt nicht, dass alle übersinnlich begabten Menschen auch Exorzisten werden sollten. Haben Sie eine Zigarette für mich übrig?»
    «Entschuldigung, ich dachte   …»
    «Sporadisches Laster. Verstehen Sie, meine Auffassung vomLeiden ist ganz einfach: Man fragt, ‹Nützt es irgendjemandem etwas?› Und wenn nicht, dann leide verdammt nochmal nicht.»
    «Und was ist mit Stock?»
    «Wir konnten Stock nicht helfen. Seine einzige Möglichkeit war, dort auszuziehen, und das habe ich ihm auch gesagt. Und Al hat es ihm auch gesagt. Aber Stock war eben Stock.»
    «Und warum machen wir das hier dann überhaupt?»
    «Wir tun es für Sally.» Simon zündete seine Zigarette an, die er wie einen Joint zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. «Sally wollte nicht, dass Al es alleine macht.»
    «Warum muss er es denn überhaupt machen?»
    «Weil er seinem Erbe verpflichtet ist. Und wer sollte es sonst tun? Al wurde jahrelang in den geheimen Lehren der Roma unterrichtet, und dann hat er einen Rückzieher gemacht. Ein bisschen wie ich selbst, nur dass ich mich bloß an einen Ort zurückgezogen habe, der mir sicher erschien. Aber in Wahrheit ist man nirgends sicher, stimmt’s? Sind Sie jetzt bereit?»
    «Und was machen wir?»
    «Uns mit diesem Miststück rumschlagen, schätze ich.» Er ging zu dem Foto von Rebekah Smith hinüber.
    «Ich meinte, was machen wir genau? Welches Ritual?»
    Simon drehte sich zu Merrily um. «Haben Sie je mit Lol geschlafen?»
    «Nein.»
    «Der arme Kerl stellt Sie auf einen Sockel. Er hält Sie für einen viel besseren Menschen als sich selbst, reiner, heiliger. Ich fürchte, Sie müssen das heute allein machen.»
    «Die Leute neigen dazu, Lol zu unterschätzen», sagte Merrily. «Wo ist er überhaupt? Irgendwie hatte ich erwartet, ihn hier zu sehen.»
    «Nein, diese Sache müssen wir als Geistliche durchziehen. Er ist irgendwohin gefahren.»
    Etwas in ihr verkrampfte sich. «Wohin?»
    Er schüttelte den Kopf. «Darüber müssen Sie sich wirklich keine Sorgen machen.» Er zog an seiner Zigarette. «Auf jeden Fall bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie gekommen sind.»
    «Da bin ich sicher, Simon.»
    «Was wollen Sie damit sagen?»
    «Das ist ein abgekartetes Spiel, oder? Warum, zum Beispiel, können Sie und Al das nicht alleine machen?»
    «Vielleicht könnten wir das ja.»
    «Nein, das könnten Sie verdammt nochmal nicht», sagte Merrily, «weil Sie eine Frau brauchen. Bei diesem speziellen Problem wird eine Frau gebraucht, stimmt’s? Es ist eine weibliche Wesenheit, und die braucht weibliche Energie, eine weibliche Aura. Die arme Stephanie ist der Beweis dafür. Und wer noch? Wer war es vor Stephie?»
    Simon wandte den Blick nicht von ihr ab. «Ich vermute, dass es bei der zweiten Mrs.   Conrad Lake einen vergleichbaren Effekt gab, bei Adams Mutter. Aber sie war so klug, früh genug hier wegzugehen.»
    «Und was ist mit den Prostituierten aus Hereford?»
    «Klar, und dann waren da noch ein paar kleine

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