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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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in Zanid. Du findest mich in Tashins Gasthof.«
    »Wo die Spieler und Marktschreier absteigen?«
    »Gewiss – spiele ich nicht die Rolle eines solchen?«
    »Ihr spielt sie in der Tat täuschend echt, Maestro!«
    »Hmmmpf! Aber keiner weiß, wer ich in Wirklichkeit bin; zügle also deine freche Zunge. Und nun gehab dich wohl!«
    Fallon verabschiedete sich und schlenderte hinaus in den strahlenden Sonnenschein Roqirs. Im Geiste überschlug er seine Einnahmen: fünfundvierzig Karda; genug, um ihn und Gazi für ein paar Zehn-Nächte über Wasser zu halten. Aber wohl kaum genug, um ihm den Weg zurück auf seinen Thron zu ebnen.
    Fallon kannte seine eigenen Schwächen gut genug, um zu wissen, dass er – sollte er jemals den großen Reibach landen, den er sich erhoffte – sich sehr schnell daran machen musste, Söldner anzuwerben um den Thron zurückzuerobern, denn er war einer von den Menschen, denen Geld rasch wieder zwischen den Fingern zu zerrinnen pflegte. Die tausend Karda, von denen Qais gesprochen hatte, hätte er liebend gern gehabt, doch das Ansinnen, in den Safq einzudringen, war einfach zuviel verlangt. Schon andere hatten das versucht und ihre Kühnheit jedes Mal mit dem Leben bezahlt.
    Er ging in einen Getränkeladen und kaufte sich eine Flasche Kvad, Krishnas stärkstes alkoholisches Getränk, vom Geschmack her an verdünnten irdischen Wodka erinnernd. Wie die meisten Terraner auf Krishna gab er dem puren Zeug den Vorzug gegenüber den stark aromatisierten Spielarten, die die meisten Krishnaner bevorzugten. Der Geschmack war für ihn sekundär; er trank, um seinen Kummer zu ersäufen.
    »He, Fallon!« sagte eine schneidend scharfe Stimme hinter ihm.
    Fallon drehte sich um. Seine erste Befürchtung erwies sich als gerechtfertigt. Die Stimme gehörte einem anderen, ihm wohlbekannten Erdenmenschen: groß, schlank, schwarzhäutig und kraushaarig stand er hinter ihm. Anstelle des balhibischen Lendenschurzes trug er einen frisch gebügelten irdischen Anzug. Mit Ausnahme der Statur stellte er mit seiner schneidenden Stimme, seiner knappen, präzisen Gestik und seinem dynamischen Gebaren einen scharfen Kontrast zu Fallon dar. Sein Gesichtsausdruck, seine ganze Haltung waren die der geborenen Führerpersönlichkeit, die sich ihrer Überlegenheit voll bewusst ist. Der Mann war Percy Mjipa, seines Zeichens Konsul der Terranischen Weltföderation in Zanid.
    Fallon ordnete seine Gesichtszüge zu einer unverbindlichen, nichts sagenden Miene. Aus einer Reihe von Gründen mochte er Percy Mjipa nicht und konnte sich daher auch nicht zu einem heuchlerischen Lächeln durchringen. Er sagte mit so neutralem Tonfall wie möglich: »Hallo, Mister Mjipa!«
    »Nun, was treiben Sie denn heute?« Mjipa sprach fließend Englisch, doch mit dem typischen stakkatoartigen, leicht gutturalen Akzent des kultivierten Bantu.
    »Ich amüsiere mich, mein Bester – ich amüsiere mich ganz einfach.«
    »Würden Sie mit mir zum Präfektenzelt kommen? Dort ist ein Mann, mit dem ich Sie gern bekanntmachen würde.«
    Verblüfft folgte Fallon Mjipa. Er wusste nur zu gut, dass er nicht zu der Personengruppe gehörte, die Mjipa stolzerfüllt einem auf Besuch weilenden Würdenträger als Beispiel eines Erdenmenschen präsentieren würde, der es auf Krishna zu etwas gebracht hat.
    Sie kamen am Exerzierplatz vorbei, auf dem gerade eine Kompanie der Zivilgarde von Zanid paradierte, bestehend aus mehreren Abteilungen Hellebardenträger und Armbrustschützen. Ihre Marschformation wirkte ein wenig ungeordnet im Vergleich zu dem zackigen Schliff von Kirs Berufssoldaten, doch sie wirkten recht wacker in ihren scharlachfarbenen Waffenröcken und ihren schwarz eingefärbten Kettenhemden.
    Mjipa sah Fallon scharf an. »Ich dachte, Sie wären auch in der Bürgerwehr.«
    »Bin ich auch. Wenn Sie’s genau wissen wollen, ich habe heute Nacht Patrouillendienst. Mit katzengleichem Schritt …«
    »Warum machen Sie dann nicht bei der Parade mit?«
    Fallon grinste. »Ich bin in der Juru-Kompanie, die zur Hälfte aus Nichtkrishnanern besteht. Können Sie sich Krishnaner, Terraner, Osirer, Thothianer und alle anderen zusammen in einträchtigem Paradeschritt vorstellen?«
    »Die Vorstellung ist in der Tat ein wenig befremdend – wie aus einem Alptraum oder einer Grusel-Show im Fernsehen.«
    »Und was würden Sie mit unserem achtbeinigen Isidianer machen?«
    »Vielleicht könnte man den eine Standarte tragen lassen«, sagte Mjipa und ging weiter. Sie kamen jetzt in

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