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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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an mich!
     
    Fallon steckte den Kopf in den Eingang des Zeltes. Es war ein großes mehrfach unterteiltes Zelt. Im Vorraum saß ein runzliger Krishnaner auf einem Kniekissen und paffte eine lange Zigarre.
    Fallon sagte in fließendem Balhibou: »Hallo, Qais, altes Haus! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?«
    »In Balhib heiße ich Turanj«, erwiderte der Krishnaner scharf. »Vergesst das nicht, Herr!«
    »Also Turanj. Darf ich eintreten, o Seher?«
    Der Krishnaner schnippte seine Asche weg. »Du darfst, mein Sohn! Weshalb willst du denn den Schleier zerreißen?«
    Fallon ließ den Eingangsspalt hinter sich zugleiten. »Du sollst es erfahren, o Weiser. Wenn du bitte vorausgehen willst …«
    Turanj erhob sich mit einem Knurren und schritt Fallon voraus in das Hauptabteil des Zeltes. Dort stand ein Tisch mit zwei Sitzkissen. Jeder nahm auf einem der Kissen Platz, und Turanj (oder Qais von Babaal, wie er in seiner Heimat Qaath genannt wurde) sagte: »Nun, Antane, mein Küken, was gibt es dieses Mal Interessantes?«
    »Zuerst möchte ich mal Bargeld sehen.«
    »Du bist so knauserig mit deinen Nachrichten wie Dakhaq mit seinem Gold.« Qais zauberte aus dem Nichts einen Beutel mit Münzen hervor und stellte ihn klirrend auf den Tisch. Dann knotete er den Durchziehriemen auf und fingerte ein paar goldene Zehn-Kard-Stücke heraus.
    »Schieß los.«
    Fallon überlegte einen Moment, dann begann er: »Kir wird immer schlimmer. Jetzt hat er sogar schon Anstoß am Bart des Gesandten der Republik Katai-Jhogorai genommen. Verglichen mit einem terranischen Vollbart, war dieser Bart ein kaum sichtbares Nichts – trotzdem hat der König befohlen, dem Gesandten den Kopf abzuschlagen. Peinlich, was? Besonders für den armen Gesandten. Chabrian blieb nichts anderes übrig, als den Burschen schnell außer Landes zu bugsieren und dem Dour zu versichern, man hätte sich des Opfers entledigt. Was natürlich auch stimmte – doch in einem anderen Sinn.«
    Qais kicherte. »Ich bin richtig froh, dass ich keinem König dienen muss, der noch verrückter ist als Gedik, der versucht hat, die Monde mit einem Lasso einzufangen. Warum ist Kir so empfindlich, wenn es um das Thema Bart geht?«
    »Ach, du kennst die Geschichte nicht? Er hatte früher einmal selbst einen – einen ziemlich mickrigen übrigens –, und dann schickte der Großmeister des Ordens von Qarar in Mikardand einen seiner Ritter aus, um eben diesen Bart zu klauen. Eine Art Strafe wohl; besagter Ritter – Shurgez hieß er – hatte wohl irgend jemanden umgebracht, und da Kir Mikardand Ärger gemacht hatte, wollte Juvain damit beiden eins auswischen, Kir und Shurgez. Nun, Shurgez holte sich tatsächlich den Bart, und das brachte Kir völlig aus der Fassung. Hatte er sich vorher schon des Öfteren reichlich exzentrisch aufgeführt, so verlor er jetzt vollkommen den Verstand, und in diesem interessanten Zustand ist er seither verblieben.«
    Qais schob ihm die beiden Goldstücke über den Tisch. »Eines für die Neuigkeit von Kirs Wahnsinn, das andere für das Märchen, mit dem du sie ausgeschmückt hast. Der Kamuran wird Gefallen daran finden. Doch fahr fort.«
    Fallon überlegte erneut. »Da ist eine Verschwörung gegen Kir im Gange.«
    »Das ist doch nichts Neues. Solche Verschwörungen gegen ihn laufen doch dauernd.«
    »Stimmt, aber diesmal scheint’s was Ernstes zu sein. Es gibt da einen gewissen Chindor, Chindor er-Qinan, Neffe eines der aufständischen Edlen, die Kir seinerzeit liquidierte, als er die Feudalherrschaft abschaffte. Er will Kir den Thron entreißen, wie er behauptet, aus edelsten Motiven.«
    »Das behaupten sie immer«, bemerkte Qais trocken.
    Fallon zuckte die Achseln. »Wer weiß, vielleicht hat er sogar wirklich edle Motive. So was soll es hin und wieder auch geben. Nun, jedenfalls wird Chindor von einem unserer neuen Mittelklasse-Magnaten, Liyara dem Gelbgießer, unterstützt. Es heißt, Chindar habe ihm dafür als Gegenleistung die Errichtung eines Schutzzolls gegen Messingwarenimporte aus Madhiq versprochen.«
    »Auch so eine terranische Erfindung«, brummte Qais. »Wenn sich diese Praktiken noch weiter ausbreiten, wird über kurz oder lang der Handel auf diesem Planeten völlig ruiniert. Was weißt du Näheres über dieses Komplott?«
    »Nichts außer dem, was ich schon gesagt habe. Wenn was für mich dabei herausspringt, werde ich der Sache tiefer auf den Grund gehen. Je mehr, desto tiefer.«
    Qais schob ihm eine weitere Münze zu. »Geh der Sache

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