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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ihr, ergriff ihr Knie und schob die Hand unter ihren Faltenrock. Helene lehnte sich gegen ein Kissen, und sie küßten sich lange. Dann gebot sie seiner Hand, die sich unter dem Rock weiter vorwagen wollte, Halt, schob ihn sanft von sich und brachte ihr Haar in Ordnung.
    »Okay, Cord, laß deine entzückende Idee hören. Du bist ja voll von Ideen. Übrigens –«, sie zündete sich eine Zigarette an, »– hast du in der Botschaft etwas Interessantes erfahren? Über Adam Procane, meine ich.«
    »Wilde Gerüchte gehen um, daß Procane bereits in Stockholm eingetroffen ist.«
    »Wilde
Gerüchte?«
    »Bloße Gerüchte. Kein fester Beweis dahinter. Als ich harte Fakten verlangte, wurden sie alle vage. Diese Leute sind so nervös wie eine Frau vor der Entbindung. Sie haben einzig Angst davor, daß Procane durchs Netz schlüpft und sie dafür verantwortlich gemacht werden. Also erzählen sie mir allen möglichen Mist, damit sie hinterher sagen können, sie hätten mich gewarnt.«
    »Und wie begegnest du der Situation?« fragte sie und blies blauen Rauch in die Luft.
    »Du rauchst zuviel.«
    »Du weichst meiner Frage aus, Cord.«
    »Ich bat sie um ein leerstehendes Zimmer mit abhörsicherem Telefon, rief Washington an, sagte denen was von den Gerüchten, dabei betonend, daß es Gerüchte seien, die nachzuprüfen ich noch nicht Zeit gehabt hätte.«
    »Du sicherst dich immer ab, nicht wahr? Und was ist das für eine entzückende Idee, die du hast?«
    Er zog die Prospektmappe des Reisebüros aus der Tasche und warf sie zwischen sie und ihn auf die Couch. Helene blickte darauf, ohne sie anzurühren. Dillon war über so wenig Reaktion enttäuscht.
    »Du könntest ein wenig Begeisterung zeigen.«
    »Über was?« fragte sie kühl.
    Er stand auf und ging zum Hi-Fi-Turm. Aus einer Anzahl von Platten, die im Ständer standen, wählte er Count Basie aus, schaltete den Plattenspieler ein und stellte auf mittlere Lautstärke.
    Dann kehrte er zur Couch zurück.
    »Warum machst du das?« fragte sie.
    »Bruce Warren könnte in der Wohnung, bevor er sie mir überließ, Wanzen angebracht haben. Mit Musikbegleitung wird das, was ich zu sagen habe, unverständlich.«
    »Großartig! Wie ihr euch gegenseitig vertraut«, kommentierte sie. »Also, überrasche mich.«
    »In der Mappe stecken zwei Tickets für ein Schiff der VikingLinie, das über Nacht nach Helsinki fährt. Dort können wir einander ein paar Tage lang wirklich genießen – in Sicherheit.«
    »Nur daß keinem von uns erlaubt ist, von Schweden weiter nach Osten zu gehen. Manchmal, Cord, glaube ich, du bist leicht verrückt. «
    »Trotzdem ist es eine herrliche Idee.«
    »Es sei denn, du benützt mich …«
    »Ich benütze dich?« Dillons Stimmung schlug um in die normale ätzende Schärfe. Helene beobachtete ihn durch halbgeschlossene Augen, was ihn stets umstimmte. Nicht dieses Mal. »Was, verdammt noch mal, meinst du?« fragte er.
    »Nur daß ich eine ausgezeichnete Tarnung sein würde, wenn du Procane bist …«
    Poluschkin fuhr an den Wohnblock in Solna heran, blieb mit kreischenden Bremsen stehen und starrte durch die Windschutzscheibe. Soeben war eine Frau aus der Eingangstür getreten.
    Magda Rupescu. Er sprang aus dem Audi, schloß ihn ab und rannte zu ihr hinüber, als sie eben den Schlüssel ins Türschloß ihres eigenen Wagens steckte.
    »Elsa«, begann er. Er achtete darauf, sie mit ihrem Decknamen anzureden; sie hatte ihm die Hölle heiß gemacht, weil er sie in der Wohnung Magda genannt hatte. »Gehen wir hinein. Sehr interessante Entwicklungen. Ich habe bei der Amerikanischen Botschaft Glück gehabt – so viel Glück, daß es dich überraschen wird.«
    »Ich bezweifle das eher, Bengt, aber gut, gehen wir zurück.«
    Möglicherweise wegen diese unerwarteten Zusammentreffens bemerkte keiner von den beiden den geparkten Renault. Im Wagen erwachte jetzt ein Mann, der zusammengesunken hinter dem Lenkrad gesessen hatte, zum Leben. Er riß die Kamera, die neben ihm auf dem Sitz lag, hoch und richtete die Gummilinse durch das Seitenfenster, das er offen gelassen hatte.
    Oben in der Wohnung warf Magda die Schlüssel auf einen Tisch neben der Tür.
    »Berichte – und faß dich kurz.«
    »Das ist es, was ich so schätze – einen warmen Empfang …«
    »Willst du eins über den Schädel?«
    Sie schwang herum und holte mit der Hartholzbürste aus. Poluschkin wich einige Schritte zurück. Die Schlampe war imstande, ihre Drohung wahrzumachen. Eines Tages würde er sie an den

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