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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sagen, wann. Tun Sie Ihr Bestes, um Newman in Helsinki zurückzuhalten, bis ich eintreffe.«
    »Ich tue mein Bestes für Sie«, sagte sie. »Aber ich bitte Sie, beeilen Sie sich.«
    »So früh ich kann. Auf Wiedersehen. Und viel Glück.«
    Sie legte auf, drehte sich um. Newman lag wieder auf dem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Er musterte sie genau, als er seine Frage stellte.
    »Was wir gerade gemacht haben – war das Tweeds Idee?«
    »Würde Tweed mich um so etwas bitten?«
    Newman schüttelte den Kopf, als sie ein nacktes Knie auf den Bettrand setzte. Er breitete weit die Arme aus. Sie blieb, wo sie war, und stellte ihre Frage.
    »Bereit und willig?«
    Er warf die Arme um sie, seine Hände trafen sich auf ihrem Rücken, und er zog sie zu sich nieder. Sie rollte sich neben ihn und fragte lächelnd:
    »Wenn ich auch bereit und willig bin – bist du imstande? Vielleicht willst du dich jetzt bloß ausruhen?« Sie lugte über seine Hüfte. »Nein? Hätt ich nicht gedacht …«
    In seinem Zimmer im
Grand Hotel
breitete Tweed auf dem Bett eine Karte von Skandinavien aus. In einem Stuhl sitzend, studierte Ingrid seine Notizen zum Gespräch mit Newman.
    »Archipel«, sagte sie. »Welcher Archipel. Der Schwedische oder der von Abo in Finnland? Und warum ist er wichtig?«
    »Das wüßte ich gern. Kommen Sie, schauen wir uns die Karte an.«
    Sie beugte sich über die Karte, den Kopf auf die Seite gelegt, mit ernster Miene. Sie folgte seinem Zeigefinger, der eine komplizierte Wanderung vollführte, die von Abo auf dem Festland ihren Ausgang nahm. Der Finger bahnte sich seinen Weg durch den Finnischen Archipel, zwischen Inseln hindurch, um Inseln herum, hinaus ins offene Meer, überquerte den Bottnischen Meerbusen und landete dann nach neuerlichem Zickzackkurs bei der großen Insel Ornö.
    »Sie gehen den verkehrten Weg«, wandte sie ein. »Sie sagen doch, dieser Procane wird versuchen, unbemerkt von Schweden nach Finnland zu gelangen.«
    »Es hilft manchmal zu schauen, was geschieht, wenn man am Endpunkt startet und am Start ankommt. Gunnar Hornberg hat versprochen, mich zur Insel Ornö zu bringen. Ich glaube, je eher ich mir diesen Ort ansehe, desto besser.«
    »Und ich komme mit? Bitte?«
    »Hornberg weiß nichts von Ihrer Existenz, was für mich sehr nützlich sein kann. Lassen Sie mich darüber nachdenken.«
    »Ich kenne diesen Archipel. Ein Freund nahm mich einmal in einem Boot mit und fuhr die Strecke ab, die Ihr Finger angedeutet hat.«
    »Wie lange dauerte diese Fahrt – von einer Seite zur anderen?«
    »Nur ein paar Stunden. Es war ein großes Motorboot. Die kleinen Inseln sind wirklich wie Felsen. Sie ragen aus dem Meer, und es wächst wenig auf ihnen. Oft gar nichts. Nach dem, was ich in den Zeitungen gelesen habe, ist das das Gebiet, in dem sich die russischen Klein-U-Boote herumtreiben.«
    »Gibt es da eine ganz bestimmte Stelle?«
    »Ja. Südlich Ihrer Insel Ornö. In der Nähe unserer Flottenbasis auf der Insel Muskö. Hier.«
    »Die bringen sich ins Gerede, diese sowjetischen Klein-U-Boote«, bemerkte Tweed, als er sich aufrichtete, in den Armsessel setzte, die Brille abnahm und einen ihrer Bügel in den Mundwinkel steckte. Ingrid ließ sich auf der Armlehne nieder.
    »Ich habe Helsinki besucht. Zehn Prozent der Leute dort sprechen Schwedisch. Sie nehmen mich also mit. Dann kann ich übersetzen, wenn Sie mit jemandem reden, der Schwedisch spricht«, schlug sie vor.
    Er blickte zu ihr hoch. »Sie wissen immer einen guten Grund, bei mir zu sein, egal wo ich mich aufhalte.«
    »Weil ich in Skandinavien zu Hause bin. Ist diese Laila Sarin sehr hübsch?«
    »Sie ist für den Auftrag, den sie von mir bekommen hat, noch etwas jung. Ich mache mir deshalb Sorgen.«
    »Tweed, danach habe ich Sie nicht gefragt.«
    »Sie ist attraktiv, ja.« Er formulierte seine Worte mit Überlegung.
    »Sie bemüht sich sehr und ist auch gut. Aber für eine schwierige Aufgabe würde ich allemal Sie auswählen. Sie sind praktischer veranlagt.«
    »Um wieviel ist sie jünger als ich?«
    »Ingrid, jemandes Alter zu schätzen, darin bin ich hoffnungslos.
    Hauptsache dabei ist, daß Sie mehr auf meiner Wellenlänge sind.«
    »Wellenlänge?«
    »Wir denken auf die gleiche Art. Daher ist unsere Beziehung eine engere. Begreifen Sie jetzt den Unterschied?«
    »Ja. Und ich mag ihn. Und Sie nehmen mich nach Ornö mit. Und wenn Sie dann das Flugzeug nach Finnland besteigen, was, wie ich glaube, sehr bald sein wird, nehmen Sie mich

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