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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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blickte zur Seite und sah, daß sie nur ein durchsichtiges Höschen anhatte, Strümpfe, einen Strumpfhalter, jedoch keinen BH.
    »Himmel, was haben Sie vor?« platzte er heraus.
    »Ist das nicht ziemlich klar?«
    Er küßte sie langsam. Sie beobachtete ihn, schaute ihm in die Augen. Ihre Körper waren schweißglatt. Sie küßten, betasteten, liebkosten einander. Ihr Haar ergoß sich über das Kissen. Newman ließ sich aufs Bett zurückfallen.
    Für ihn war es reines tierisches Verlangen gewesen. All der Druck, der seit jenem Vormittag auf dem Park Crescent auf ihm lastete, als er den schrecklichen Film sah, ließ nach. Zum ersten Mal fühlte er sich schlaff und entspannt. Untätig lag er da, während Laila vom Bett glitt.
    »Was machst du jetzt?« fragte er mit geschlossenen Augen.
    »Telefonieren. Ist das nicht auch ziemlich klar?«
    »Nachher können wir vielleicht …«
    »Willig und bereit. Heißt das nicht so?«
    Ihre Finger drehten die Nummernscheibe, und er bestätigte ihr, daß das so heiße. Sie senkte die Stimme, als sie jetzt in die Sprechmuschel sprach und mit Stockholm verbunden wurde.
    »Wenn er mich nicht anrufen will, dann versuchen Sie’s mit einem Trick.« So hatte Tweed gesagt, wenngleich sie bezweifelte, daß er damit das meinte, was sie soeben getan hatte. Sobald er am Apparat war, sagte sie: »Ich habe jemanden für Sie«, und reichte Newman den Hörer. »Es ist für dich …«
    »Hier Tweed. Ich bin in ernsten Schwierigkeiten und brauche dringend Ihre Hilfe. Ich spreche vom ›Grand Hotel‹ in Stockholm aus.« Tweed redete schnell, ohne eine Pause zu machen, weil er spürte, daß er Newman zu einer sofortigen Reaktion verleiten mußte. »Sie erinnern sich an den Briefträger, der vor Ihrer Londoner Wohnung überfallen wurde?«
    »Wie geht’s dem armen Kerl?« wollte Newman wissen.
    »Der dreht wieder seine Runden. Glücklicherweise hat er eine feste Hirnschale – sonst wäre er im Leichenschauhaus gelandet.
    Bob, ich brauche wirklich Ihre Hilfe – mir fehlen Informationen.
    Wir wissen, daß Sie dem Briefträger begegneten, bevor er zu Ihrer Wohnung kam, und daß er Ihnen einen Brief aus Helsinki gab.
    Stand in diesem letzten Brief Ihrer Frau etwas drin?«
    Tweed wartete und hoffte, daß er richtig geraten hatte. Am anderen Ende der Leitung blieb es still, und Tweed zwang sich zur Ruhe. Den nächsten Zug mußte Newman machen.
    »Was sollte drinstehen?« fragte Newman schließlich.
    »Etwas über einen Mann namens Procane. Bob, die Zeit läuft uns davon. Es geht um ein großes Ding. Ich komme nach Helsinki, sobald ich kann …«
    »Ich rede mit Ihnen, wenn Sie da sind.«
    »Das könnte zu spät sein. Hier geraten die Dinge außer Kontrolle.
    Ich brauche alles, was Sie wissen, jetzt. Ich hätte es schon vor Tagen gebraucht.«
    Newman war alarmiert. Das war nicht der ruhig und gelassen sprechende Tweed, den er von London kannte – wenn man’s recht bedachte. Das war ein Mann, der alle bekannten Tricks anwandte, um ihn zum Reden zu bringen. Aber er wollte dieser Situation selbst – und auf seine Weise – begegnen. Dennoch, etwas mußte er Tweed geben.
    »Ich nehme an, es ist okay, am Telefon zu reden?« fragte er.
    »Muß es sein«, antwortete Tweed schnell.
    »Es war der letzte Brief. Der Inhalt ergab nicht sehr viel Sinn – sie schrieb in einer Art Telegrammstil. Ich brauchte lange, um auch nur Teile davon zu entziffern. Sie schrieb, Procane müsse aufgehalten werden. Wer ist dieser Procane?«
    »Ich hoffte, Sie würden mir das sagen.«
    »Die Amerikanische Botschaft behauptet, niemand dieses Namens gehöre zu ihrem Mitarbeiterstab – überhaupt sei der Name dort völlig unbekannt«, fügte Newman hinzu, dabei Lailas Mitteilung weitergebend, die diese wiederum von Alexis bekommen hatte.
    »Stand noch etwas in dem Brief?« fragte Tweed beharrlich.
    »Ja. Ein unvollständiger Satz, der überhaupt keinen Sinn ergibt.
    ›Mein heißer Tip ist der Archipel …‹«
    »Und was soll das bedeuten? Lassen Sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Menschenleben stehen auf dem Spiel.«
    »Ich weiß es nicht. Tweed, ich habe eine Verabredung.«
    »Ich schätze Ihre Kooperation zutiefst.« Tweed sprach mit beißendem Unterton. Newman war stur – Tweed hatte nicht erwähnt, daß Procane Amerikaner war. »Könnte ich noch ein paar Worte mit Laila sprechen?«
    »Sie gehört Ihnen.«
    »Laila«, sagte Tweed mit Betonung, als sie wieder an den Apparat kam, »ich komme, aber ich kann nicht

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