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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Essen kamen. Er schaute noch immer nicht aus dem Fenster.
    »Das Mädchen in Helsinki heißt Laila Sarin«, sagte Monica und nahm Tweed den Mantel ab und hängte ihn über den Kleiderbügel. Die Hitze trieb ihm den Schweiß aus den Poren. Schon jetzt waren es 28 Grad. Der einzige Grund, warum er den BurberryTrenchcoat mitnahm, war der, sein Äußeres verändern zu können, wenn es es wollte. Wenn er ihn zusammengefaltet trug, ließ er damit auch das auffällige Muster des Mantelfutters sehen; zog er ihn an, verwandelte er sich in einen Dutzendmenschen in abgetragenem blauem Regenmantel.
    »Ja, ich kann mich gut an sie erinnern. Ich brauche nur ihre Telefonnummer, anrufen kann ich sie selber.«
    »Steht auf dem Zettel auf Ihrem Schreibtisch. Dazu der Name der Zeitung, für die sie arbeitet – für mich unaussprechbar.«
    Tweed setzte sich hinter seinen Schreibtisch, blickte auf die Notiz und griff nach dem Hörer. Daß er selbst die Nummer wählen wollte, war für Monica ein Zeichen, daß er unter nervlicher Anspannung stand. Der Name der Zeitung war
»Iltalehti«.
    »Wieviel Zeit haben wir?« fragte Tweed.
    »Newman landet in zwei Stunden. Ist der Flughafen weit draußen?«
    »Nur zwanzig Minuten Fahrt vom Stadtzentrum.«
    Er wählte die lange Nummer. Als sich die Vermittlung meldete, gab er die Klappennummer bekannt und verlangte Laila Sarin zu sprechen. Sie würde natürlich mit einem Auftrag unterwegs sein.
    Nervös trommelten die Finger seiner Linken auf die Tischplatte und hielten plötzlich still. Die Verbindung war ausgezeichnet, und er erkannte ihre weiche, unverwechselbare Stimme.
    »Laila, hier Tweed aus London. Könnten Sie mir jetzt gleich einen Riesengefallen erweisen?«
    »Wie schön, von Ihnen zu hören. Mein Notizblock liegt bereit.
    Was kann ich tun?«
    Er faßte sich so kurz wie möglich. Sie sagte immer nur: »Ja, verstehe. Kein Problem.«
    Er beschrieb ihr Newman, nannte ihr die Daten des Fluges, warnte sie vor Newmans Schläue, und daß
er
einen Verfolger sehr bald entdecken würde. Sie machte einen ungewöhnlichen Vorschlag.
    »Könnte ich mich ihm nicht vorstellen, indem ich Ihren Namen dabei indirekt ins Gspräch bringe? Arbeitet er gern allein – oder wäre ihm unter den gegebenen Umständen nicht jede Hilfe willkommen? Er muß doch durch den Tod seiner Frau unter der Einwirkung eines Schocks stehen. Wir haben die Story in unserer heutigen Ausgabe.«
    »So?« Tweeds Hand krampfte sich um den Hörer. »Darf ich wissen, woher Sie die Information haben?«
    »Ein Foto wurde in unserer Redaktion abgegeben. Wir haben genug Fotos von Alexis Bouvet gesehen, so daß wir sie gleich erkannten. Und es war auch noch ein Text dabei. Also: kann ich Newman ansprechen, wenn er aus dem Flugzeug steigt?«
    »Können Sie rechtzeitig in Vantaa sein?«
    »Kein Problem. Ich brauche meinem Chefredakteur gegenüber bloß den Namen Robert Newman zu erwähnen, und er wittert sofort eine gute Story.«
    »Newman jagt Sie vielleicht zum Teufel«, warnte Tweed.
    »Oh, darauf bin ich vorbereitet. Ich kenne da einen netten Taxifahrer, der draußen wartet und ihm folgen wird, falls das passieren sollte.«
    »Laila, ich glaube, ich überlasse alles am besten Ihnen.«
    »Ich bin beim Flugzeug, Mr. Tweed. Sie können sich auf mich verlassen. Wie erreiche ich Sie?«
    Tweed gab ihr eine Nummer, nicht seine eigene, sondern eine, die laut Telefonbuch zu einer im Hause befindlichen Versicherungsgesellschaft gehörte. Er dankte ihr, legte den Hörer auf und schaute zu Monica hinüber.
    »Ihr Englisch ist also gut?« fragte Monica.
    »Viele Finnen sprechen ausgezeichnetes Englisch. Ein Volk von Realisten. Wer auf der Welt versteht schon ihre Sprache? Eine Form des Finno-Ugrischen, mit dem Ungarischen verwandt. Keiner weiß wirklich, woher diese beiden Völker kommen. Da gibt’s eine Menge Theorien. Nun, mein nächster Weg führt mich in Newmans Wohnung. Da muß doch irgendwas zu finden sein.«
    »Ich habe Ihnen Flugkarten nach Paris, Frankfurt, Genf und Brüssel besorgt. Viel Zeit bleibt Ihnen nicht, um die Nachmittagsmaschine nach Paris zu erreichen.«
    »Die Procane-Sache läßt mir für nichts mehr Zeit …«
    Als er Newmans Wohnung betrat, reparierte ein Mann gerade die Wohnungstür. Tweed ging weiter bis zum Eingang ins Wohnzimmer und verhielt den Schritt. Howard stand in der Mitte des Raumes, schlürfte Kaffee und schaute eher planlos um sich. Er hob grüßend die Tasse.
    »Das Mädchen im Tiefparterre hat das für mich

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