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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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seine Frau den Tod fand, sollte er zu großes Interesse an der Festung Toompea zeigen, verschwindet er für immer. Und die Welt wird glauben, er sei in Finnland verschwunden.«

32
    Zu dem Entschluß kam Tweed am nächsten Tag kurz vor dem Mittagessen, als er in seinem Schlafzimmer im
Grand Hotel
im Armsessel saß.
    »Geben Sie mir bitte eine Liste der täglichen Flugverbindungen mit Helsinki. Und von jetzt an brauche ich für jede Maschine eine Platzreservierung.«
    »Die Liste habe ich bereits – hier ist sie«, antwortete Ingrid und reichte ihm ein Blatt, auf dem Abflug- und Landezeiten verzeichnet waren. »Und wir brauchen Reservierungen für
zwei
Plätze«, ergänzte sie, während Tweed die Liste durchsah. »Ich komme mit.
    Ich kenne Finnland.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Sie sprang vom Bettrand, stand da und schaute auf ihn hinunter.
    Ihr Ton wurde heftig, sie sprach mit großer Eindringlichkeit.
    »Habe ich Ihnen nicht geholfen, wo ich konnte? Wenn ich schon nichts sonst bin, praktisch veranlagt bin ich. Ich kenne Skandinavien. Sie nicht! Ich bin hier geboren. Ich weiß, wie die Leute hier denken – ich sehe Dinge, die Sie nie bemerken würden. Ich will mit Ihnen gehen, Tweed, und ich
werde
es auch!«
    »Wenn Sie es sagen. Dann gehen Sie besser gleich und reservieren Sie beim SAS-Schalter in der Halle Plätze für die Flüge der Finnair. Butler hat im Moment für Sie die Überwachung von Helene Stilmar übernommen?«
    »Ja. Sie ist in ihrem Zimmer. Butler sitzt draußen bei den Aufzügen. Nield beschattet Stilmar, und Fergusson folgt Cord Dillon.«
    »Also, dann haben wir sie alle markiert.« Tweed blickte durch seine Brillengläser zu ihr empor. Etwas in seinem Gesichtsausdruck beunruhigte sie. Er wirkte jünger, entschlossener – so als stünde er vor der gefährlichsten Hürde.
    »Gibt’s ein Problem?« fragte sie.
    »Nennen Sie es Intuition, wenn Sie wollen – aber ich habe das Gefühl, daß die Krise bevorsteht.«
    »Krise?«
    »Ja. Das bedeutet, daß die ganze Procane-Geschichte nach hinten losgehen kann. Irgendeiner macht jetzt einen Zug – vielleicht noch heute. Einen Zug, um nach Finnland zu kommen. Stilmar, seine Frau, Cord Dillon, General Dexter. Einer von ihnen. Möglich, daß ich – daß wir noch heute nach Helsinki fliegen müssen.
    Außerdem mache ich mir Sorgen wegen Newman. Er ist zu allem imstande. Trotzdem, gehen Sie jetzt hinunter und erledigen Sie die Platzreservierungen. Für zwei, wie Sie vorgeschlagen haben.«
    Als sie gegangen war, saß Tweed ganz still in seinem Sessel. Die Beziehung zu Ingrid beschäftigte ihn. Mit all seiner Erfahrung vermochte er nicht auszuloten, was im Kopf der jungen Frau vorging. Aber auch was er selbst wollte, war ihm nicht klar.
    Draußen in der Halle saß gegenüber den Aufzügen zu Ingrids Überraschung Butler neben Nield. Sie beachtete die beiden nicht, drückte den Knopf und fuhr in die Halle hinunter, die beiden oben zurücklassend.
    »Sie wird sich fragen, was ich hier mache«, bemerkte Nield und drehte seine Schnurrbartenden, während die Lifttüren sich schlössen. »Sie weiß nicht, daß Stilmar seine Frau besucht. Merkwürdig, daß sie zwei getrennte Zimmer in verschiedenen Etagen haben.«
    »Kommt vor«, erwiderte Butler leise, dabei die Tür von Helene Stilmars Zimmer im Auge behaltend. »Vielleicht kommen Sie nicht allzu gut miteinander aus. Politiker haben ihr Privatleben, ihre privaten Probleme – ganz wie wir anderen auch.«
    »Was mir echt Sorgen macht«, äußerte sich Nield, »ist, daß wir uns so lausig abschirmen. Läßt Tweed immer die Zügel so schleifen?«
    »Nein.«
    »Allmächtiger! Er wohnt im ersten Stockholmer Hotel – setzt sich praktisch ins Auslagenfenster. Benützt sein Zimmertelefon für alle Arten von Anrufen. Er kann nicht vergessen haben, daß alle diese Gespräche über die Telefonzentrale laufen. Oder er hat seinen Mumm verloren, ist zu lange weit weg vom Schuß gewesen. Sag mal, Harry, verstehst du das?«
    »Nein.«
    »Ist es vielleicht diese Schwedin – Ingrid? Ist er in sie verknallt?
    Und noch was – er läßt sie alles mit anhören. Sie ist kein Profi. Ich weiß, du hast mir gesagt, er hat sie schon früher mal eingesetzt – aber sie ist keine von uns. Noch lausigere Abschirmung. Was heißt lausig? Überhaupt keine Abschirmung! Und was ist mit diesem finnischen Mädchen, dieser Laila, die er versuchen läßt, Newman zu beaufsichtigen? Wieviel weiß sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hör zu, Harry. Du hast

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