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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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anderswo als ihre Helfer?«
    »Das ›Grand Hotel‹ liegt zentraler.«
    In Wahrheit beherzigte er Monicas Warnung, daß Ingrid Gefahr drohen mochte. Und das war auch nur die halbe Wahrheit, wie er vor sich zugab. Er brach eine seiner eisern gepflogenen Regeln im Außendienst, weil er in Ingrids Nähe sein wollte.
    »Dieser Mann, den Sie in Karlavägen 72 C hineingehen sahen«, sagte er, wieder zum Geschäftlichen zurückkehrend. »Ich habe hier einige Fotos. Schauen Sie, ob Sie ihn – oder sonst jemanden – auf den Bildern erkennen.«
    Er öffnete seine Aktentasche und brachte einen großen Umschlag ans Licht. Er entnahm ihm mehrere Hochglanzkopien und breitete sie auf dem niederen Couchtisch aus.
    Ingrid las sie nacheinander auf und nahm eine charakteristische Haltung ein, an die Tweed sich noch gut erinnerte. Sie hatte ein wandlungsfähiges Gesicht. Sie legte den Kopf schief und besah sich mit ernster Miene die Bilder. Ihr zarter Körper erstarrte in der Bewegung.
    »Das ist die Stilmar, der ich vom Flughafen aus folgte.«
    Sie reichte ihm das Bild hin, das seine Männer von Helene gemacht hatten. Sie hielt in der Halle des
Dorchester
einen Blumenstrauß umfaßt. Eine ihrer schlanken Hände suchte nach dem Geschenkkärtchen.
    »Ja, das ist sie«, sagte Tweed zustimmend. »Noch jemand?«
    Bilder von Helenes Mann waren mit anderen Fotos vermischt, die Tweed willkürlich ausgewählt hatte. Ingrid ging die Sammlung durch und hielt plötzlich inne. Sie beugte sich vor, so daß Tweed nur noch ihre dunkle Haarkrone sehen konnte, und hielt ein Bild unter die Lampe, um es deutlicher sehen zu können.
    »Das ist der Mann, von dem ich drei Aufnahmen in der Kamera habe, der Mann, der sich mit ihr im Hause Karlavägen 72 C getroffen hat und sie vor dem Fenster leidenschaftlich umarmte, wie ich Ihnen erzählte.«
    »Lassen Sie mich sehen.«
    Tweed schaute das Bild an. Er wollte fast fragen, ob sie sicher sei. Aber es war schließlich Ingrid, mit der er redete. Er war sehr gut getroffen, der Mann auf dem Bild, der zu jenem Haus auf dem Karlavägen gekommen war. Es war Cord Dillon, Vizedirektor der CIA.

19
    »Das ist jetzt das Vorfeld«, sagte Tweed.
    »Und was bedeutet das?« fragte Gunnar Hornberg, Chef der SAPO, der schwedischen Geheimpolizei.
    »Daß Schweden die letzte Etappe darstellt, von der aus Adam Procane ins Niemandsland Finnland hinüberwechselt. Wir müssen ihn – oder sie – aufhalten.«
    »Für eines ist immer garantiert, wenn Sie kommen«, erklärte Hornberg. »Viel Aktivität – um nicht zu sagen Aktion.«
    Es war nach zehn Uhr abends. Nach dem Abendessen in Ingrids Hotelzimmer und dem Bestellen eines Zimmers im
Grand Hotel
war Tweed im Taxi zum Polizeipräsidium in dem neuerbauten Gebäudekomplex an der Polhemsgatan gefahren.
    Vor drei Jahren fertiggestellt, war das riesige, siebenstöckige Gebäude als Erweiterung des alten Gebäudes auf dem Kungholmsgatan errichtet worden. Der Eingang zur kriminalpolizeilichen Abteilung blickt auf einen großen Park. In diesem Haus befindet sich in diskreter Abgeschiedenheit das Büro des SAPO-Chefs in der vierten Etage.
    Typisch für seinen Benutzer ist das Büro ohne jeden Zierat. Der längliche Raum wird beleuchtet durch von der Decke hängende, abgeschirmte weiße Leuchtstoffröhren. Die Einrichtung ist karg und streng, Stühle mit harter Lehne, an den Wänden stählerne Aktenschränke.
    Gunnar Hornberg war achtundfünfzig, stark gebaut, mit einer Mähne dichten grauen Haars auf dem massigen Schädel. Die Brille hatte er über die hochgewölbte Stirn geschoben. Seine grauen Augen verrieten Schläue und zugleich Freundlichkeit, es waren die Augen eines Mannes, der den Menschen in allen seinen Spielarten, Gutes und Böses gesehen hatte.
    »Wie gewöhnlich, Tweed«, bemerkte er, »sind Sie mir drei Sprünge voraus – und ich sitze hier und versuche Sie einzuholen. Wir geben auf sie alle acht – diese Amerikaner –, wie Sie gebeten haben.«
    »Und wer fällt unter Ihre Bezeichnung ›alle‹?«
    »Sind wir wieder soweit?« Hornberg lächelte. »Spiele spielen.
    Spielen wir also. Stilmar, Sicherheitsberater des Präsidenten.
    Cord Dillon vom CIA. Und General Paul Dexter. Drei Kandidaten, wie Sie sagten, für die Rolle des Adam Procane.«
    »Sie haben einen vierten Kandidaten ausgelassen.«
    »Schon wieder. Und ich bemerkte, daß Sie ›oder sie‹ sagten.
    Geheimnis über Geheimnis.«
    »Kandidat Nummer vier: Helene. Frau von Stilmar. Einstige Verbindungsfrau zwischen

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