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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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State Department und Pentagon. Ein heikler Posten, meinen Sie nicht auch?«
    »Tue ich. Aber Sie wollen auf etwas hinaus. Ich kenne Sie. Wie paßt diese Helene in die Procane-Sache?«
    »Sie kam heute nachmittag, von Heathrow kommend, auf dem Flughafen Arlanda an, nahm ein Taxi zum ›Grand Hotel‹, lud ihr Gepäck – eine ganze Menge – in ihrem Zimmer ab. Später dann stattete sie dem Haus Karlavägen 72 C einen heimlichen Besuch ab. Wer wohnt dort, frage ich mich? Auf dem Namensschild der Wohnung in der dritten Etage steht ein B. Warren verzeichnet.«
    »Bruce Warren«, sagte Hornberg wie aus der Pistole geschossen.
    »Hauptagent des CIA für Skandinavien. Hat irgendein harmloses Pöstchen an der Ami-Botschaft. Bloß als Deckmantel. Er könnte Cord Dillon seine Wohnung geborgt haben. Wir haben Dillon bei seiner Einreise über den Flughafen Arlanda registriert«, fügte er beiläufig hinzu. »Wir folgten ihm zu der von Ihnen erwähnten Adresse auf dem Karlavägen. Was uns verwirrte, denn wir erwarteten, er werde sich zu seiner Botschaft im Diplomatenviertel – nicht weit vom Hotel ›Diplomat‹, wo Sie ursprünglich absteigen wollten – begeben.«
    »Es waren also Ihre Leute, die mir folgten?«
    »Wie Sie sehen, Tweed, bin ich jetzt nur noch zwei Sprünge hinter Ihnen. Aber diese Helene Stilmar ist uns durch die Maschen geschlüpft. Ist sie vielleicht zufällig eine Brünette? Meine Leute haben mit einem solchen Mädchen in der Nähe von Nummer 72C gesprochen, das sagte, sie habe ihren Volvo nicht starten können.«
    »Die Beschreibung stimmt nicht«, antwortete Tweed mit ausdruckslosem Gesicht. »Da haben Ihre Leute einer ganz unschuldigen Person einen Schrecken eingejagt.«
    »Ich glaube nicht, daß wir jemandem einen Schrecken eingejagt haben. Meine Leute trugen Polizeiuniform. Eine sehr nützliche Verkleidung. Kommen sie in eine ruhige Gegend – wie Karlavägen bei Nacht –, machen Sie sich in keiner Weise verdächtig. Was haben Sie da für mich?«
    Tweed zog seinen Briefumschlag aus der Tasche. Er suchte das Foto von Helene Stilmar heraus und gab es Hornberg. Der Schwede klappte die Brille auf seine große, kräftige Nase herunter, betrachtete das Bild eingehend und brummte, dabei durch ein Nicken seinen Gefallen bekundend.
    »Ich würde sagen, das ist eine Mordsfrau.«
    »Sie wurde gesehen, wie sie Cord Dillon mit ihren Armen umfangen hielt – bevor sie daran dachten, die Vorhänge zuzuziehen.«
    »Aha.« Hornberg lugte über seine Brille hinweg zu Tweed. »Sie haben ein Verhältnis. Sie sind diskret – eine Frau wie sie ist das.
    Sie kommen nach Schweden, wo keiner es erfährt.«
    »Oder aber einer benützt den anderen – um auf dem Weg nach Rußland über die finnische Grenze zu wechseln.«
    »Was für abwegige Gedanken Sie doch haben, mein Lieber!«
    »Die Sache, um die es geht, ist abwegig.«
    »Ihr Beobachter hat dieses intime Schauspiel mitverfolgt?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Bevor ich es vergesse, beschäftigen wir uns mit etwas anderem, etwas Wichtigem.« Hornberg drückte einen Schalter auf seiner Wechselsprechanlage nieder und sprach dann auf englisch. »Sie können jetzt hereinkommen, bitte. Mr. Tweed ist hier.«
    Die Tür öffnete sich, und ein Mann mit rundlich-dickem Gesicht, Brille und Pfeife im Mund kam herein. Er sah aus wie einer von Dickens’ Pickwickiern, und Tweed, der sich umgewendet hatte, mochte ihn vom ersten Augenblick an.
    »Das ist Peter Persson, ein besonders lieber Mensch«, stellte Hornberg ihn vor. »Und das ist Mr. Tweed. Persson ist mein Lieblingsbluthund«, fuhr Hornberg fort, »der beste Schnüffler, den ich je gekannt habe. Außerdem ein großartiger Leibwächter.
    Er gehört Ihnen, solange Sie in Schweden sind – Anruf genügt. Ich hätte es nicht gern, wenn Ihnen was zustieße, Tweed. Und das hier« – er drückte eine seiner Fingerspitzen gegen die linke Seite seiner großen Nase – »riecht nach Gefahr. Russische Agenten überwachen alles, was in Arlanda ankommt. Sie wissen wahrscheinlich bereits, daß Sie hier sind, Tweed.«
    »Danke. Ich werde daran denken. Arbeiten Sie im Team?« fragte Tweed Persson.
    »Nie! Immer allein. Auf diese Weise brauche ich mich um niemanden zu sorgen außer um das Ziel, hinter dem ich her bin, und um mich selber.«
    Interessant, dachte Tweed – er hatte sich selbst erst an zweiter Stelle genannt. Dieser Mann war ein Profi. Perssons Blick hatte ihn seit seinem Eintreten nicht losgelassen. Tweed erkannte, daß

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