Der Ultimative Ratgeber Für Alles
einen Krach!« Da hat er Recht.
Ich sage: WER LÄRMT, HAT UNRECHT. SCHNAUZE HALTEN UND NICHT JEDEM SEINE MEINUNG KUNDZUTUN KANN AUCH AUSDRUCK VON EDLER GESINNUNG SEIN! So steht es schon im Grundgesetz. Und wenn nicht, gehört das schnellstmöglich geändert. Was Kant versäumt hat zu schreiben, ist: »Handle so, dass der Pegel deines Handelns in Dezibel gemessen dergestalt geartet ist, dass das Hören deines Handelns jederzeit sittlichen Ansprüchen genügt, das heißt dass der Luftdruck deines Redens dem Inhalt deiner Rede kongruent zu sein hat.« Mit anderen Worten: Es spricht nur, wer was weiß. Leider sucht man solcherlei Sittlichkeit meistenteils vergeblich.
Kant erfand seinen Imperativ 1785 im Rahmen seiner »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten«. Leider sind die Sitten seitdem auf dem Postweg verloren gegangen.
Natürlich ist die Klage über den Moralverfall so alt wie die Moral selbst. Die Sitten ändern sich, und nur selten sind darüber auch jene erfreut, die von den alten Sitten profitiert haben. Die sexuelle Befreiung beispielsweise war für die katholische Priesterschaft schon deshalb unangenehm, weil jede Form der Lebensfreude eine Bedrohung darstellte für die, die im Jammertal des Lebens vom Trostspenden leben.
Sexualität, das musste selbst die Kirche anerkennen, war zur Aufrechterhaltung des Lebens nicht ganz unwichtig. Doch sollte sie im besten Falle unbemerkt stattfinden, also in der Ehe oder im hinteren Winkel der Sakristei. Psssst!
Und Metaphysik gibt es hauptsächlich in der Spalte Horoskop, in der Wassermännern dazu geraten wird, sich einem neuen Lebenspartner nur gegen Bargeld hinzugeben, weil sich Neptun im Jupiter verhakt hat. Das ist schade. Denn grundsätzliches Nachdenken über das Geistige, das Wesen des Seins und seine Werdung ist nichts Esoterisches. Es fehlt nur meist die Zeit zum tiefen Gedanken, weil man nach der Schicht noch Möhren kaufen muss und um drei der
Klempner vor der Tür steht, der natürlich auch um Vier noch nicht da ist, weil es sich um fünf nicht mehr lohnt.
Deshalb wird Sinnsuche heute gern mit mundgeblasenen Handtaschen und selbstgestrickten Teekochern assoziiert. Zu Unrecht! Die Norm an sich sollte zeitlich und inhaltlich dem Sinn folgen und nicht umgekehrt. Also sollte die Norm vorausgehen. Der Sinn ist: Überleben. Dem folgt die Norm. Es gilt: Im Brandfall orientiert man sich an den grünen Notausgangszeichen. Ich gehe vor. Frauen und Kinder folgen. Die Kerle sollen gucken, wo sie bleiben.
ZWISCHENBILANZ
Bisher angesprochen wurden die Bereiche Religion, Ethik, Recht, Völkerkunde, Psychologie und Zwiebelkörbe. Es wurde deutlich: Der Mensch weiß nichts, macht aber viele Worte, meint am Ende, er hätte Recht und stirbt dann an Leberzirrhose. Besser wäre, der Homo sapiens würde sein Primatentum ausleben und seine sozialen Konflikte beim Faustkampf im kleineren Kreise oder durch Geschlechtsverkehr lösen, wie es die Bonobos tun, die mit uns immerhin über 99 Prozent ihrer genetischen Grundlage teilen. Der Unterschied von weniger als einem Prozent ist ausschließlich ästhetischer Natur und betrifft die Behaarung. Der Mensch stolpert ja weitgehend haarlos auf der Erde herum, wenn man von einzelnen Exemplaren absieht, deren animalischer Pelz den tierischen Ursprung der Hominiden karikiert. Aber Haarlosigkeit allein ist kein Grund zur Arroganz.
Vielleicht werden irgendwann einmal Roboter die Weltherrschaft übernehmen - und die Menschen auf den zweiten Platz verweisen, aufgrund ihrer geistig-maschinellen Überlegenheit und weil sie sich frei von hormoneller Verwirrung Nachkommen konstruieren können. Die ersten Exemplare menschenähnlicher Maschinen ersetzen noch keinen vollständigen Lebenspartner, ermöglichen aber bereits ein partnerschaftliches Miteinander auf Basis von Toleranz und Verständnis.
Der Mensch schwirrt in etwa so sinnlos durch den Kosmos wie ein Rabenvogel, benutzt wie dieser Werkzeuge zur Nahrungsmittelversorgung, hält sich aber für überlegen, weil er in der Lage ist, die Lüge seines Überlegenseins in Worte zu fassen. Da der Mensch denkt, dass Bewusstsein auf der Fähigkeit sprachlicher Benennung beruht, hat das Tier, da es keine Sprache kennt, nur wenig Möglichkeiten, dagegen zu argumentieren.
Insofern hat es der Mensch geschafft, sich selber vorzugaukeln, er sei die Krone der Schöpfung. Dabei hat er aber schon einige Niederlagen einstecken müssen. Die früheren Menschen hielten die Erde für den Mittelpunkt des
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