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Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Titel: Der Ultimative Ratgeber Für Alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Nuhr
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machtlos.
    Viele Menschen glauben, Menschliches Handeln begründe sich in Für und Wider, also argumentativ. Das ist natürlich Unsinn. Es gibt exakt zwei Ursachen, die menschliches Handeln auslösen:
    - Botenstoffe lösen über Nervenbahnen Muskelkontraktionen aus.
    - Geld.
    Die Geschichte der Menschheit ist nicht, wie der Laie denkt, die Geschichte menschlicher Taten, sondern eine Ursachenkette, die sich durch Mittelzuteilung erklären lässt. Gelder werden bewilligt. Und dann ist nichts mehr zu machen. Dann muss das Ding auch durchgezogen werden.
    Dafür gibt es in der Geschichte viele Beispiele. Der Mensch gab sein Nomadendasein nach der letzten Eiszeit im Grunde nur deshalb auf, weil er eine Baugenehmigung bekommen hatte - inklusive Fördermittel für den energieoptimierten Lehmhüttenbau. Und es gibt Historiker, die behaupten, Adolf Hitler wäre wahrscheinlich Postkartenmaler geworden, wenn der beantragte Zweite Weltkrieg inklusive der Abrissgenehmigung für die gesamte zivilisierte Welt nicht genehmigt worden wäre und in der Folge die Gelder für den Selbstvernichtungskrieg in die Entwicklungshilfe geflossen wären.
    Hannibal hätte die Alpen sicher lieber mit Geländewagen überquert. Aber die Elefanten waren ihm halt bewilligt worden. Die Völkerwanderung war wahrscheinlich auch nur eine unausgegorene Idee der damaligen Einwanderungsbehörden. Und die Hexenverbrennung könnte ein vom Umweltamt gefördertes Pilotprojekt gewesen sein - zur Förderung erneuerbarer Energien.
    Es ist erstaunlich, was sich entwickelt, wenn einmal Entwicklungsgelder zur verfügung stehen. Der Mensch hat sich in Folge ausgeklügelter Entwicklungsmaßnahmen und Projektförderung nicht nur Sprache und Zivilisation erarbeitet, sondern auch Dinge erfunden, die es vorher gar nicht gab (was bei neuen Erfindungen zugegebenermaßen häufiger der Fall ist!). Ich möchte nur einige Beispiele nennen: Dampframme, Hornhauthobel und Laubsauger. Und nicht nur das! Auch Zivilisation, Logik, Ethik, Voodoo, Horoskop, Kreuzworträtsel, Kleinanzeigen und Werbebeilagen. Was der menschliche Geist in seiner Geschichte ausgeklügelt hat, übersteigt mit Sicherheit alle Erwartungen seiner Vorfahren, also der Halbaffen und Berggorillas.
    Wie hat er das gemacht? Langsam, aber sicher. In seinen Anfangsstadien war auch der Mensch Bakterie. Dann wurde er Fisch, Reptil, Säuger, Affe und am Ende Pförtner, ökotrophologe oder Bundespräsident. Das muss noch nicht das Ende sein. Vielleicht geht es ja auch wieder zurück. Vielleicht wird irgendwann auch mal eine Amöbe Präsident. Man sollte immer offen sein und niemanden ohne Kenntnis der Person von öffentlichen Ämtern ausschließen.
    Eine Amöbe könnte, wenn sie aufgrund von Rasse, Religion oder Herkunft ausgeschlossen wird, sogar auf das Antidiskriminierungsgesetz pochen. Leider aber ist auch in unserem Rechtsstaat Recht haben immer noch etwas anderes als Recht bekommen. Im Zweifel wird ein Einzeller große Schwierigkeiten haben, anwaltliche Hilfe zu erhalten, schon weil er beim Betreten einer Kanzlei nur selten bemerkt wird. Am ehesten wird eine Bakterie Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie eine ordentliche Halsentzündung auslöst. Ob das vor Gericht Vorteile bringt, bleibt ungewiss.
    Auch eine Amöbe kann höhere Aufgaben bewältigen, wenn man sie nicht allein lässt im Straßenverkehr. Und für eine Neujahrsansprache braucht man weder Extremitäten noch einen Führerschein.
    Dennoch: Auch wenn die Unterscheidung zwischen höherem und niederem Leben reaktionär, ja vielleicht sogar faschistisch erscheint, sollte doch erlaubt sein, den Menschen, verglichen mit Einzellern, als höhere Lebensform anzusehen, ja ihm aufgrund seiner höheren Positionierung eine bevorzugte Behandlung im Kampf um den Präsidententhron zukommen zu lassen. Ich weiß, dass ich mich mit diesen Standpunkt angreifbar mache.
    Eugenik, Genetik, Euthanasie: Eine unerfreuliche Assoziationskette. Wir sollten, um an dieser Stelle keine schlechte Laune zu bekommen, kurz innehalten und für einen Moment an etwas Angenehmeres denken. Vorschläge:
    - Thunfischcarpaccio
    - Puddingbrezel
    - Eierschwammerl
    - halbes Schwein auf Toast
    Ich muss feststellen: Man sollte nicht schreiben, wenn man Hunger hat.
    Kritiker werden vielleicht nicht zu Unrecht empört fragen: Ist es schon wieder so weit, dass wir zwischen wertem und werterem Leben unterscheiden? Jawohl. Ich gebe zu, an dieser Stelle einem zweifelhaften Elitedenken das Wort zu reden. Aber

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