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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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reden schien, antwortete Gracie nicht. Stattdessen versuchte sie, die Tatsache zu begreifen, dass dieser Mann ausgerechnet sie – die letzte dreißigjährige Jungfrau auf dem Planeten Erde – für eine Stripperin gehalten hatte!
    Es war peinlich.
    Es war beängstigend.
    Und es war berauschend!
    Der Mann beäugte sie kritisch. »Das letzte Mädchen, das Stella vorbeigeschickt hat, war als Nonne verkleidet gewesen. Bobby Tom lacht für sein Leben gerne. Immerhin hatte
sie mehr Make-up getragen. Bobby Tom mag seine Frauen stark geschminkt. Du solltest jetzt besser gehen und dich noch etwas aufmöbeln.«
    Es war höchste Zeit, diesem Missverständnis ein Ende zu bereiten. Sie räusperte sich. »Wie es sich fügt, Herr …«
    »Bruno. Bruno Metucci. Ich habe noch unter Bert Somerville für die Stars gespielt. Natürlich habe ich niemals das Format von Bobby Tom besessen.«
    »Verstehe. Aber Tatsache ist …«
    Lautes weibliches Gekreische von der heißen Quelle lenkte sie ab. Sie beobachtete Bobby Tom, der die Ansicht der Frauen genoss, die sich zu seinen Füßen tummelten, während in der Ferne die Lichter des Lake Michigan durch das Glasfenster zu sehen waren. Ein paar Sekunden lang hatte sie die Vorstellung, er würde schweben, wie ein kosmischer Cowboy in seinem Stetson, den Stiefeln, dem Bademantel. Er schien nicht jemand zu sein, den die Gesetze der Schwerkraft wie den Rest der Menschheit auf die Erde bannte. An seinen Stiefeln schien er unsichtbare Sporen zu tragen, Sporen, die eine übernatürliche Geschwindigkeit kreieren konnten und ein funkelndes Feuerwerk in Gang setzten, das alles, was er tat, überlebensgroß machte.
    Eine Frau erhob sich aus der blubbernden heißen Quelle. »Bobby Tom, du hast doch versprochen, dass ich das Quiz noch einmal wiederholen darf.«
    Da sie laut gesprochen hatte, klatschten mehrere der Gäste Beifall. Wie von Geisterhand bewegt, drehten sich alle Bobby Tom zu und warteten auf seine Reaktion.
    Bobby Tom, mit der Zigarre und der Bierflasche in einer Hand, steckte die andere in seine Bademanteltasche und betrachtete sie besorgt. »Bist du dir auch sicher, dass du bereit bist, Julie, Liebling? Du weißt doch, du hast nur zwei Chancen. Und das letzte Mal hast du einen von Eric Dickersons Rekorden um hundert Meter verfehlt.«

    »Ich bin mir sicher. Ich habe wahnsinnig gepaukt.«
    Julie sah aus, als ob sie für Bademode auf dem Titelblatt einer Sportzeitschrift Modell stehen würde. Als sie sich aus dem Wasser stemmte, fiel ihr ihr nasses blondes Haar wie blasse Schleifen über die Schultern. Sie setzte sich auf den Bassinrand. Ihr Badeanzug bestand aus drei kleinen türkisfarbenen Dreiecken, die von leuchtendem Gelb eingefasst waren. Gracie war sich wohl bewusst, dass viele ihrer Bekannten einen derart offenherzigen Bikini abgelehnt hätten. Doch war sie der Meinung, jede Frau sollte aus ihren Vorzügen Nutzen schlagen und fand deshalb das Mädchen wunderschön.
    Jemand stellte die Musik leiser. Bobby Tom saß auf einem der Felsen und legte seinen Schlangenlederstiefel über das bloße Knie. »Komm her und gib mir ein Küsschen. Und enttäusche mich diesmal nicht. Schließlich bin ich wild dazu entschlossen, dich zu Frau Bobby Tom Denton zu machen.«
    Während Julie seiner Bitte nachkam, blickte Gracie Bruno fragend an. »Er stellt ihnen Quizfragen über Football?«
    »Aber sicher doch. Schließlich ist Football Bobby Toms Leben. Er hält nicht viel von Scheidungen, und er weiß, er könnte niemals mit einer Frau glücklich sein, die das Spiel nicht begreift.«
    Während Gracie diese Information zu verdauen versuchte, küsste Bobby Tom Julie, dann tätschelte er ihren nassen Hintern und schickte sie wieder an den Bassinrand zurück. Die Gäste hatten sich mittlerweile alle versammelt, um sich das Spektakel anzusehen. Gracie nutzte die Chance, dass Bruno ebenfalls vollkommen gebannt war, und stieg ein paar Stufen weiter nach oben, um nur nichts zu verpassen.
    Bobby Tom legte seine Zigarre in einem breiten Aschenbecher aus Onyx ab. »Also gut, meine Liebe. Lass uns mit den quarterbacks anfangen. Wer von den dreien, Terry
Bradshow, Len Dawson oder Bob Griese, hatte die höchste Prozentzahl abgeschlossener Läufe? Wie du siehst, bemühe ich mich, diese Sache sehr einfach zu halten. Ich frage dich nicht nach der genauen Prozentzahl, sondern lediglich danach, wer die höchste Prozentzahl erreicht hat.«
    Julie warf ihre nassen Haare über die Schulter und lächelte ihn selbstsicher an.

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