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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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aggressiver verfolgen müssen.«
    »Willst du allen Ernstes die Leute davon überzeugen, wir seien verlobt?« Ihre Stimme wurde geradezu quietschig, als
ihre Hoffnungen zu keimen begannen, doch dann brach sie ab, als ihre Selbstschutzinstinkte sich meldeten. Fantasien hatten im Traum stattzufinden, nicht im Leben. Für ihn würde es ein Spiel sein, für sie nicht.
    »Das sagte ich doch, nicht wahr? Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denken magst, bin ich nicht nur in meine eigene Stimme verliebt. Für den Rest meines Aufenthaltes in Telarosa bist du die zukünftige Frau Bobby Tom.«
    »Ausgeschlossen! Und bitte benutze diese Ausdrucksweise nicht länger. Frau Bobby Tom! Als ob eine Frau, die dich heiratet, nichts weiter wäre als dein Anhängsel!«
    Er stieß einen lang gezogenen, übertriebenen Seufzer aus. »Gracie … Gracie … Gracie … Jedes Mal, wenn ich glaube, dass wir einander verstanden haben, beweist du mir das Gegenteil. Der wichtigste Aspekt deiner Arbeit als meine persönliche Assistentin ist es, sicherzustellen, dass ich während meines Aufenthaltes hier ein wenig Frieden und Ruhe genießen darf. Wie soll das aber der Fall sein, wenn Hinz und Kunz, die mich von Geburt an kennen, mir irgendeine ungebundene Frau vorstellen wollen?«
    Wie zur Bekräftigung dieser Tatsache klingelte es an der Tür. Er ignorierte die Klingel genauso wie er das Telefon ignoriert hatte. »Lass mich dir etwas erklären. Genau in diesem Moment gibt es mindestens ein Dutzend Frauen zwischen Telarosa und San Antonio, die sich einzuprägen versuchen, in welchem Jahr Joe Theisman im Pro Bowl gespielt hat und wie viele Yards ein Team als Strafe aufgebrummt bekommt, wenn der Captain nicht da ist, wenn die Münze geworfen wird. So ist es nun mal in dieser Gegend hier üblich. Ohne nachzusehen, kann ich mit fast hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass in dieser Minute eine Frau vor der Tür steht oder aber jemand, der mir eine Frau vorstellen möchte. Wir befinden uns nicht in Chicago, wo ich eine gewisse Kontrolle darüber ausübe, mit welchen Frauen
ich mich treffe. Das hier ist Telarosa, und diese Menschen glauben, mich zu besitzen.«
    Sie appellierte an seine Vernunft. »Aber kein Mensch bei Verstand wird glauben, dass du mich heiraten wirst.« Beide wussten, dass dies der Wahrheit entsprach. Warum also dann das Kind nicht gleich beim Namen nennen?
    Das Klingeln hörte auf, stattdessen trommelte derjenige gegen die Tür. Bobby Tom regte sich nicht. »Wenn wir dich ein wenig aufpeppen, werden sie es glauben.«
    Sie sah ihn misstrauisch an. »Was meinst du mit ›aufpeppen‹?«
    »Genau das, was ich gesagt habe. Wir werden zu einer dieser – wie heißen sie doch gleich – Vorher-Nachher-Verwandlungen gehen, wie sie auch in Oprah’s Show gezeigt werden.«
    »Was weißt du denn über Oprah’s Show ?«
    »Wenn du so viele Tage in Hotelzimmern verbracht hast wie ich, würdest du auch sehr gut darüber Bescheid wissen, was den Tag über im Fernsehen gesendet wird.«
    Sie hörte die Belustigung in seiner Stimme. »Das ist dir überhaupt nicht ernst. Du willst dich nur dafür revanchieren, dass ich deine weiblichen Gäste in den Container gebeten habe.«
    »Noch nie war mir etwas derart ernst. Der heutige Tag ist lediglich ein Beispiel dafür, wie die nächsten paar Monate hier aussehen werden, wenn ich keine echte Verlobte an meiner Seite vorweisen kann. Außer uns gibt es nur einen Menschen, der die Wahrheit wissen muss, und das ist meine Mutter.« Der Lärm an der Tür hatte endlich nachgelassen, und er ging zum Telefon. »Ich werde sie gleich anrufen, um sicher zu sein, dass sie mitspielt.«
    »Warte! Ich habe doch noch gar nicht zugestimmt, dass ich mitspiele.« Doch sie wollte es nur zu gerne. Oh mein Gott, wie sehr sie es wollte! Sie verbrachte so wenig Zeit mit
ihm, dass jede Sekunde teuer war. Und sie hegte keinerlei Illusionen über seine Gefühle ihr gegenüber, also war sie nicht in Gefahr, die Realität mit der Illusion zu vermengen. Sie erinnerte sich an ihr eigenes Versprechen, dass sie mehr geben als nehmen wollte. Zum zweiten Mal an diesem Tag entschied sie sich für das Risiko.
    Er warf ihr jenen herausfordernden Blick zu, der besiegelte, dass er die Schlacht gewonnen hatte. Sie dagegen mochte ihn zu gerne, um seine Charakterschwäche noch dadurch zu unterstützen, dass er sich in allen Dingen durchsetzte. Sie trat dicht vor ihn und verschränkte die Arme.
    »Also gut«, sagte sie mit tiefer, bestimmter

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