Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Lektion über unangemessenes Scherzen? Sie unterdrückte ihre Belustigung und ein interessanter Gedanke schoss ihr durch den Kopf.
    »Bobby Tom, macht dich diese Liebesszene möglicherweise etwas nervös?«
    Er blieb abrupt stehen. »Nervös? Ich? Komm hierher und hauch mich an. Sicher hast du wieder eine Weinschorle gekippt.« Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Lass dir gesagt sein, dass ich in meinem Leben schon mehr Liebesszenen erlebt habe, als die meisten Männer sich auch nur zu erträumen wagen.«
    »Aber nicht vor der Kamera. Und nicht mit einer ganzen Meute, die dir dabei zusieht.« Plötzlich besorgt hielt sie inne. »Oder hast du das schon?«
    »Natürlich nicht! Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn. Das geht dich überhaupt nichts an! Die Sache ist ganz einfach die, solange ich dieses Idiotending hier drehe, habe ich nicht die geringste Absicht, selbst wie ein Idiot auszusehen.« Er schob ihr das Manuskript hin. »Hier. Fang an mit ›Für deine Muskeln sollte man eigentlich eine Genehmigung beantragen müssen‹.« Er blickte sie missmutig an. »Und keine auch nur ansatzweise sarkastischen Bemerkungen über den Dialog, hast du mich verstanden?«
    Sie unterdrückte das Bedürfnis zu grinsen. Vor dieser Liebesszene hatte er tatsächlich Muffensausen. Als sie sich gegen die schmale Küchenarbeitsplatte lehnte, fühlte sie sich bereits um einiges beschwingter als noch vor wenigen Minuten.
    Nachdem sie die richtige Stelle im Manuskript gefunden hatte, betonte sie den ersten Satz so sinnlich und lasziv wie nur möglich. »Für deine Muskeln sollte man eigentlich eine Genehmigung beantragen müssen.«
    »Warum sprichst du denn so komisch?«

    »Wieso? Ich schauspielere.«
    Er rollte mit den Augen. »Du musst den blöden Dialog nur lesen.«
    »Er ist nicht unbedingt blöd. Manche Leute könnten ihn als Provokation empfinden.«
    »Wir wissen beide, dass er blöd ist. Jetzt mach doch endlich.«
    Sie räusperte sich. »Du siehst selbst so aus, als ob man für dich eine Genehmigung beantragen müsste.«
    »Du musst es nun auch nicht gerade so lesen, als lägst du im Koma.«
    »Du weißt nicht, wie es in deinem Text weitergeht, nicht wahr? Deswegen musst du an mir herummeckern.«
    »Ich denke nach.«
    »Anstatt mich zu kritisieren, hättest du doch genauso gut sagen können: ›Gracie, Liebling, ich habe meinen nächsten Satz vergessen. Könntest du mir ein wenig helfen?‹«
    Bei der Nachahmung seines Akzents musste er lachen. Er ließ sich auf die Couch fallen. Sie war viel zu schmal für seine langen Beine, und er stützte seine Füße, die in dicken weißen Socken steckten, gegen die Wand. »Tut mir Leid, Gracie. Du hast Recht. Jetzt gib mir schon einen Anhaltspunkt.«
    »Du sagst: ›Du siehst aus wie …‹«
    »Jetzt erinnere ich mich. ›Du siehst selbst aus, als ob man für dich eine Genehmigung beantragen müsste.‹ Verdammt, seine Antwort ist noch blöder als ihre. Kein Wunder, dass ich sie mir nicht merken kann.«
    »Nicht so blöd wie der nächste Satz. ›Warum durchsuchst du mich nicht und findest heraus, wer ich bin.‹« Besorgt sah sie von der Seite auf. »Du hast Recht, Bobby Tom, das ist wirklich blöd. Offenbar mögen Drehbuchautoren Liebesszenen auch nicht mehr als du. Der Rest des Manuskripts ist zumindest viel besser geschrieben.«

    »Habe ich dir doch gesagt.« Er lehnte sich auf der Couch zurück. »Vermutlich muss ich einen von diesen hysterischen Filmstaranfällen bekommen, von denen man immer in der Presse liest. Dieser Absatz muss umgeschrieben werden.«
    »Dazu fehlt die Zeit.« Sie schaute wieder auf das Manuskript. »Weißt du, die Sache könnte eigentlich klappen, wenn ihr beide die Szene nicht allzu arglos spielt und den Text mit einem Lächeln sagt. Schließlich wisst ihr beide, wie albern es ist. Es ist doch nur ein wenig Anbändelei, mehr nicht.«
    »Lass mich mal sehen.« Er streckte die Hand nach dem Manuskript aus. Sie reichte es ihm, und er überflog die Stelle. »Vielleicht hast du Recht. Ich werde mit Natalie darüber sprechen. Wenn sie gerade einmal nicht über Babys spricht, kann sie ganz vernünftig sein.«
    Die nächsten zehn Minuten arbeiteten sie am Manuskript. Nachdem Bobby Tom sich entschieden hatte, sich keine Blöße zu geben, lernte er unglaublich schnell. Als er mit seiner Szene dran war, konnte er sie perfekt auswendig.
    »Für diese Szene kommst du mit mir mit, Gracie.«
    »Das wird wohl kaum möglich sein. Ich habe zu viele Dinge zu

Weitere Kostenlose Bücher