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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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auszudehnen, andererseits warten sie darauf, wie wir auf diesen Angriff reagieren. Und wir müssen reagieren. Daran führt kein Weg vorbei.«
    »Nicht so schnell, Catlock. Zuerst möchte ich fragen, ob jemand Ergänzungen vornehmen möchte. Dann werden wir über unsere weitere Vorgehensweise beraten.«
    Berzerk gefiel die Art des Königs, wie er diese Zusammenkunft leitete. Er schien aufrichtig an der Meinung sämtlicher Anwesenden interessiert und legte großen Wert darauf, dass jeder im Raum den gleichen Wissensstand hatte. Ein großer Unterschied zu König Rantor, bei dem solche Aussprachen regelmäßig damit endeten, dass dieser irgendwelche wilden Befehle in den Saal bellte und mindestens die Hälfte der Anwesenden in den Kerker werfen ließ. War der Vorsteher dieses Landes ruhig und sachlich, interessiert an einem echten Dialog mit seinem Volk, war Rantor ein cholerischer Psychopath, der seine Bediensteten ins Verlies schickte, weil sein Frühstücksei zu hart war.
    Zwar mochte der hiesige König nicht von so beeindruckender Statur und von Prunk umgeben sein wie sein Amtskollege, doch hatte Berzerk jetzt schon mehr Respekt vor ihm, als er vor dem anderen jemals haben könnte. Er musste sich eingestehen, zu schnell nach dem Aussehen des Königs geurteilt und ihm dadurch Unrecht getan zu haben.
    Eine Weile schienen alle Anwesenden ihren Gedanken nachzuhängen und das Gehörte zu verarbeiten, bis das schrillste Klingeln, das Telli auf Lager hatte, die Stille zerriss wie ein Blitz den Himmel. So deplatziert war das Läuten, dass der König überrascht keuchte, Catlock die Krallen ausfuhr, Berzerk zusammenzuckte, Rechenmaus alle Tasten auf einmal drückte und einen Meter Tippstreifen abspulte und Hupi erschrocken hupte. Einzig Rambus schüttete sich ungerührt einen weiteren Schluck Rum über sein Gesicht.
    »Entschuldigt bitte.« Tellis Lautsprecherstimme klang tatsächlich zerknirscht. »Aber um was handelt es sich bei dieser Wolke jetzt eigentlich genau?«
    Der Kater nahm die Pfeife, deren Stiel deutliche Bissspuren zeigte, aus dem Maul, klopfte mit dem Pfeifenkopf auf eine Tatze und durchmaß den Raum mit bedächtigen Schritten. Dann blieb er stehen und sein Pfeifenstiel beschrieb einen Halbkreis, der sämtliche Besucher einschloss.
    »Das ist eine gute Frage. Ich habe lange darüber gegrübelt und bin zu der Überzeugung gelangt, dass es sich um Elektrosmog handelt.«
    Berzerk verzog das Gesicht. Elektrosmog? Was sollte das nun wieder sein?
    Der Kater fuhr fort: »Schade, dass keiner der Wissenschaftler greifbar ist, ich hätte gerne die Meinung von Ignatius oder einem seiner Kollegen zu Rate gezogen. Wir hätten deren Kompetenz mit Sicherheit gut gebrauchen können. Doch so, wie der heldenhafte Ockerfarbene das Phänomen beschreibt, lässt es keinen anderen Schluss zu, auch wenn ich selbst noch nie einen Elektrosmog gesehen, sondern nur davon gehört habe. Ich bin mir jedoch relativ sicher. Die elektronischen Störgeräusche, die Dichte, das Verharren über nur einem Ort, die Lichtblitze. Es deutet alles darauf hin.« Der Kater sah in die Runde und blickte in verständnislose Gesichter.
    »Elektrosmog? Wohl eine Flasche Rum zu viel gehabt, häh?« Rambus schien ähnlich viel mit Catlocks Ausführungen anfangen zu können wie Berzerk. »Ihr Landratten seid schon eine komische Bande!«
    »Bande! Bande!«, echote Polly, was ihr ein weiteres Streicheln des Schnabels einbrachte. Anschließend gönnte sich Rambus einen wiederholten Schluck Rum, der sich wie zuvor als dunkler Fleck auf seiner Augenbinde und seinem Gesicht ausbreitete.
    Catlock hob abwehrend die Pfoten. »Ich bevorzuge ja einen guten Brandy, aber das nur nebenbei. Ich weiß, Rambus, das, wovon ich hier erzähle, gibt es wohl nicht auf hoher See. Beim Elektrosmog handelt es sich um elektromagnetische Strahlung oder Funkwellen, die schnurlose Kommunikationsgeräte wie zum Beispiel Mobiltelefone, Computer mit schnurlosem Internet, aber auch Radiostationen und sogar Mikrowellen erzeugen und ausstrahlen. Und je mehr dieser Geräte aufeinandertreffen, desto mehr Strahlung liegt über diesem Ort. Auf der Erde, dort wo die Kinder sind, die sich uns wünschen, streitet man aktuell über die Gefährlichkeit dieser Strahlung. Dort ist dieser Smog unsichtbar und nur durch spezielle Instrumente festzustellen. Es sieht jedoch ganz so aus, als sei die Strahlung hier bei uns durchaus sichtbar. Und zwar purpurn, durchzogen von Blitzen und mit einer fürchterlichen

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